Guwara: "Den Rhythmus gefunden"

Leon Guwara wechselte 2014 von der U 19 des 1. FC Köln an die Weser (Foto: WERDER.DE).
Interview
Donnerstag, 18.08.2016 / 14:39 Uhr

Das Interview führte Yannik Cischinsky

Auf links ist der Konkurrenzkampf bei Werder groß. Santiago García bestritt vergangene Saison 31 Pflichtspiele, Janek Sternberg vertrat den Argentinier, falls dieser passen musste. Mit Ulisses García kann ein weiterer Akteur die Position ausfüllen und auch Rückkehrer Luca Caldirola fühlt sich auf links wohl. Und dennoch unterschrieb Leon Guwara bei den Grün-Weißen Mitte April einen Profi-Vertrag. Noch zu Beginn der diesjährigen Vorbereitung war nicht ganz klar, welche Rolle dem 20-jährigen gebürtigen Kölner zukommt, der seit zwei Jahren Werder sein sportliches Zuhause nennt. Extern wurde sogar über eine Leihe spekuliert.

Doch mit seinen ansprechenden Leistungen im Training und den zahlreichen Testspielen hat sich Guwara festgebissen. Die Europameisterschaft und die Verletzung von Theodor Gebre Selassie ließen ihn über weite Teile der Vorbereitung auf rechts rücken. Im Interview mit WERDER.DE spricht der Außenverteidiger über die kurzfristige Umschulung, Ziele für die neue Saison und seinen rechten Fuß.

WERDER.DE: Ihr steht am Ende einer langen Vorbereitung. Wie blickst du auf die vergangenen Wochen zurück?

Leon Guwara: „Die Vorbereitung verlief für mich persönlich sehr positiv. Ich habe in den Testspielen viel Einsatzzeit bekommen und vom Trainerteam, aber auch von Frank Baumann, ein überwiegend gutes Feedback erhalten. Sich in der Mannschaft zu integrieren war kein Problem, zumal ich ja schon seit dem vergangenen Winter einige Male mittrainiert habe und bei den Spielen im Kader stand.“

WERDER.DE: Mit welcher Zielsetzung bist du die Vorbereitung angegangen?

Leon Guwara: „Ich hatte mir von Anfang an fest vorgenommen, dass ich mich bei Werder durchsetzen möchte und nicht über eine Leihe woanders Spielpraxis sammeln will. Ich wollte einfach alle mit meinen Leistungen überzeugen, sodass ich hier eine Perspektive sehe.“ 

WERDER.DE: Durch die Ausfälle von Santiago García und zeitweise auch Theodor Gebre Selassie ergab sich für dich eine Chance, sich zu zeigen. Gleich zum Saisonstart könnten weitere Einsätze folgen…

Leon Guwara: „Als junger Spieler muss man sich hinten anstellen, das ist völlig normal und über mehr möchte ich gar nicht nachdenken. Wir sind auf den Außenverteidigerpositionen gut besetzt. Wenn es unter den etablierten Spielern Ausfälle gibt, kann man davon als Youngster selbstverständlich profitieren. Nur: Du musst dann zum richtigen Zeitpunkt da sein, hundert Prozent bringen und deine Chance nutzen.“

WERDER.DE: Du kommst auf beiden Außenbahnen zum Einsatz. Trotzdem ist dir links noch lieber als rechts, oder?

Leon Guwara: „Früher habe ich immer links verteidigt, aber in dieser Vorbereitung durfte ich mich in erster Linie rechts erproben. Das war zu Beginn schon schwierig, aber mit der Zeit habe ich den Rhythmus gefunden und keine Probleme mehr.“ 

WERDER.DE: Der linke Fuß ist bekanntermaßen dein starker…

Leon Guwara: „Definitiv. Der rechte ist eher zum Stehen (lacht). Da gibt es schon einen deutlichen Unterschied. Deshalb arbeite ich momentan an meinen Flanken, die ich ja jetzt häufig mit dem schwächeren rechten Fuß bringen muss. Nach dem Training versuche ich mir die Zeit zu nehmen, um das immer und immer wieder zu trainieren. Ich muss sagen: Es sind Fortschritte erkennbar.“

WERDER.DE: Was sind denn deine Stärken?

Leon Guwara: „Meine Stärken sind Schnelligkeit, Dynamik, Passspiel und vielleicht noch die Dribbelstärke.“

WERDER.DE: Und worauf macht dich das Trainerteam nach dem Training noch aufmerksam?

Leon Guwara: „Manchmal könnte ich noch mehr Aggressivität zeigen und an meinem Stellungsspiel in der Viererkette – sowohl defensiv wie offensiv – kann ich noch arbeiten (lacht).“

WERDER.DE: Deine ersten Erfahrungen in der Bundesliga hast du letzte Saison bereits gesammelt, ausgerechnet beim 1:5 gegen Mönchengladbach. Was hast du aus dieser Partie nachhaltig für dich mitgenommen?

Leon Guwara: „Das war definitiv eines der schönsten Erlebnisse meiner noch jungen Karriere, trotz des Ergebnisses. Allein mit den Jungs auf dem Platz zu stehen, 50.000 Fans um einen herum, das war etwas ganz Besonders. Natürlich war es ärgerlich, dass man sein Debüt ausgerechnet bei so einer Niederlage gibt. Aber auch wenn wir mit null Punkten zurück nach Bremen gefahren sind, habe ich mich im Bus über die vielen Nachrichten auf dem Handy gefreut. Auch die Teamkollegen sind zu mir gekommen und haben mich beglückwünscht. Da darf man sich auch mal kurz freuen.“

WERDER.DE: Gibt es für diese Saison ein klar definiertes Ziel?

Leon Guwara: „Ich möchte meine Einsätze in der Bundesliga bekommen und nochmal für die Junioren-Nationalmannschaft eingeladen werden. Das wäre für mich eine große Wertschätzung meiner Leistung. Diese beiden Punkte habe ich mir fest vorgenommen, alles andere wäre Bonus.“ 

 
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