WERDER.DE: Wie schwierig war es, in Bremen plötzlich wieder alleine zu wohnen?
Robert Bauer: „Es war nach knapp anderthalb Jahren eine Umstellung, wieder alleine zuhause zu sein, aber das Team hat mich sehr gut aufgenommen. Mal sehen, wen ich hier noch so kennenlerne. Bei 'Butter bei die Fische' hieß es ja schließlich 'Bauer sucht Frau' (lacht).“
WERDER.DE: Wie blicken denn die Ingolstädter auf die grün-weiße Siegesserie?
Robert Bauer: „Die finden das ähnlich unglaublich wie wir. Allerdings hat Ingolstadt in der 'Englischen Woche' ja sogar zwei Punkte mehr geholt als wir. Jetzt gab es den Dämpfer gegen Wolfsburg. Für die ist das Spiel gegen uns der letzte Strohhalm. Wenn sie das verlieren sind - je nachdem wie die Konkurrenz spielt - bis zu sieben Punkte wettzumachen. Das wird bei vier ausstehenden Spielen nicht mehr einfach. Ingolstadt wird nach dem Motto 'do or die' in die Partie gehen.“
WERDER.DE: Gab es in der Whats-App-Gruppe Lob für die letzten Leistungen von Werder?
Robert Bauer: „Eher andersherum. Ingolstadt war mit zehn Punkten Rückstand auf einen Nicht-Abstiegsplatz ja schon abgeschrieben ehe sie dieses Wahnsinns-Comeback hingelegt haben. Ramazan Özcan, Benjamin Hübner und ich haben uns dann eher für den FCI gefreut.“
WERDER.DE: Wie hält Werder denn dagegen, wenn der FCI mit 'do or die' ins Spiel geht?
Robert Bauer: „Ich weiß ganz gut, wie es ist, in Ingolstadt zu spielen. Wir müssen den Kampf annehmen und darüber ins Spiel kommen. Es wird ein relativ dreckiges Spiel mit vielen Unterbrechungen, da müssen wir einen kühlen Kopf bewahren. Wir haben eine breite Brust, dürfen aufgrund der letzten Siege aber keinesfalls überheblich sein.“
WERDER.DE: Besteht die Angst, dass jemand aus dem Team überheblich wird?
Robert Bauer: „Nein, keiner sagt 'Die hauen wir eh weg', aber es ist schwieriger nach neun Spielen ohne Niederlage gegen den Vorletzten zu spielen und bloß vor 15.000 Zuschauern aufzulaufen, als gegen die Bayern zu spielen. Da ist ohnehin jeder bis in die Haarspitzen motiviert.“
WERDER.DE: Wie ist der Ausfall der drei Verteidiger bei Ingolstadt zu bewerten?
Robert Bauer: „Sie haben nur noch einen gelernten Innenverteidiger. Roger spielt eigentlich ja auch im defensiven Mittelfeld und wurde zurückgezogen. Deshalb müssen wir uns darauf einstellen, dass Ingolstadt möglicherweise das System wechselt und wieder zur Viererkette zurückkehrt. In den vergangenen Spielen haben wir es sehr gut hinbekommen, uns auf die eigenen Stärken zu besinnen und diese durchzubringen.“
WERDER.DE: Was wäre denn dein Wunschergebnis?
Robert Bauer: „Ein 1:0 wäre schön. Ingolstadt kann gerne die restlichen Punkte holen, aber wir haben nichts zu verschenken.“