Ein großer Sprung

Großer Jubel: Theodor Gebre Selassie erlöste in der Nachspielzeit die grün-weißen Fans (Foto: nordphoto).
Profis
Samstag, 24.09.2016 / 23:37 Uhr

Von Yannik Cischinsky und Michael Freinhofer

Sein Sprung über die Bande war ebenso couragiert, wie der Kopfball nur wenige Sekunden zuvor. Ein weiter Satz, eine unsanfte Landung im Ballfangnetz und schließlich auf dem harten Stein. Doch die Euphorie des Moments war mit Theodor Gebre Selassie völlig durchgegangen in diesem Augenblick. „Keine Ahnung, was ich da gemacht habe“, erzählte der Siegtorschütze später lachend, um zu ergänzen: „Ich hätte mich fast verletzt. Das war schon echt gefährlich, aber ich habe überhaupt nicht nachgedacht. Ich war einfach nur glücklich.“

Gebre Selassies Sprung in Richtung Fans war der Schlusspunkt fünf turbulenter Minuten im Weser-Stadion. Zwischen der 86. Minute und der ersten Minute der Nachspielzeit drehten die Grün-Weißen noch den 0:1-Rückstand in den ersten Sieg der Saison. „Das war die pure Freude. Das Stadion ist explodiert. Diese Minuten waren unglaublich. Leider war ich letzte Saison ja nicht da, als hier der Klassenerhalt geschafft wurde, aber nach heute kann ich mir ungefähr vorstellen, wie geil das gewesen sein muss“, sagte Izet Hajrovic. 

Besonders bemerkenswert war die große Moral der Werderaner, die auch im dritten Heimspiel der Saison trotz guter Leistung in Rückstand gerieten, die sich davon und von dem unglücklichen Eigentor nicht unterkriegen ließen. „Wir wurden für unseren Mut und unsere Leidenschaft belohnt. Wir haben ans uns geglaubt“, sagte Izet Hajrovic. „Die Jungs haben nicht aufgegeben“, freute sich Interims-Coach Alexander Nouri. „Der Sieg fühlt sich gut, vor allem, weil wir uns leidenschaftlich zurückgekämpft haben. Für die Nerven war das aber nicht so gut“, musste auch Geschäftsführer Sport, Frank Baumann, schmunzeln.

Torschütze Gebre Selassie konnte aus diesem befreienden Erfolg eine ganz besondere Moral ziehen: „Wir haben heute gesehen, dass wenn man bis zum Ende alles gibt, das Glück zu einem zurückkehrt.“ Nach dem Sahne-Ausgleich von Lennart Thy warfen die Werderaner Sekunden vor Ende alles nach vorne. Alles oder nichts. Die Elf wollte den Sieg. Unbedingt. „Man hat gesehen, dass alle unbedingt drei Punkte holen wollten“, blickte Nouri zurück. Und so wühlte sich auch Rechtsverteidiger Gebre Selassie bei dem Eckball in der Nachspielzeit noch einmal in den gegnerischen Strafraum. „Ich habe zu mir selbst gesagt: jetzt oder nie.“ Er setzte zu seinem vorletzten Sprung an diesem Abend an. Der Rest der Geschichte ist bekannt.

 
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