"Zu viele Geschenke verteilt"

Die Stimmen zum Nordderby

Fin Bartels und seine Teamkollegen durften nach einer intensiven Partie nicht jubeln (Foto: nordphoto).
Profis
Samstag, 26.11.2016 / 19:24 Uhr

Von Yannik Cischinsky und David Steinkuhl

Ein Punktgewinn, der keinem so recht weiterhilft. Dieses Fazit zogen die Grün-Weißen nach dem 2:2-Unentschieden beim Nordderby. „Wir sind enttäuscht. Natürlich haben wir den HSV so auf Distanz gehalten, aber ich ärgere mich unheimlich, dass wir hier nicht gewonnen haben. Wir hatten uns viel mehr vorgenommen“, sagte Kapitän Clemens Fritz nach dem Schlusspfiff. Auch seine Teamkollegen konnten sich mit dem einen Zähler trotz zweifachen Rückstands nicht so recht anfreunden.

WERDER.DE fasst die Stimmen des Nachmittags zusammen.

Zum Spielverlauf

Clemens Fritz: „In der ersten Halbzeit war die Nervosität groß, es war ein zerfahrenes Spiel mit vielen Fehlern auf beiden Seiten. Man hat gesehen, dass kein Team vor Selbstbewusstsein strotzt. In der zweiten Halbzeit haben wir besser gestanden, aber unsere zwei, drei Chancen nicht genutzt. Da fehlte die Konsequenz beim letzten Pass.“

Serge Gnabry: „Wir sind schwer ins Spiel gekommen, aber haben das Spiel über die gesamte Distanz offen halten können. Ich denke, das Ergebnis ist gerecht und wir müssen damit leben. Wir haben in einem intensiven Spiel Charakter gezeigt. Zweimal im Derby zurückzuliegen und immerhin einen Punkt zu holen, stärkt unsere Moral.“

Alexander Nouri: „Es waren intensive 90 Minuten, in denen viele Geschenke verteilt wurden. Beiden Mannschaften war die Anspannung anzumerken, viele Fehler und Unsauberkeiten waren im Spiel. Unter dem Strich müssen wir mit dem Remis leben und zufrieden sein, obwohl wir durch Fin Bartels und Robert Bauer sogar noch die vielleicht klarsten Chancen auf ein weiteres Tor hatten."

Philipp Bargfrede: „Wir müssen einige Dinge unbedingt abstellen. Positiv ist, dass wir eine Reaktion nach den Rückständen gezeigt haben, aber wir hatten uns mehr vorgenommen. Das Ergebnis hilft beiden Mannschaften nicht weiter.“

Fin Bartels: „Wir hatten in der ersten Hälfte zwei, drei dicke Dinger auf dem Fuß, waren aber defensiv mal wieder zu anfällig. In Halbzeit zwei waren wir dann hinten etwas geordneter, nach vorne hat uns allerdings der Punch gefehlt, sonst hätten wir hier sicher auch drei Punkte mitnehmen können.“

Frank Baumann: „Das war ein klassisches Derby - nicht hochklassig, aber sehr kampfbetont. Wir haben in der ersten Hälfte klare Chancen gehabt, der Anschluss ist uns in einer sehr wichtigen Phase gelungen. Nach der Pause haben wir dann etwas nachgelassen. Wir tun uns schwer, nach diesem Punktgewinn freudestrahlend nach Hause zu fahren. Es hätte zwar schlechter laufen können, aber drei Punkte wären drin gewesen.“

Zu den beiden Gegentoren

Clemens Fritz: „Wir liegen schon nach drei Minuten zurück, das darf uns nicht passieren. Wir müssen diese individuellen Fehler abstellen. Beide Tore waren auf dem Silbertablett serviert. Natürlich reden wir immer wieder davon, die Defensive festigen zu wollen, aber wir müssen das auch in den Spielen zeigen.“

Frank Baumann: „Wir wussten, dass Hamburg mit dem Anpfiff direkt versucht zu drängen. Dem 0:1 ging ein leichtes Missverständnis zwischen Moisander und Drobny voraus, der eigentliche Fehler lag aber darin, dass wir den Einwurf danach viel zu inkonsequent verteidigt haben. Beim 0:2 waren wir ganz einfach zu langsam in der Umschaltbewegung nach hinten.“

Serge Gnabry: „Beim ersten Gegentor schalten wir ab, beim zweiten geht der ganzen Sache ein Fehlpass von mir voraus. Diese zwei Nachlässigkeiten dürfen nicht passieren.“

Alexander Nouri: „Natürlich wollten wir so unnötige Aktionen wie vor dem 0:1 vermeiden. Da müssen wir klarer rausspielen, diese Geschenke müssen abgestellt werden. Wir arbeiten hart an defensiven Themen wie Absprachen, Automatismen, Abläufen und dem gegenseitigen Coaching, aber es kommt auch auf die Konzentration jedes Einzelnen während der Spiele an. Daran müssen wir auch weiter arbeiten. Insgesamt waren das einfach zu viele Ballverluste und Fehler.“

Zum Einsatz von Bauer und Petsos

Alexander Nouri: "Robert hat sich in den letzten Einheiten aufgedrängt und war einfach dran. Er hat gute Leistungen im Training gezeigt und Argumente geliefert, ihn heute zu bringen. Thanos sollte wie schon auf Schalke eine Chance bekommen. Leider mussten wir zur Halbzeit reagieren, da er schon verwarnt war und wir nicht Gefahr laufen wollten, in Unterzahl bestreiten zu müssen."

Frank Baumann: „Robert hat sich in den letzten Wochen nie hängen lassen und immer gut gearbeitet. Aus meiner Sicht hatte seine Aufstellung auch viel mit Gegenspieler Filip Kostic zu tun, zu dem er ganz gut gepasst hat. Robert hatte offensiv gute Momente, insgesamt war das ein sehr ordentliches Debüt nach so einer langen Pause.“

Zum Torwartwechsel

Alexander Nouri: „Wir haben uns aufgrund der Ausstrahlung für Drobo entschieden. Er hat unser Vertrauen und wird auch in Zukunft unsere Nummer eins sein. Das haben wir als Trainerteam entschieden. Felix hat die Entscheidung in einem persönlichen Gespräch selbstverständlich sehr professionell aufgenommen, er ist ein Teamplayer. Mit seiner Erfahrung hilft Drobo dem Team, auch heute hatte gute Aktionen wie die Parade gegen Kostic.“

Frank Baumann: „Wir haben uns für Jaro aufgrund seiner Derby-Erfahrung und der gewissen Sicherheit, die er ausstrahlt, entschieden. Er hatte viele gute Szenen, auch wenn mal ein, zwei Fehlpässe dabei waren.“ 

Zur Auswechslung von Gnabry

Alexander Nouri: „Wir wollten die linke Defensivseite durch ein Verschieben von Junuzovic stärken und mit Pizarro zusätzlich einen ballsicheren und körperlich präsenten Anspielpunkt im Zentrum bringen, der Ballbesitz generieren kann. Wir haben ein intensives Spiel mit viel Defensivarbeit und langen Wegen erwartet, deshalb wollten wir Pizarro später bringen.“ 

Zum kommenden Spiel gegen Ingolstadt

Fin Bartels: „Gegen Ingolstadt gilt es jetzt direkt nachzulegen. Man hat gesehen, dass Moral und Mannschaftsgefüge komplett intakt sind, in der nächsten Woche müssen wir einfach wieder konzentriert arbeiten. Wir haben uns einige gute Chancen rausgespielt, wenn wir das mitnehmen können, bin ich optimistisch. Dazu müssen wir einfach noch galliger sein und dann alles reinhauen.“

 
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