47. Min.: Aaaaarrr, handgestoppte 62 Sekunden nach Wiederanpfiff hätte Claudio Pizarro das Spiel hier endlich in die Bremer Richtung lenken müssen, aber sein vollkommen unbedrängter Flugkopfball aus sechs Metern nach Kruses wunderbarer Flanke von rechts auf den langen Pfosten fliegt um Zentimeter vorbei.
51. Min.: Werder muss jetzt eigentlich führen! Bauers lange Eingabe von links findet den völlig frei eingelaufenen Gebre Selassie, dem jedoch per Kopf aus fünf Metern die Nerven versagen.
57. Min.: Erneut ist Kruse erster Initiator einer gelungenen Abschlussaktion; diesmal bedient er Gnabry auf halblinks, der es aus 13 Metern direkt versucht, aber Heuer Fernandes ist reaktionsschnell auf dem Posten.
67. Min.: Pizarro setzt sich clever im Strafraumzweikampf mit Sulu durch, hat daraufhin nahe der Grundlinie das Auge für Gnabry, der an den Fünfmeterraum sprintet und im letzten Moment von Gegenspieler Holland entscheidend gestört wird.
74. Min.: ELFMETER FÜR WERDER! Gnabry setzt sich energisch im Strafraum durch, spielt von der Grundlinie aus den Rückpass, Pizarro setzt zum Abstauber an, aber wird dabei von Sulu klar von den Beinen geholt.
75. Min.: TOOOOOOOOOR, 1:0 für den SVW, Max Kruse. Ganz souverän verlädt Kruse Schlussmann Heuer Fernandes und setzt den Ball aus seiner Perspektive ins linke Eck. Die Erlösung hier.
77. Min.: Der SVD reagiert umgehend, Heller bringt den Ball von links, Gondorf nimmt die Eingabe aus der Luft, bereitet Wiedwald damit aber keine Probleme.
87. Min.: SVD-Cheftrainer Torsten Frings wirft naheliegend jetzt alles nach vorn, hat die Angreifer Boyd und Schipplock gebracht und zudem Kapitän Sulu dorthin beordert.
90. + 2 Min.: TOOOOOOOOOR, 2:0 für den SVW, Max Kruse. Wiederum Kruse macht nach Bartels’ schöner Vorlage alles klar. Wenige Augenblicke später pfeift Schiedsrichter Winkmann ab. Heimsieg!
Fazit: Werder kam unerklärlich schwer und merklich gehemmt in die Partie. Der Auftritt der Grün-Weißen war zunächst von einigen Abstimmungsschwierigkeiten gekennzeichnet. Vor allem defensiv mussten sie um Zweikampfhoheit und überhaupt eine stabile Grundordnung ringen, wohingegen Darmstadt 98 hellwach, couragiert und gewohnt bissig die Mängel des Gegners zu nutzen versuchte. Alexander Nouri hatte im Vorfeld insbesondere angemahnt, das schnelle Umschalten über die Flügel sowie Standardsituationen der ‚Lilien’ zu vermeiden – nichtsdestotrotz flogen allein im ersten Durchgang sechs Ecken und weitere gefährliche Eingaben in den Bremer Strafraum. Die vermaledeite erste Halbzeit wurde zudem durch die Verletzungen von Junuzovic und Fritz negativ getoppt. Das hatten sich die Gastgeber mit Sicherheit ganz anders vorgestellt. Doch mit Wiederbeginn legten die Gastgeber endlich ihre Lethargie ab. Sie fanden zu Tempo und störten den SVD viel früher in deren Spielhälfte, zeigten ein konsequentes Auftreten sowie durchdachte, klare Angriffszüge. Allerdings dauerte es bis zum Anbruch der Schlussviertelstunde, ehe Kruse vom Elfmeterpunkt den Bann brechen konnte und kurz vor Ultimo sogar noch nachlegte.