Nach zwölf Jahren Werder, 57 Spielen in der 3. Liga und insgesamt 18 Spielen für diverse Nachwuchsmannschaften mit dem Adler auf der Brust, lief Käuper zu seinem Bundesliga-Debüt in die BayArena ein. „Das war schon ziemlich cool. Die Atmosphäre eines Erstligaspiels, so viele Fans, ein geiles Gefühl“, beschrieb das Eigengewächs seine Gefühlslage. 74 Minuten schnupperte Käuper gegen die Werkself die süße Bundesligaluft, musste aber auch feststellen, wie gewaltig der Sprung zwischen dritter und erster Liga ist. „Du musst im Kopf viel schneller sein, hast kaum Zeit nachzudenken und es gilt, mit deutlich weniger Kontakten auszukommen. Das ist schon eine große Umstellung.“ Trotzdem konnte Käuper insgesamt ein positives Fazit des gestrigen Abends ziehen. "Hundertprozentig zufrieden kann ich aufgrund des Ergebnisses nicht sein. Für mich persönlich war es ein ordentliches Debüt. Dennoch habe ich in einigen Situation gemerkt, dass ich noch an einigen Dingen arbeiten muss. Das werde ich tun.“
Auch Käupers Kollegen sahen in der Perfomance ihres Debütanten einen guten Anfang. „Ich denke, Ole hat es heute gut gemacht. Er hat in einigen Momenten Ruhe am Ball ausgestrahlt und sich voll reingehauen. Dass ihm hin und wieder die fehlende Erfahrung anzumerken war, ist völlig logisch“, bilanzierte Max Kruse. Thomas Delaney sah Käupers Leistung ähnlich positiv und fügte an: „Es gibt auch einfachere Partien für ein Debüt. Wir erfahrenen Spieler haben heute nicht unseren besten Tag gehabt, das machte es für Ole nochmal etwas schwieriger.“ Auch Maximilian Eggestein schätzt die Qualitäten seines ehemaligen Mannschaftskameraden aus der U 23, er fand sie beim 0:1 gegen die Werkself auf dem Platz wieder. „Er hat eine große Ruhe am Ball und eine starke Übersicht, das hat er heute immer wieder aufblitzen lassen“, so Eggestein. Cheftrainer Florian Kohfeldt stellte dem Mittelfeldspieler ein positives Zeugnis aus: „Er hat es heute im besten Sinne solide gemacht, darauf lässt sich aufbauen.“
Wo Ole Käuper am kommenden Wochenende zum Einsatz kommen wird, weiß das Talent noch nicht. „Klar, hoffe ich darauf, gegen Mainz wieder dabei zu sein, aber wir haben am Wochenende auch ein ganz wichtiges Spiel mit der U 23 gegen Unterhachingen vor der Brust und wenn nicht da auflaufe, werde ich auch dort alles geben.“ Da darf man sich bei dem bodenständigen Hanseaten sicher sein. Nicht ganz sicher, aber relativ wahrscheinlich, scheint Käupers erstes Bundesligatrikot noch den Besitzer zu wechseln. „Ich denke, das wäre ein schönes Weihnachtsgeschenk für meinen kleinen Bruder.“ Dieser wird gestern, genau wie die ganze Werder-Familie, mächtig stolz auf den bodenständigen Bremer gewesen sein.