Last-Minute-Nackenschlag

Werder verliert mit 1:2 gegen Frankfurt

Bitterer Moment: 2:1-Siegtorschütze Aymen Barkok (r.) dreht jubelnd ab (Foto: Nordphoto).
Profis
Sonntag, 20.11.2016 / 19:27 Uhr

von Maximilian Hendel

Die reguläre Spielzeit war so gut wie abgelaufen, als Aymen Barkok mit einem Schlenzer aus 20 Metern das Weser-Stadion erstarren ließ (90.). Durch diesen Last-Minute-Nackenschlag musste Werder Bremen zum Abschluss des 11. Spieltages eine allzu bittere 1:2 (1:0)-Heimniederlage gegen den derzeitigen Bundesliga-Siebten Eintracht Frankfurt einstecken. Vor gut 40.000 Zuschauern hatte Mittelfeldspieler Florian Grillitsch die Grün-Weißen vor der Pause mit einem sehenswerten Schuss ins linke Kreuzeck in Führung gebracht (38.). Jedoch konnte Alexander Meier wenige Minuten nach Wiederanpfiff ausgleichen (52.). Bis zum Schluss blieb es ein offener Schlagabtausch mit gefährlichen Strafraumszenen auf beiden Seiten, aber das bessere, aus Bremer Sicht so bittere Ende besaßen diesmal die Gäste.

Aufstellung und Formation: Die Werder-Fans mussten sich lange in Geduld üben, aber beim Heimspiel gegen die hessischen Gäste konnten sowohl Neuzugang Max Kruse als auch Claudio Pizarro ihre lang ersehnten Bundesliga-Comebacks in der Startelf von Cheftrainer Alexander Nouri geben. Pizarro agierte in der vordersten Angriffsspitze, dahinter reihte sich das offensive Trio um Junuzovic, Kruse und Gnabry auf. Für Stabilität aus dem zentralen Mittelfeld sollten Kapitän Fritz und Grillitsch sorgen. Die Viererkette vor Torwart Wiedwald mit Moisander und Veljkovic in der Innenverteidigung sowie Gebre Selassie und Santiago Garcia auf den Außen blieb unverändert.

SVW erarbeitet sich Dominanz und wird belohnt

Die Höhepunkte:

5. Min.: Niemand greift den aufgerückten SGE-Innenverteidiger Abraham an, sodass dieser sich in Ruhe den Ball zurechtlegen darf und mit einem Abschluss aus gut 22 Metern nur allzu knapp über die Querlatte zielt.

11. Min.: Gästekeeper Hradecky ist zum ersten Mal gefordert und lässt Kruses Flatterball aus der zweiten Reihe sicherheitshalber zur Seite prallen; daraufhin sichert sich Junuzovic die Kugel, erspäht am langen Pfosten Gnabry, doch Abraham unterbricht rechtzeitig den Querpass.

17. Min.: Derweil bleiben die Frankfurter abermals aus der Distanz gefährlich. Diesmal probiert Fabián einen fiesen Aufsetzer aus gut und gerne 30 Metern, doch Wiedwald ist aufmerksam und wehrt ab.

21. Min.: Gnabry kommt im Gästestrafraum nahe der Grundlinie an den Ball, dreht zwei Spiralen um Gegenspieler Vallejo, geht dann aus spitzem Winkel volles Risiko, aber verfehlt das lange Eck um zwei Meter.

29. Min.: Chandlers Flankenball von rechts wird von Garcia an den langen Pfosten verlängert, dort legt Hrgota umgehend in den Rückraum auf Fabian, in dessen Schuss aus 13 Metern sich Veljkovic zum richtigen Zeitpunkt schmeißt und damit möglicherweise Schlimmeres verhindert.

34. Min.: Technisch sehr formidabel verarbeitet Gnabry ein langes Zuspiel an der gegnerischen Strafraumgrenze, verschafft sich mit der Hacke an Oczipka vorbei den Freiraum zum nächsten Abschluss, der jedoch zwei Meter zu hoch angesetzt ist.

36. Min.: Pizarro hat den Blick für den freien Raum, hebt eine diagonale Eingabe butterweich an den langen Pfosten, aber Kruses Kopfballbogenlampe senkt sich erst hinter Hradeckys Tor.

38. Min.: TOOOOOOOOR, 1:0 für Werder, Florian Grillitsch. Werder belohnt sich für die Dominanz der letzten Minuten; und zwar mit einem äußerst sehenswerten Treffer von Grillitsch aus 14 Metern halbrechter Position ins gegenüberliegende Kreuzeck. In der Entstehung hatte sich der Österreicher zwischen Oczipka und Vallejo geschlichen und Moisanders von weit hinter der Mittellinie aus geschlagenen imposanten Raumöffner perfekt verarbeit.

45. + 1 Min.: Halbzeit im Weser-Stadion. Vorteil Werder!

Offener Schlagabtausch mit bitterem Ende

51. Min.: Gnabry wird auf die Grundlinie geschickt, kein Frankfurter kann den folgenden Flachpass klären, wodurch Junuzovic aus spitzem Winkel plötzlich zum Abschluss kommt und knapp links verzieht.

52. Min.: TOR, 1:1-Ausgleich, Alexander Meier.
Grillitsch fälscht einen Frankfurter Pass unglücklich in den Lauf von Meier und der soeben erst eingewechselte etatmäßige Kapitän der Eintracht lässt sich diese Chance gegen den machtlosen Wiedwald nicht entgehen.

53. Min.: Werder reagiert umgehend. Zunächst wird Kruse aus aussichtsreicher Position geblockt, genauso ergeht es Junuzovic, der den Abpraller flach ins rechte Eck schieben wollte.

57. Min.: Puuh, Wiedwald mit einer Klassetat! Nachdem Garcias vollkommen missglücktes Rückspiel per Kopf wiederum Meier bediente, bleibt Wiedwald im Eins-gegen-Eins mit dem Torschützen lange stehen und bewahrt sein Team vor einem Rückstand.

60. Min.: Drittes Kapitel im kleinen Privatduell und erneut geht Wiedwald als Sieger daraus hervor, weil er Meiers nächste große Möglichkeit nach Chandlers Vorlage mit einem Blitzreflex entschärft.

66. Min.: Erneut bricht Chandler über die rechte Seite durch, seine anschließende scharfe Eingabe löst in Werders Fünfmeterraum höchste Unruhe aus; erst versucht Hrgota abzustauben, dann Meier, schlussendlich klärt Gebre Selassie im letzen Augenblick.

72. Min.: Neun Monate war Philipp Bargfrede nach seiner Meniskusverletzung ausgefallen, nun endlich kehrt auch der Mittelfeldspieler auf den Bundesligarasen zurück und ersetzt Grillitsch.

75. Min.: Zentimeter fehlen Claudio Pizarro zu seinem ersten Saisontor, weil Hradecky den Abschluss des Peruaners aus der Drehung noch gerade so mit den Fingerkuppen über seinen Kasten lenkt. Allerdings hatte Frankfurts Keeper selbst die Szene mit einer fatal verunglückten Spieleröffnung heraufbeschworen.

86. Min.: Das Spiel steht weiterhin auf Messers Schneide. Passiert noch etwas oder bleibt es beim leistungsgerechten Unentschieden?

90. Min.: Tor, 2:1 für Frankfurt, Aymen Barkok. Unfassbar! Was für ein Nackenschlag für die Grün-Weißen unmittelbar vor der anbrechenden Nachspielzeit. Barkok, kaum eine Viertelstunde auf dem Feld, schlenzt mit links aus 20 Metern unhaltbar ins linke Eck.

90. + 3 Min.: Abpfiff im Weser-Stadion. Die Grün-Weißen konnten nicht mehr reagieren.


Fazit:
Frankfurts solide und gut strukturierte Spielanlage war unverkennbar; auch in Bremen trugen sie diese mit dem entsprechenden Selbstbewusstsein aus ihrer bislang so überzeugenden Saison vor. Wirkliche Torgefahr beschworen die Gäste jedoch anfänglich vornehmlich aus der Distanz hervor. Nach einer halben Stunde hatte dann auch die neu formierte Offensive der Bremer ihre Findungsphase überwunden. Dank teils ansprechenden Passpassagen erhöhten die Grün-Weißen mehr und mehr den Druck und wurden dafür von Grillitschs tollem Tor belohnt. Mit Wiederbeginn nahmen die Torraumszenen auf beiden Seiten noch einmal zu, allerdings profitierte davon einstweilen nur die SGE in Person von Alex Meier. Sowohl Felix Wiedwald als auch dessen Gegenüber Lukas Hradecky wurden in der Folge durch tolle Paraden zu prägenden Akteuren des flotten, offensivfreudigen und bis zum Schluss komplett offenen Schlagabtauschs beider Kontrahenten. Allerdings sollte an diesem Abend den Gästen noch der entscheidende Lucky Punch vorbehalten bleiben.

 
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