"An Ergebnissen messen lassen"

Interview mit Florian Kohfeldt

Eine Menge Interviews stehen für Florian Kohfeldt als Cheftrainer in den nächsten Wochen an (Foto: nordphoto).
Interview
Sonntag, 12.11.2017 / 13:02 Uhr

Das Interview führte Dominik Kupilas

Am Montag führt Florian Kohfeldt seine Mannschaft erstmals als Cheftrainer auf den Rasen. Nach dem Test gegen den BSV Rehden warten dann die wirklich wichtigen Aufgaben auf den 35-Jährigen: sechs Bundesliga-Partien und das Pokal-Achtelfinale stehen bis zur Winterpause auf dem Programm. Mit WERDER.TV und WERDER.DE sprach Kohfeldt über die Entscheidung, ihm das Vertrauen bis mindestens Weihnachten zu schenken, was sich in der Arbeitsweise des Trainerteams dadurch verändert und worauf es in den kommenden Wochen ankommt.

WERDER.DE: Herzlichen Glückwunsch, Florian! Du gehst offiziell als Cheftrainer in die nächsten Spiele. Wie geht es dir damit und wie hast du die Entscheidung aufgenommen?

Florian Kohfeldt: „Vielen Dank! Natürlich habe ich mich sehr über die Entscheidung gefreut. In den letzten Wochen durfte wir ja schon ein wenig erleben, wie es sich anfühlt und jetzt freue ich mich auf die kommenden Aufgaben. Ich glaube alle Seiten haben gemerkt, wie produktiv diese Zusammenarbeit sein kann. Klar ist aber auch, dass wir in keiner einfachen Situation stecken. Wir werden mit dem Trainerteam alle Energie dafür aufbringen am Wochenende gegen Hannover zu punkten. Nur das zählt aktuell.“

WERDER.DE: Du hast in den letzten Tagen immer wieder betont, wie entspannt du bist und, dass du auf gar keinen Fall Druck ausüben würdest. Jetzt mal unter uns: Ein bisschen aufgeregt warst du aber schon, oder?

Florian Kohfeldt: „Nein, tatsächlich war ich das nicht. Ich stand im ständigen Austausch mit Frank und war zu jeder Zeit informiert. Natürlich ist mir meine persönliche Situation nicht egal. Es ging aber in erster Linie darum, die bestmögliche Lösung für den Verein zu finden. Mit jeder Entscheidung, die für Werder die beste gewesen wäre, hätte ich leben können.“

WERDER.DE: Und wann hast du von der für dich positiven Entscheidung erfahren?

Florian Kohfeldt: „Am Donnerstagabend haben wir zum ersten Mal konkreter darüber gesprochen und am Freitag mit meinem Trainerteam final letzte Klarheit geschaffen. Dass diese Entscheidung auch kritisch gesehen werden kann, ist für mich absolut nachvollziehbar. Wir können die Realität bei Werder Bremen nicht ausblenden. Ich bin faktisch der dritte U 23-Trainer hintereinander, der befördert wird. Wichtig ist in meinen Augen deshalb, dass wir jetzt geschlossen auftreten: Mannschaft, Trainerteam, Geschäftsführung, alle Mitarbeiter des Vereins und das Umfeld. Das, was wir schon einmal geschafft haben, wollen wir nochmal schaffen. Wir brauchen am Sonntag einen Kraftakt mit einer Energie, die vermutlich nur das Weser-Stadion entfachen kann.“

WERDER.DE: Die Aufgabe ist in der Tat eine sehr schwierige. Wie geht ihr sie als Trainerteam an?

Florian Kohfeldt: „Wir werden die nächsten Tage und Wochen weiterhin kommunikativ mit der Mannschaft arbeiten, Verbesserungsvorschläge einbringen, loben und wenn nötig kritisieren. Momentan sind wir dabei, auf Basis der Analyse einen Plan für Hannover zu entwickeln. Wir wollen, dass die Mannschaft spielt, wofür wir als Werder Bremen stehen: einen attraktiven Fußball, der sich nach vorne orientiert. Aber dieser Fußball muss erfolgreich sein. Den Weg, den wir in Frankfurt in der ersten Halbzeit eingeschlagen haben, wollen wir weitergehen.“

Am Ende müssen wir uns alle an Ergebnissen messen lassen, egal wer hier sitzt
Florian Kohfeldt

WERDER.DE: Zu Beginn habt ihr euch sehr auf das Frankfurt-Spiel fokussieren müssen, jetzt könnt ihr zumindest bis zur Winterpause planen. Wie verändert sich dadurch eure Arbeitsweise?

Florian Kohfeldt: „Wir hatten vor Frankfurt die Chance, Entscheidungen zu treffen, ohne an das Morgen denken zu müssen. Das sehe ich jetzt natürlich anders. Wir denken etwas perspektivischer, aber wir handeln nicht so, dass das Resultat unserer Entscheidungen erst in vier, fünf oder sechs Wochen sichtbar wird. Es geht auch jetzt in erster Linie um das nächste Spiel, um das Duell mit Hannover.“

WERDER.DE: Wie gehst du damit um, dass dein Blick sich dennoch vorerst nur bis zur Winterpause richten kann?

Florian Kohfeldt: „Ich bin sehr froh und dankbar, dass ich dieses Vertrauen von Frank Baumann ausgesprochen bekommen habe. Ich bin schon lange bei Werder und möchte, dass es dem Klub wieder besser geht. Jetzt habe ich die Möglichkeit, an noch exponierterer Stelle als vor knapp zwei Jahren, daran mitzuwirken. Da spielt es keine Rolle, ob ich für sechs Wochen arbeite oder einen Vertrag für mehrere Jahre unterzeichnet hätte. Ich möchte ganz deutlich hervorheben: Am Ende müssen wir uns alle an Ergebnissen messen lassen, egal wer hier sitzt. Wer drei-, vier- oder fünfmal hintereinander verliert, der hat keine Argumente. Das werden wir aber nicht. Wir werden Sonntag gewinnen.“

WERDER.DE: Dafür drücken wir alle die Daumen.

 
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