"Werten Vorkomnisse intensiv aus"

Dr. Hess-Grunewald zu den Nordderby-Vorkommnissen

Missbilligt die Pyro-Vorfälle am Samstagabend: Werder-Präsident Dr. Hubertus Hess-Grunewald (Foto: nordphoto)
Profis
Montag, 26.02.2018 / 14:32 Uhr

Während des 108. Nordderbys zwischen dem SV Werder Bremen und dem Hamburger SV kam es vermehrt zum Einsatz von Pyrotechnik im Weser-Stadion. Dr. Hubertus Hess-Grunewald, Werders Präsident und Geschäftsführer, äußert sich im Interview bei WERDER.DE zu diesen Vorkommnissen.

WERDER.DE: Das Nordderby sorgte auch im Nachgang durch das Verhalten der Chaoten im Gästeblock noch für einige Diskussionen. Wie froh sind Sie, dass dieses Heimspiel vorüber ist?

Dr. Hubertus Hess-Grunewald: "Natürlich bin ich sehr froh, wenn das Nordderby gespielt ist. Wir haben uns sicher über die drei Punkte gefreut, aber die Bilder, die dieses Nordderby produziert hat, sind natürlich nicht gut für den Fußball, nicht gut für die friedlichen Fans im Weser-Stadion, egal ob sie Werder oder dem HSV die Daumen gedrückt haben. Wir werden alle Vorkommnisse intensiv auswerten und unsere Schlüsse daraus ziehen. Das wird aber noch ein paar Tage dauern."

WERDER.DE: Viele Besucher und Zuschauer fragen sich, warum man das Einschleusen von Pyrotechnik nicht unterbinden kann?

Dr. Hubertus Hess-Grunewald: "Grundsätzlich muss man sagen, dass bei diesem Nordderby bereits ein extrem hohes Aufkommen an Sicherheitskräften die Veranstaltung sichert. Aber um diese Bilder im Gästeblock zu provozieren wird ein unheimlich hohes kriminelles Potenzial freigesetzt. Solchen Bildern gehen geplante, konzertierte Aktionen ganzer Gruppen voraus, die immer wieder nach Schlupflöchern im Sicherheitskonzept suchen und wir müssen viel Arbeit aufwenden, solche Schlupflöcher zu schließen."

WERDER.DE: Es heißt, dass ein Rucksack mit pyrotechnischen Erzeugnissen auf das Stadiongelände geworfen wurde.

Dr. Hubertus Hess-Grunewald: "Ja, davon haben wir auch gehört. Wir prüfen momentan noch, ob der Vorgang wirklich so erfolgte, wie er genau passierte und ob man ihn hätte verhindern können. Bitte haben Sie Verständnis, dass ich keine Mutmaßungen anstellen möchte."

WERDER.DE: Unverständnis äußern viele Stadionbesucher, warum man die Chaoten nicht einfach festsetzt.

Dr. Hubertus Hess-Grunewald: "Ich habe für diesen Reflex, diese erste Reaktion totales Verständnis. Wenn man sich aber mit Sicherheitsexperten intensiver damit auseinandersetzt, wird einem schnell klar, dass das nur schwer möglich ist, ohne friedliche, unbeteiligte Fans zu gefährden. Es ist wenig Platz da, es gibt leider eine hohe Solidarisierung unbeteiligter mitgereister Anhänger gegen Ordnungskräfte und sie können gar nicht so genau sagen, nach wem sie suchen, weil es sich oft um einige wenige Täter handelt, die sich nicht identifizieren lassen und die im Schutz von 3.000 anderen Menschen stehen."

WERDER.DE: Aber können die Chaoten machen, was sie wollen?

Dr. Hubertus Hess-Grunewald: "Nein, es gab einen klaren Plan, der mit allen Sicherheitsorganen abgestimmt war. Wenn sich das Verhalten nicht verändert hätte, hätte der Schiedsrichter die Partie noch einmal für eine längere Pause unterbrochen und dann bei einer weiteren Wiederholung abgebrochen. Außerdem hätten wir dann den Unterrang geräumt, wenn sich die Lage so zusgespitzt hätte, dass die Gefährdung für die Besucher so groß geworden wäre, dass eine Räumung die sicherere Alternative gewesen wäre. Das ist aber so nicht eingetreten. Dennoch wissen wir, dass es für die Besucher im West-Unterrang kein Stadionerlebnis war, das man noch einmal erleben möchte."

 
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