Denkbar knapp setzte sich das Team des damals kaum zweieinhalb Monate im Amt tätigen Kovac anschließend im emotionalen KO-Duell gegen den 1. FC Nürnberg durch, das zudem von der Krebserkrankung des Eintracht-Kapitäns Marco Russ überschattet wurde, der sich unmittelbar nach seinem Hinspieleinsatz einer Tumor-Operation unterziehen musste. Glücklicherweise konnte der Klub im Oktober Russ’ Genesung vermelden, der 31-Jährige ist bereits wieder ins Aufbautraining eingestiegen. Sportlich wusste die SGE derweil eine Vielzahl von anfänglich wiederum recht kritischen Beobachtern, die dem Potential und der Zusammenstellung des Kaders wenig Wertschätzung beimaßen, vom Gegenteil zu überzeugen und bestätigte den anhaltenden Formanstieg weiter bis in den gegenwärtigen Novemberherbst hinein. „Der Sieg gegen Schalke am ersten Spieltag war eine Initialzündung. Da haben wir gemerkt, dass einiges geht, gerade zu hause mit unseren Fans im Rücken“, meinte Linksverteidiger Bastian Oczipka am vergangenen Montag im Magazin kicker.
18 Punkte stehen aktuell schon auf der Habenseite, nur zwei der bisherigen zehn Bundesliga-Spiele gingen verloren; jeweils ein 0:1 auswärts in Darmstadt und Freiburg. Im DFB-Pokal gelang Frankfurt darüber hinaus der Einzug ins Achtelfinale. Diese zweifelsfrei positiven Kennzahlen unterstützen das unmissverständliche Plädoyer von Niko Kovac auf der jüngsten Pressekonferenz vor der Reise an die Weser. „Wir haben uns in allen Bereichen des Fußballs verbessert. Da fange ich an mit der konditionellen Geschichte, wir sind auch technisch-taktisch reifer, variabler, besser geworden. Wir haben spielerische Akzente, die wir immer mehr ins Spiel einbringen und wir sind unausrechenbar“, durfte der 45-jährige gebürtige Berliner selbstbewusst aufzählen und mit den ergänzenden Hinweisen versehen, dass sich „die Mannschaft auch mental weiterentwickelt hat. Das geht natürlich immer besser, wenn man erfolgreich ist, aber ich glaube, das Gesamtkonzept, die Entwicklung der Mannschaft ist richtig gut zu sehen.“