Und überhaupt „hätte es auch mit anderen Spielern genauso eng zugehen können. Das ist einfach so.“ Ohnehin wird Christian Streich diese jüngsten 120 Minuten an wertvollem Erkenntnismaterial wohl schon in einem Signalrot leuchtenden Ordner auf seiner Festplatte abgelegt haben. „Das ist ein sehr wichtiges Video, weil da erkennst du ganz, ganz viel und kannst zeigen, was fehlt und was wir hier erwarten“, betonte der Fußballlehrer, „wir wollen nicht einfach so kicken, sondern wir kicken aus einer Idee heraus. Manche Spieler sind es nicht gewöhnt, den Fußball in dem Maße so zu bearbeiten. Es geht um Hunderte von Nuancen. Wenn wir offensiv auftreten wollen, muss jeder seinen Raum beherrschen, die Abstände einhalten, und ein Spiel - ohne dabei unter Stress zu geraten - fortsetzen können.“
Aber, fügte der SCF-Trainer noch hinzu, „das Video machen wir erst, wenn wir Luft haben.“ Zu wichtig, zu wegweisend ist auch für den derzeitigen Bundesliga-Achten die nun direkt anschließende Auswärtsaufgabe bei Werder. So lupenrein wie die Freiburger Weste mit zwölf Punkten aus bislang vier Partien daheim geblieben ist, in der Ferne fremdelt der amtierende Zweitligameister und Bundesligarückkehrer zumindest ergebnistechnisch seit Saisonbeginn. Sämtliche Partien entfernt des Schwarzwaldstadions – wenn auch allesamt bei aktuellen Top-Sechs-Teams – gingen verloren. „Wir hatten so blöde Auswärtsspiele, die im Grunde genommen okay waren“, haderte Streich insbesondere über die beiden unnötigen 1:2-Niederlagen auf der Zielgeraden bei Hertha BSC und 1899 Hoffenheim, „Minimum zwei Unentschieden hätte es sein müssen.“