Kruses Doppelpack erlöst den SVW

Hart errungener 2:0-Heimsieg über Darmstadt 98

Max Kruse wurde mit seinem späten Doppelpack zum Mann des Tages im Weser-Stadion (Foto: Nordphoto).
Profis
Samstag, 04.03.2017 / 17:28 Uhr

von Maximilian Hendel

Nach zuvor drei vergeblichen Anläufen konnte Werder Bremen nun zum ersten Mal seit dem Darmstädter Wiederaufstieg das Duell jener beiden Kontrahenten für sich entscheiden. Im Heimspiel des 23. Spieltages vor ausverkaufter Kulisse im Weser-Stadion gewannen die Grün-Weißen gegen die ‚Lilien’ mit 2:0 (0:0). Einem in nahezu allen Belangen enttäuschendem Auftritt der Gastgeber im ersten Durchgang folgte eine deutlich verbesserte zweite Hälfte, in welcher sie die Oberhand über das Geschehen an sich rissen. Doch erst Max Kruses

verwandelter Elfmeter in der 75. Minute (Sulu hatte Pizarro gefoult) ebnete den Weg zu drei Punkten. In der Nachspielzeit setzte Kruse sogar noch den Schlusspunkt (90. + 2). Durch diesen dritten Sieg in Serie, zugleich der erste Heimerfolg seit einem Vierteljahr, rückte Werder mit nun 25 Punkten am VfL Wolfsburg vorbei auf Tabellenrang 14.

Aufstellung und Formation: Auf potentiell geballte Angriffslust setzte Cheftrainer Alexander Nouri im Duell mit den Hessen, was zwei personelle Veränderungen im Vergleich zum Auswärtssieg in Wolfsburg zur Folge hatte. Nach abgesessener Gelbsperre kehrte Kapitän Clemens Fritz zentral vor die unveränderte Viererkette in die Startformation zurück. Maximilian Eggestein und Milos Veljkovic, die Doppel-Sechs der Vorwoche, mussten zunächst auf die Bank. An Fritz’ Seite rückte Zlatko Junuzovic, wodurch offensiv ein Platz frei wurde, den Routinier Claudio Pizarro zum ersten Mal seit Ende Januar wieder von Beginn an einnahm. Um ihn herum rotierten wie gewohnt Max Kruse, Serge Gnabry und Fin Bartels.

Wiedwald und der Pfosten retten Werder die Halbzeit

Die Höhepunkte:

3. Min.: Der WIEDWALL! Mit einem überragenden Reflex auf der Linie vereitelt SVW-Keeper Wiedwald einen allzu frühen Rückstand seines Teams, nachdem Vrancic’ Ecke den viel zu frei gelassenen SVD-Kapitän Sulu am Fünfmeterraum erreicht – dessen Kopfball hätte unter die Latte gepasst.

8. Min.: Nächster Darmstädter Nadelstich und diesmal ist Werder mit dem Glück im Bunde! Heller, links im Strafraum postiert, chippt gefühlvoll auf Colak, der den Ball über seinen Scheitel an den rechten Pfosten verlängert.

16. Min.: Eine Viertelstunde ist um. Noch lassen die Grün-Weißen hier viel zu viel vermissen, um die Oberhand gegen aktuell sehr mutig auftretende Gäste zu gewinnen.

23. Min.: Endlich die erste kluge Offensivaktion der Gastgeber; Fritz treibt den Ball bis weit in die gegnerische Hälfte voran, schickt dann Gnabry über links durch die Lücke, dessen umgehender Querpass den mitgelaufenen Pizarro finden soll, doch Niemeyer steht rechtzeitig goldrichtig und unterbindet die Gefahr.

26. Min.: Nach einem abermaligen Darmstädter Eckball sichert sich Sam den zweiten Ball und probiert es gleich mit einem Schuss aus dem Rückraum, der lediglich etwas mehr als einen halben Meter über das Bremer Tor fliegt.

31. Min.: Junuzovic, der schon einige Zeit lang sichtbar am Rücken angeschlagen über den Platz schleppte, wird von nun an durch Maximilian Eggestein ersetzt.

39. Min.: Es wird noch bitterer! Soeben hatte sich auch Clemens Fritz bei einem Zweikampf mit Gondorf am rechten Sprunggelenk verletzt. Für den Kapitän kommt jetzt Florian Grillitsch.

45. + 2 Min.: Halbzeit im Weser-Stadion. Gnabry war kurz vorher der erste Bremer Torschuss an diesem Nachmittag gelungen, SVD-Keeper Heuer Fernandes hielt sicher. Trotzdem ist Darmstadt die bislang eindeutig bessere Mannschaft.

Max Kruses Elfmetertor bricht den Bann

47. Min.: Aaaaarrr, handgestoppte 62 Sekunden nach Wiederanpfiff hätte Claudio Pizarro das Spiel hier endlich in die Bremer Richtung lenken müssen, aber sein vollkommen unbedrängter Flugkopfball aus sechs Metern nach Kruses wunderbarer Flanke von rechts auf den langen Pfosten fliegt um Zentimeter vorbei.

51. Min.: Werder muss jetzt eigentlich führen! Bauers lange Eingabe von links findet den völlig frei eingelaufenen Gebre Selassie, dem jedoch per Kopf aus fünf Metern die Nerven versagen.

57. Min.: Erneut ist Kruse erster Initiator einer gelungenen Abschlussaktion; diesmal bedient er Gnabry auf halblinks, der es aus 13 Metern direkt versucht, aber Heuer Fernandes ist reaktionsschnell auf dem Posten.

67. Min.: Pizarro setzt sich clever im Strafraumzweikampf mit Sulu durch, hat daraufhin nahe der Grundlinie das Auge für Gnabry, der an den Fünfmeterraum sprintet und im letzten Moment von Gegenspieler Holland entscheidend gestört wird.

74. Min.: ELFMETER FÜR WERDER! Gnabry setzt sich energisch im Strafraum durch, spielt von der Grundlinie aus den Rückpass, Pizarro setzt zum Abstauber an, aber wird dabei von Sulu klar von den Beinen geholt.

75. Min.: TOOOOOOOOOR, 1:0 für den SVW, Max Kruse. Ganz souverän verlädt Kruse Schlussmann Heuer Fernandes und setzt den Ball aus seiner Perspektive ins linke Eck. Die Erlösung hier.

77. Min.: Der SVD reagiert umgehend, Heller bringt den Ball von links, Gondorf nimmt die Eingabe aus der Luft, bereitet Wiedwald damit aber keine Probleme.

87. Min.: SVD-Cheftrainer Torsten Frings wirft naheliegend jetzt alles nach vorn, hat die Angreifer Boyd und Schipplock gebracht und zudem Kapitän Sulu dorthin beordert.

90. + 2 Min.: TOOOOOOOOOR, 2:0 für den SVW, Max Kruse. Wiederum Kruse macht nach Bartels’ schöner Vorlage alles klar. Wenige Augenblicke später pfeift Schiedsrichter Winkmann ab. Heimsieg!


Fazit:
Werder kam unerklärlich schwer und merklich gehemmt in die Partie. Der Auftritt der Grün-Weißen war zunächst von einigen Abstimmungsschwierigkeiten gekennzeichnet. Vor allem defensiv mussten sie um Zweikampfhoheit und überhaupt eine stabile Grundordnung ringen, wohingegen Darmstadt 98 hellwach, couragiert und gewohnt bissig die Mängel des Gegners zu nutzen versuchte. Alexander Nouri hatte im Vorfeld insbesondere angemahnt, das schnelle Umschalten über die Flügel sowie Standardsituationen der ‚Lilien’ zu vermeiden – nichtsdestotrotz flogen allein im ersten Durchgang sechs Ecken und weitere gefährliche Eingaben in den Bremer Strafraum. Die vermaledeite erste Halbzeit wurde zudem durch die Verletzungen von Junuzovic und Fritz negativ getoppt. Das hatten sich die Gastgeber mit Sicherheit ganz anders vorgestellt. Doch mit Wiederbeginn legten die Gastgeber endlich ihre Lethargie ab. Sie fanden zu Tempo und störten den SVD viel früher in deren Spielhälfte, zeigten ein konsequentes Auftreten sowie durchdachte, klare Angriffszüge. Allerdings dauerte es bis zum Anbruch der Schlussviertelstunde, ehe Kruse vom Elfmeterpunkt den Bann brechen konnte und kurz vor Ultimo sogar noch nachlegte.

 
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