Schon sein Vater, Hans-Jürgen Bargfrede, wurde bei Werder zum Profi geformt. Beide Namen, der des Vaters und des Sohnes, stehen im Internat in der Ostkurve an der Wand. Gelebt hat Philipp hier allerdings nie. Aus Zeven ging es tagtäglich mit dem Fahrdienst in die Hansestadt. „Ich war sehr froh, dass ich zuhause wohnen bleiben konnte und mein gewohntes Umfeld hatte, mit meinen Freunden, mit meiner Familie.“ Zurück auf „Platz 11“. Insgesamt 49 Mal stand Bargfrede für den Werder-Nachwuchs auf dem Feld. Hier, im "kleinen Bruder" des großen Weser-Stadions, nur einen Katzensprung vom Fußballtempel am Osterdeich entfernt, habe er „einige Schlachten geschlagen“, formuliert Bargfrede.
Wieder muss er lächeln. „Das war eine ganz andere Hausnummer als die Jugendspiele“, sagt Bargfrede. Mittlerweile ist er einer der erfahrensten Akteure im grün-weißen Aufgebot. Auf 169 Bundesliga-Partien kann er zurückblicken. Im Sommer geht es in die 10. Bundesliga-Saison. Vieles hat sich verändert – bei Werder und bei Bargfrede. Im Juni 2017 ist er zum zweiten Mal Vater geworden. „Ich bin ein bisschen gelassener geworden“, meint 'Bargi'. Noch gelassener? Dabei begleitet den ruhigen Zeitgenossen schon seit vielen Jahren das Image des typischen Norddeutschen: unaufgeregt, ehrlich, sich selbst nicht so wichtig nehmend.