Trotz aller Enttäuschungen der jüngsten Wochen, mit großer Besonnenheit stellte sich Niko Kovac auch gestern wieder vor seine Mannschaft, um den aktuell doch deutlich gestiegenen öffentlichen Druck Einhalt zu gebieten. Der Negativtrend und nicht zuletzt die Offensivflaute ziehen einige Kritik nach sich, „Alarmstufe rot“ rief die Frankfurter Rundschau etwa unlängst aus. „Jetzt muss man abwägen, will man alles über den Haufen schmeißen oder nicht? Ich bin keiner, der urplötzlich alles, was gut war, in die Ecke haut“, unterstrich Kovac derweil. Noch immer hat die SGE dank bereits 37 Punkten auf ihrem Konto eine vielversprechende Position für den Saisonendspurt inne. „Was mich positiv stimmt, ist die Art und Weise, wie wir auftreten. Im Vergleich zur Hinrunde haben wir uns spielerisch verbessert, erspielen uns viele Chancen, machen sie aber momentan einfach nicht. Das ist das einzige, was ich bemängeln muss“, betonte der 45-Jährige.
Während „Leidenschaft, Einstellung und Spielfreude“ laut dem Eintracht-Cheftrainer absolut zu sehen seien, gelte für seine Profis mehr denn je die Maßgabe, „vor dem Tor kaltschnäuziger zu werden und endlich auch das Objekt der Begierde hinter die Linie zu bringen.“ Alexander Meier, der beispielsweise beim Hinspiel in Bremen den zwischenzeitlichen Ausgleich erzielte, hingegen wird nicht dazu beitragen können. Dem Kapitän machen weiterhin Fersenprobleme zu schaffen. Einiges deutet deswegen darauf hin, dass Ante Rebic und Branimir Hrgota gemeinsam im Angriff auflaufen und direkt dahinter aus der zentralen Offensive von Fabián Unterstützung erhalten sollen. Niko Kovac jedenfalls scheinen all die medialen Unkenrufe nichts anzuhaben. Mit ungebrochenem Optimismus will er seine immer noch auf Bundesliga-Rang acht platzierte Mannschaft möglichst anstecken: „Nach oben sind es drei Punkte, nach unten acht. Wenn wir das Spiel gewinnen, dann sieht die Welt schon wieder ganz anders aus und die Tabellensituation vielleicht auch. Dann werden wir über ganz andere Sachen reden.“