Stetig, offen, normal

Kohfeldt über Bauer-Interview und psychologische Betreuung

Robert Bauer erhielt von Florian Kohfeldt Zuspruch für seine offenen Aussagen (Foto: nordphoto).
Profis
Mittwoch, 11.04.2018 / 09:18 Uhr

Von Yannik Cischinsky

Mit seinen Aussagen über Druck und die psychische Belastung im Profifußball hat Robert Bauer Anfang der Woche nicht nur für ein enormes mediales Echo gesorgt, Werders Rechtsverteidiger rückte damit auch eine wichtige Debatte wieder in den Blickpunkt. Von seinem Cheftrainer Florian Kohfeldt bekam Bauer dafür großen Zuspruch. „Ich finde es bemerkenswert, dass er in seinem Alter ein so reflektiertes und offenes Interview zu einem so sensiblen Thema gibt“, sagte Kohfeldt.

Im Magazin "kicker" hatte Bauer unter anderem warnend Bezug genommen auf den Suizid von Robert Enke. „Es kann letztlich soweit führen wie bei Robert Enke, der keine andere Lösung mehr sah, als sich das Leben zu nehmen“, so der 23-Jährige. Der Druck könne einen „kaputt machen“, so Bauer, der auch die psychologische Unterstützung des Vereins positiv hervorhob.

Bei Werder bekommen die Bundesligaprofis nicht nur Hilfe in akuten Situationen, das Konzept sieht vielmehr eine proaktive, dauerhafte und in den Alltag integrierte Unterstützung vor, wie Kohfeldt mit Blick auf das Bauer-Interview ergänzte. Die Arbeit von Werders Psychologen Andreas Marlovits ist keine Krisenintervention. Er sei vielmehr ein „ständiger Begleiter“ des Teams.

Marlovits betreut dabei sowohl die gesamte Mannschaft als auch die einzelnen Akteure während der gesamten Saison sportpsychologisch und sei ein Teil des Teams, so Kohfeldt. Auch durch die Integration in den Alltag der Mannschaft, in guten wie in schlechten Phasen der Saison, und den offenen Umgang mit der Thematik sei ein Gespräch mit Psychologe Marlovits nicht anders als ein Behandlungstermin bei den Physiotherapeuten. Wichtig ist Kohfeldt auch, dass die Angebote freiwillig sind. "Wenn ein Spieler ablehnt und das 'mit sich' ausmachen möchte, ist das in Ordnung", sagt der Cheftrainer.

Bereits im WERDER Leistungszentrum kümmern sich neben Trainern und Betreuern auch Sportpsychologe Sebastian Wilmes und Sozialpädagoge Daniel Mentzel um die Talente in den grün-weißen Jugendmannschaften. „Werder macht in diesem Bereich sehr viel und arbeitet aus meiner Sicht vorbildlich", so Kohfeldt.. Junge Spieler, beispielsweise aus dem Internat, werden früh auf das Bundesligageschäft mit all seinen Facetten vorbereitet. „Wir haben da eine Aufklärungspflicht“, unterstreicht Kohfeldt, auch um junge Talente auf den von Robert Bauer angesprochenen Druck hinzuweisen.

 
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