"Einer der besten Tage meines Lebens"

Augustinsson zwischen WM-Qualifikation und Punktejagd für Werder

Müde, aber glücklich: Ludwig Augustinsson fährt mit dem schwedischen Nationalteam zur WM (Foto: WERDER.DE)
Profis
Mittwoch, 15.11.2017 / 16:03 Uhr

von Niklas Behrend

Es war 22.36 Uhr am Montagabend in Mailand. Der letzte lange Ball der Italiener segelt in den schwedischen Strafraum, wieder können Ludwig Augustinsson und Co. klären und dann ertönt endlich der erlösende Schlusspfiff.  Selten sorgt ein torloses Remis bei Fußballern für Ekstase, im San Siro war das anders, sofern das eigene Trikot das blau-gelbe Schweden-Kreuz zierte, denn in diesem Moment stand für die Skandinavier fest: Sie hatten sich soeben als krasser Außenseiter gegen die Fußballmacht Italien für die Weltmeisterschaft qualifiziert. WERDER.DE hat sich mit dem designierten WM-Fahrer „Ludde“ nach seiner Rückkehr von der Nationalmannschaft  getroffen und mit ihm über das Spiel, den Abend danach und die aktuelle Situation bei den Grün-Weißen gesprochen. 

„Die Duelle gegen Italien waren die vielleicht größten Spiele meiner Karriere, die ich bisher bestreiten durfte“, erinnert sich die grün-weiße Nummer fünf mit hell leuchtenden Augen an die erfolgreichen Playoff-Duelle gegen den Weltmeister von 2006. Dabei war am Spieltag gar nicht so klar, ob Augustinsson überhaupt auflaufen kann. „Als ich morgens aufgewacht bin, hatte ich Halsschmerzen, mein Kopf tat weh und ich fühlte mich krank.  Zum Glück haben mich die Betreuer aufgepeppelt , sodass ich dieses Gefühl überwinden konnte und abends fit war“, verrät der 23-jährige. 

Schon vor dem Anpfiff des Rückspiels im traditionsreichen San Siro-Stadion bekam Augustinsson einen Vorgeschmack darauf, was für eine Atmosphäre während der Partie um ihn und seine Teamkollegen herrschen wird. „Wir konnten unsere eigene Hymne nicht hören, geschweige denn mitsingen, weil die Fans so laut gepfiffen haben. Diese Stimmung war total verrückt, 80.000 Leute waren gegen uns. Das war eine ganz spezielle Erfahrung.“ 

Während des Spiels übernahmen die Hausherren, die nach dem 0:1 im Hinspiel zum Siegen verdammt waren, schnell das Kommando. Schweden konnte sich nur ganz selten befreien: „Ich denke, im Hinspiel war es ein sehr guter Auftritt von uns. In Mailand war es spielerisch nicht schön. Normalerweise guckt man nicht auf die Uhr, aber die Italiener drängten uns immer weiter in die eigene Hälfte und das Match war so wichtig. Also habe ich hin und wieder mal hinschauen müssen“, ordnet Augustinsson die Leistung seines Teams ein. Nach dem Abpfiff brachen dann bei allen Blau-Gelben die Dämme. „In der Kabine haben wir gejubelt, gesungen, uns in den Armen gelegen. Es sind bei einigen auch Freudentränen gekullert. Ich habe lange nicht so wunderbare Emotionen bei so vielen Menschen gesehen.“  Nach dem offiziellen Teil der Feierlichkeiten, ging es für den Blondschopf und einige Kollegen noch in die Stadt, um den großen Erfolg standesgemäß zu feiern. Doch allzu lange machten Augustinsson und Co. die Nacht nicht zum Tage.

Am Dienstagmorgen wartete dann schon der Flieger in Richtung Bremen - und über den Wolken legte „Ludde“ den Schalter in den Werder-Modus um. „Ich habe die feste Verpflichtung unseres neuen Trainerteams mitverfolgt. Ich denke, es ist eine gute Entscheidung. Gegen Frankfurt haben wir gute Phasen gehabt, daran gilt es anzuknüpfen,“ so Augustinsson. Überhaupt blickt der Skandinavier optimistisch auf die anstehenden Aufgaben der Werderaner. „Ich komme natürlich jetzt mit Selbstbewusstsein  und positiver Energie zurück. Dazu merke ich, wie die komplette Mannschaft hungrig ist, endlich die Wende zu schaffen.“ Neben der sportlichen Motivation, möchte der Linksfuß dem „zwölften grün-weißen Mann“ auch endlich etwas für die außergewöhnliche Rückendeckung und Unterstützung in der bisher schwierigen Saison zurückzahlen, am liebsten in Form von Punkten. „Sie sind jede Woche für uns da, gehören unbestritten zu den besten Fans der Liga. Sie verdienen es, endlich wieder jubeln zu dürfen“, verabschiedet sich der Skandinavier mit entschlossenem Blick aus dem Gespräch, um im Kraftraum mit der persönlichen Vorbereitung auf das anstehende Spiel gegen Hannover 96 zu beginnen.

 
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