Den Kosovaren, der gegen Köln mit seinem ersten Bundesligator für Furore gesorgt hatte, nahm Kohfeldt bewusst aus der Schusslinie. „Wir wollten ihm nicht den Druck aufbürden, dass alle Augen auf ihn gerichtet sind und die Erwartungen nach seiner Leistung am Montag zu groß werden. Milot ist noch ein sehr junger Spieler, der uns mit seiner Qualität auf Dauer enorm weiterhelfen wird“, begründete Kohfeldt. Der Übungsleister muss momentan kaum Verletzte beklagen und kann gerade in der Offensive auf zahlreiche Akteure in starker Form zurückgreifen. „Wir als Trainerteam haben das große Privileg, eine Startelf aus vielen Spielern auf hohem Niveau zusammenstellen zu können. Das wissen wir zu schätzen.“
Im Umkehrschluss finden sich für den Erfolg des Kollektivs auch Stammkräfte wie Zlatko Junuzovic zunächst auf der Bank wieder. Glücklich ist darüber kein Leistungssportler, entscheidend ist die Art und Weise, damit umzugehen. „Wenn ich auf den Platz komme, egal in welcher Minute, dann gebe ich alles für die Mannschaft. Ich habe eine Verantwortung“, stellte der Österreicher klar, was sein Kapitänsamt für ihn bedeutet. Nach einer guten Stunde betrat Junuzovic in Augsburg dann das Feld. Keine drei Minuten später sorgte er mit traumhafter Flanke auf Gebre Selassie für Gefahr, lediglich die Latte verhinderte das vorentscheidende 3:1. „Wir sind alle heilfroh, dass wir Zladdi haben. Es wird genug Spiele geben, in denen er von Beginn an aufläuft“, unterstrich Kohfeldt. Gegen die Fuggerstädter erforderte die Taktik einen anderen Plan. Einen Plan, der aufging.