Als auf Mallorca alles begann...

Im Weser-Stadion angekommen: Werders Neuzugang Max Kruse bei der offiziellen Präsentation (Foto: nordphoto).
Profis
Mittwoch, 03.08.2016 / 19:25 Uhr

Von Yannik Cischinsky

Es war Ende Juni, da nahm Max Kruse in den Gedanken von Frank Baumann erstmals eine größere Rolle ein. Ausgerechnet während Baumanns Familienurlaub auf Mallorca zeichnete sich der Abgang von SVW-Stürmer Anthony Ujah immer deutlicher ab. Baumann brauchte eine Alternative. „Von Mallorca aus habe ich den Berater von Max kontaktiert“, berichtet der Geschäftsführer Sport. Er habe zum damaligen Zeitpunkt allerdings „nicht damit gerechnet“, dass der Transfer zustande käme, verrät er. „Aber, ich wollte mir nicht vorwerfen lassen können, dass ich es nicht versucht hätte.“

Gut einen Monat später sitzt Kruse neben Baumann auf dem Podium des Pressekonferenzraums im Weser-Stadion. Der mittlerweile 28-Jährige ist nach sieben Jahren Abstinenz wieder Werderaner – und beide Seiten sind damit äußerst glücklich. „Max hatte auch andere Optionen, aber wir sind einfach dran geblieben und die Überzeugung bei Max war da“, erzählt Baumann. „Ich will nach dem letzten Jahr, das nicht gut gelaufen ist, einfach den Spaß am Fußball wieder finden. Dafür werde ich alles geben. Es geht mir bei diesem Wechsel nicht darum, was andere Leute denken, sondern um mich selbst. Ich weiß, dass ich besser spielen kann als letzte Saison. Das möchte ich mir beweisen“, betont Kruse.

Für ihn ist es eine Rückkehr an den Beginn seiner Profi-Karriere. Werder, das Weser-Stadion und die Stadt kennt Kruse bestens. Nach Lennart Thy, Claudio Pizarro und Felix Wiedwald ist Kruse der fünfte Rückkehrer im aktuellen Kader. Und auch am Verhandlungstisch kam es zur einer bemerkenswerten grün-weißen Reunion. Auf Seiten der Wolfsburger verhandelte mit Klaus Allofs Baumanns ehemaliger Chef beim SVW, mit Klaus Filbry auf Bremer Seite der ehemalige Chef von Allofs heutigem Assistent und ebenfalls anwesenden Olaf Rebbe. „Das war schon eine besondere Situation“, berichtet Baumann mit einem Schmunzeln auf den Lippen. Am späten Montagabend konnte schließlich eine Einigung erzielt werden, Dienstag folgte die Transfermeldung, Mittwoch die offizielle Präsentation samt neuem Event-Trikot (siehe Extrameldung).

„Das Geld steht definitiv nicht an erster Stelle."

Das Shirt mit seiner „Lieblingsnummer Zehn“ in der Hand haltend trat Kruse vor die Kameras. Ein Moment, den der gebürtige Reinbeker vollends genießen konnte. Nicht aufgrund der medialen Aufmerksamkeit, sondern vielmehr „weil ich mich bewusst für Werder entschieden habe und mich freue, hier zu sein. Der Verein bringt mir großes Vertrauen entgegen, das möchte ich gerne zurückzahlen.“ Auch im Hinblick auf die „Zahlen“ bezieht Kruse klar Stellung, wie man es von ihm gewohnt ist. „Das Geld steht definitiv nicht an erster Stelle. Natürlich hätte ich ins Ausland gehen können, aber warum soll ich wegrennen oder mich verstecken. Das ist nicht das richtige und nicht meine Art. Ich habe mich immer gestellt“, sagt Kruse.

Allzu oft vor Augen halten will sich der Offensivmann das vergangene Jahr beim VfL Wolfsburg nicht mehr. Das ist Vergangenheit. Auch Baumann macht sich darüber keine Gedanken. „Max gibt alles für den Fußball und hat eben Spaß am Leben. Da habe ich keinerlei Bedenken, dass außerhalb des Vereins etwas passiert, das uns als Arbeitgeber belasten wird. Er wird mit seiner positiven Stimmung in der Kabine eine gute und wichtige Rolle spielen“, so Baumann.

Seine gute Laune stellt Werders neue Nummer Zehn am Vormittag mit einem Facebook-Video unter Beweis. In seinem Auto auf dem Weg von Hamburg nach Bremen filmte sich Kruse dabei, wie er lauthals singend hinter dem Steuer saß. „Ich singe einfach sehr gerne, aber ich kann es nicht. Dafür haben wir ja zum Glück Justin Bieber. Nein, im Ernst: Die Situation hat‘s einfach ergeben. Ich wollte einfach zeigen, dass ich wieder hier bin und darüber sehr glücklich bin.“

 
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