Werders Serie reißt in Köln

Offensiv-Spektakel endet 3:4

Trotz großen Kampfes reicht es für den SV Werder am Ende nicht zur Fortsetzung der Serie (Foto: nordphoto).
Profis
Freitag, 05.05.2017 / 22:30 Uhr

Von Erik Scharf

Nach elf ungeschlagenen Spielen in Folge ist die Serie des SV Werder gerissen. Die Bremer haben beim 1. FC Köln eine 3:4 (2:3)-Niederlage hinnehmen müssen. Zwar lag Werder durch Tore von Anthony Modeste (13.) und Leonardo Bittencourt (28.) früh mit zwei Toren in Rückstand, doch innerhalb von sechs Minuten sorgten Fin Bartels (34.) und Theodor Gebre Selassie (40.) für den Ausgleich. Der Tscheche hatte sogar kurz darauf die große Chance auf den Führungstreffer, im Gegenzug brachte aber Simon Zoller den Gastgeber erneut in Front (45.). Direkt nach dem Wechsel stellte Modeste den Zwei-Tore-Abstand wieder her (47.), Werder gelang trotz großer Dominanz im zweiten Durchgang nur noch das 3:4 durch den eingewechselten Serge Gnabry (62.).

Aufstellung und Formation: Eine Änderung nimmt Werder-Coach Alexander Nouri im Vergleich zum Heimsieg gegen Hertha BSC am vergangenen Spieltag vor. Thomas Delaney kehrt in die Startformation zurück, für ihn sitzt Maximilian Eggestein auf der Bank. Abgesehen davon vertraut Nouri der Mannschaft vom vergangenen Wochenende. Taktisch agiert der SVW mit drei Innenverteidigern (Lamine Sané, Niklas Moisander, Milos Veljkovic), die von Robert Bauer und Theodor Gebre Selassie flankiert werden. Im Zentrum agieren neben Delaney Florian Grillitsch und Zlatko Junuzovic. Im Sturm wirbeln Max Kruse und Fin Bartels.

Werder trotz zweier Tore im Rückstand

6. Minute: Die Kölner kommen in den ersten Minuten besser aus den Startlöchern. Lamine Sané klärt einen Ball am Sechzehner direkt auf den Fuß von Leonardo Bittencourt, der seinen Schuss aber links am Tor vorbei setzt. Werder steht bislang tief und lauert auf Ballverluste des FC. 

13. Minute: Tor für Köln. Das hatte sich angedeutet. Nach einer Ecke herrscht ein großes Durcheinander im Strafraum, letztlich stochert Bittencourt den Ball zu Anthony Modeste, der aus fünf Metern trifft. Schon vor der Ecke rettete Felix Wiedwald doppelt bei Kopfbällen des Kölner Top-Torjägers.

18. Minute: Werder setzt sich nun auch erstmals in des Gegners Hälfte fest. Die Grün-Weißen zeigen sich keineswegs geschockt. Insgesamt ist es eine hektische Partie mit vielen Zweikämpfen und vielen kleinen Fehlern auf beiden Seiten.

28. Minute: Bittencourt erhöht auf 2:0. Eigentlich eine gute Aktion der Werderaner, die früh angreifen und den Ballverlust von Hector erzwingen. Doch Theodor Gebre Selassie verpasst das Abspiel und leitet mit seinem Ballverlust den Gegenangriff der Rheinländer ein. Lukas Klünter findet mit seiner Flanke Bittencourt, der aus fünf Metern per Kopf einnetzt.

30. Minute: Fast der Anschlusstreffer! Ein herrliches Zuspiel von Fin Bartels ist einen Tick zu Steil für Zlatko Junuzovic, der sonst frei vor Timo Horn die große Möglichkeit auf die direkte Antwort gehabt hätte. Wichtig, dass der SVW nun Präsenz im gegnerischen Strafraum zeigt.  

34. Minute: Anschlusstreffer! Fin Bartels verkürzt auf 1:2!. Thomas Delaney gewinnt den Kopfball im Mittelfeld, diesmal leitet Junuzovic den Ball direkt auf Bartels weiter, der in höchstem Tempo an Frederik Sörensen vorbeirauscht und die Kugel mit viel Gefühl an Horn vorbeispitzelt. Geht doch! Und auch dieser Treffer hatte sich über die letzten Minuten angedeutet.

40. Minute: TOOOOOR! Ausgleich durch Theo Gebre Selassie! Einwurf Bauer, abermals liefert Junuzovic mit einer druckvollen Hereingabe die Vorlage für Gebre Selassie, der am zweiten Pfosten mit Wucht zum 2:2 einköpft. Werder hat die Partie vollkommen auf den Kopf gestellt!

44. Minute: Was ist denn hier los? Bartels findet wieder Gebre Selassie, der eher am Ball ist als Klünter, aber um Haaresbreite die komplette Werder-Eskallation verpasst.

45. Minute: Tor für Köln. Simon Zoller taucht frei vor Wiedwald auf und überlupft den Werder-Keeper zum 2:3. Modeste und Bittencourt gewannen zuvor die Kopfballduelle. 

45. Minute: Halbzeit. Was für ein irres Spiel. Werder lädt den FC erst ein und braucht sechs starke Minuten, um alles wieder geradezubiegen. Doch anstatt des Führungstreffers für Werder geht Köln mit der Führung in die Kabine. Entschieden ist hier aber noch lange nichts. 

Kein zweites Comeback

47. Minute: Köln erhöht auf 4:2. Eine Flanke von Sörensen bugsiert Bittencourt zu Modeste, der von halbrechts den Ball ins kurze Eck setzt. Bei diesem Spiel würde es nicht überraschen, wenn Werder auch diesen Rückstand egalisiert. Kämpfen, Männer!

54. Minute: Serge Gnabry kommt in die Partie. Er ersetzt Thomas Delaney, der gelb-rot gefährdet vom Platz muss. Die Partie hat mittlerweile etwas an Tempo verloren, Werder hat insgesamt etwas mehr Ballbesitz und bearbeitet die Kölner Fünferkette.

62. Minute: Gnabry sticht zu! Endlich rollt mal einer dieser gefürchteten Konter in RIchtung des Kölner Tores. Fin Bartels hat am linken Strafraumeck Zeit und Platz, sein Schuss grätscht Gnabry, der sich am langen Pfosten davon gestohlen hatte, über die Linie. Nur noch 3:4, here we go again!

70. Minute: Wieder Serge Gnabry. Mit seinem linken Fuß zieht er von der Strafraumgrenze ab, der Schuss geht aber am rechten Pfosten vorbei. Werder bleibt am Drücker, die Grün-Weißen haben die Kontrolle über die Partie gewonnen. Auch Florian Kainz, der für Robert Bauer im Spiel ist, fügt sich nahtlos ein.

76. Minute: Die Gastgeber bekommen Gnabry nicht in den Griff. Diesmal findet ihn eine Flanke am langen Pfosten, doch der Torschütze zum 3:4 bekommt keinen Druck auf die Kugel. Der SVW ist weiterhin klar tonangebend. Köln beschränkt sich nur noch auf die Defensive. Zuletzt mussten die Geißböcke häufiger Gegentore in der Schlussphase hinnehmen, auch heute hätten keiner etwas dagegen.

81. Minute: Alexander Nouri zieht mit Claudio Pizarro seine letzte Option. Dafür weicht Milos Veljkovic.

86. Minute: Durchatmen! Der FC verpasst die Entscheidung, drei Kölner schaffen es nicht, den Konter gegen Lamine Sané und Felix Wiedwald abzuschließen, weil Wiedwald abermals stark gegen Modeste pariert und Werder weiter im Spiel hält.

90. Minute: Drei Minuten bleiben noch. Auf, ihr Werderaner!

90.+3. Minute: Abpfiff. Es reicht nicht für den SV Werder. Fin Bartels feuert zwar noch einen Schuss in Richtung Timo Horn, doch dieser ist zu ungenau. Werder unterliegt mit 3:4.

Fazit: Im ersten Durchgang hatte der SVW Probleme, seinen Rhythmus zu finden. Beide Gegentore resultierten aus inkonsequenten Aktionen. Umso bemerkenswerter, wie die Grün-Weißen das Spiel noch im ersten Durchgang mit einer plötzlichen Leistungsexplosion an sich rissen und um ein Haar komplett auf den Kopf stellten. Auch nach dem 2:4 war der Glaube an ein erneutes Comeback im Werder-Spiel in jeder Sekunde zu spüren und mündete folgerichtig im Anschlusstreffer. Doch trotz einiger Möglichkeiten reichte es nicht für ein viertes Tor. Werder unterliegt mit einer insgesamt guten Leistung in einem Offensiv-Spektakel, dessen Pendel auch in die andere Richtung hätte ausschlagen können. Am kommenden Spieltag empfängt der SV Werder zum abschließenden Heimspiel der Saison 1899 Hoffenheim.

 
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