Aber die Besonnenheit und Akribie des neuen sportlichen Verantwortungsduos um den ehemaligen Mainzer Manager Heidel und den aus Augsburg abgeworbenen Weinzierl scheinen sich mehr und mehr auszuzahlen. Ein Schalker Dreierpack binnen sechs Minuten unmittelbar nach Wiederanpfiff der Heimpartie gegen Borussia Mönchengladbach brachte am 6. Spieltag dann endlich die Bundesligablockade zum Bröckeln. Vor fünf Tagen nun gab S04 auch im wie immer heiß umkämpften Revierderby nicht klein bei und malochte sich zu einer torlosen Punkteteilung auswärts beim ewigen Rivalen Borussia Dortmund. Der anschließende Sieg über Krasnodar bedeutete das nunmehr achte Pflichtspiel in Folge ohne Niederlage. Neben dem unumstrittenen Schlussmann Ralf Fährmann schwang sich währenddessen ein Mannschaftsteil ebenso beinah zur Unverzichtbarkeit auf; die defensive Dreierkette um Kapitän Benedikt Höwedes, den ehemaligen Bremer Naldo und Matija Nastasic.
In allen unbezwungenen Partien seit dem 3:1 im Europapokal über Salzburg standen sie die kompletten 720 Minuten gemeinsam auf dem Rasen. Dabei kassierte Schalke lediglich vier Gegentore. „Ich glaube, dass wir uns mit den Dreien hinten aktuell sehr wohlfühlen“, verbürgte ihr Cheftrainer. Vor dieser bemerkenswerten Defensivreihe agieren die Königsblauen dank ihrer Kadertiefe sowohl personell sehr flexibel- als auch taktisch potentiell variabel, indem sie ihr sukzessive etabliertes 3-5-2 bei Gelegenheit sogar in ein offensiveres 3-4-3 ummünzen können. „Ich glaube, dass wir so aktuell unsere Stärken optimal auf den Platz bringen und natürlich die Mannschaft immer besser versteht, wie wir spielen wollen und wo ihre Stärken liegen“, sagte Weinzierl und bekräftigte gleichwohl: „Ein Schlüssel zum Erfolg in den letzten Wochen war, dass wir alle Spieler eingebunden-, alle ihre Spielzeiten bekommen haben und jeder sie auch genutzt hat.“