"Möchte wieder eine Heimat haben"

Neuzugang Max Kruse im Interview

Blickt mit Werder in die Zukunft: Max Kruse (Foto: WERDER.DE).
Interview
Dienstag, 02.08.2016 / 19:19 Uhr

Das Interview führte Yannik Cischinsky

Seine Zeit im Leistungszentrum hat er nie vergessen, sein Bundesliga-Debüt beim historischen 8:1-Sieg im Weser-Stadion gegen Arminia Bielefeld sowieso nicht. Nach sieben Jahren ist Max Kruse jetzt zurück in der Hansestadt. Der mittlerweile 28-Jährige will bei Werder vor allem eins: wieder Freude an seinem Beruf als Profi-Fußballer haben. Die Grün-Weißen sollen dabei für Kruse eine neue alte Heimat werden. Nach der Vertragsunterschrift hat sich Kruse mit WERDER.DE für ein ausführliches Interview getroffen.

WERDER.DE: Herzlich willkommen zurück in Bremen, Max. Du hast dich ganz bewusst für den Wechsel zu Werder entschieden. Was waren deine Beweggründe?

Max Kruse: „Zunächst einmal bin ich sehr glücklich, dass alles so schnell geklappt hat und ich jetzt hier bin. Werder hat sich in Person von Frank Baumann und Viktor Skripnik wirklich sehr um mich bemüht. Ich habe ein großes Vertrauen gespürt. Werder hat mir damals die Möglichkeit gegeben, Fußball-Profi zu werden. Das möchte ich jetzt ein Stück weit zurückzahlen. Für mich war klar, dass ich wieder eine Heimat haben möchte und einen Verein, der zu hundert Prozent hinter mir steht.“

WERDER.DE: Was sind deine persönlichen Ziele bei Werder?

Max Kruse: „Ich möchte ganz einfach der Mannschaft helfen, wieder an erfolgreichere Zeiten anzuknüpfen. Für mich persönlich ist es wichtig, schnell Anschluss zu finden, mich mit den Teamkollegen zurechtzufinden, möglichst bald auf dem Feld helfen zu können und vor allem wieder Spaß am Fußball haben zu können. Deshalb wollte ich diesen Beruf immer machen und dafür ist Bremen der optimale Ort.“

WERDER.DE: Du kennst den Verein ja aus deiner Zeit bei Werder von 2006 bis 2009. Aus dem Leistungszentrum hast du damals den Sprung zu den Profis geschafft. Welche Erinnerungen hast du an diese Zeit?

Max Kruse: „Jede Menge. Es war mein erster Schritt in den Profi-Bereich, da hat man sehr viel gelernt. Werder ist in allen Bereichen sehr gut aufgestellt, ob im Profi-Bereich oder im Leistungszentrum, das hat man schon damals gespürt. Man sieht, dass immer wieder junge Spieler bei den Profis trainieren dürfen und den Sprung schaffen. Werder war und ist einfach ein echter Traditionsklub."

WERDER.DE: Gibt es etwas ganz besonderes, das du aus dieser Zeit mitgenommen hast?

Max Kruse: „Natürlich erinnere ich mich gerne an die Zeit mit den Jungs in der A-Jugend zurück, mein erstes Bundesliga-Spiel werde ich auch nie vergessen. Naja, und ich habe damals schon immer davon geträumt, irgendwann mal von Anfang an im Weser-Stadion aufzulaufen…“

WERDER.DE: Mit Pauli, Freiburg, Gladbach und Wolfsburg hast du regelmäßig im Weser-Stadion vorbeigeschaut. In dieser Zeit hat sich bei Werder einiges geändert…

Max Kruse: „Was genau sich verändert hat, ist von außen schwer zu beurteilen. Es war klar, dass es bei einem Verein wie Werder nicht ununterbrochen so laufen kann, wie vor acht, neun Jahren. Aber das Potenzial ist nach wie vor riesig. Ich denke, es wurde in der letzten Zeit personell sehr stark nachgebessert und zahlreiche Leistungsträger sind auch nach der letzten Saison geblieben. Von daher bin ich guter Dinge, dass wir irgendwann wieder weiter nach oben klettern.“

Die Fans sind einfach Weltklasse.
Max Kruse

WERDER.DE: Du bist damals als Jungspund gegangen und kommst als gestandener Nationalspieler zurück. Inwiefern hat sich die Rolle verändert, die dir zuteil wird?

Max Kruse: „Das wird sich zeigen. Ich komme als Nationalspieler hierher und diesem Anspruch möchte ich absolut gerecht werden. Ich weiß, dass viele Hoffnungen in mich gesetzt werden und es eine Herausforderung wird. Was passiert ist, das ist Vergangenheit. Für mich zählt nur das Hier und Jetzt, für mich zählt es, auf dem Platz alles zu geben. Dafür werde ich intensiv arbeiten. Alles andere wird sich in den kommenden Wochen bis zum Pflichtspielstart noch einspielen. Ich habe ja weder die Jungs kennengelernt, noch war ich beim Training.“

WERDER.DE: Einen kennst du aber schon. Fin Bartels ist ein alter Kollege von dir, mit dem du bei St. Pauli zusammengespielt hast. Gab es in den letzten Jahren oder speziell jetzt vor der Vertragsunterschrift nochmal Kontakt?

Max Kruse: „Wir hatten immer einen super Kontakt, der über all die Jahre nie abgerissen ist. Erst kürzlich haben wir uns im Urlaub getroffen. Jetzt, als es konkreter wurde, haben wir uns nochmal intensiver ausgetauscht. Ich habe ihn natürlich ein paar Sachen gefragt, man setzt sich ja mit der Mannschaft auseinander und möchte wissen, wie alles abläuft. Da habe ich ein rundum positives Resümee von ihm bekommen.“

WERDER.DE: Die Vorbereitung ist relativ weit fortgeschritten. Worauf konzentrierst du dich bis es schon in knapp drei Wochen im DFB-Pokal losgeht?

Max Kruse: „Ich bin Fitness-mäßig auf einem sehr guten Level. Wir haben in Wolfsburg echt hart gearbeitet. Von daher gilt es in erster Linie, sich innerhalb des Teams zurechtzufinden, die Laufwege einzustudieren und zu gucken, mit wem man am besten harmoniert. Das wird sich alles finden, da bin ich ganz gelassen.“

WERDER.DE: Im April bist du mit Wolfsburg hier angetreten, ihr habt 3:2 verloren. Für Werder war es ein extrem wichtiger und emotionaler Sieg. Wie hast du das Spiel, die Fans am Osterdeich und Werders Endspurt in den folgenden Wochen erlebt?

Max Kruse: „Das war beeindruckend. Wenn man vor dem Spiel am Osterdeich zum Weser-Stadion fährt und das halbe Stadion steht davor, um die Mannschaft in Empfang zu nehmen, dann bekommt man auch als Gegner eine Gänsehaut. Werder stand mit dem Rücken zur Wand und man hat gesehen, was für ein unfassbares Potenzial in dem Verein steckt. Die letzten Spiele haben das Team, den Verein und die Anhänger zusammengeschweißt. Die Fans sind einfach Weltklasse.“

WERDER.DE: Wie sehr freust du dich auf die neue Saison – mit diesen Fans im Rücken?

Max Kruse: „Unheimlich! Die Fans werden uns auch in dieser Saison nach vorne peitschen. Ob es von Anfang an gut läuft, das wird sich zeigen, aber sie werden zu uns halten.“

 
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