Mit Blick auf die zurückliegenden sechs Wochen diagnostizierte der kicker in seiner Montagsausgabe jedenfalls nicht ganz ungerechtfertigt das einstweilige „Ende der Leichtigkeit“. Den Leipzigern ist seit dem Ausklingen ihres fußballerisch phasenweise atemberaubenden ersten Halbjahres im Oberhaus tatsächlich etwas der gewissermaßen euphorisierte Überfallmoment abhandengekommen. Forsch und eiskalt, noch ehe sich die allermeisten Gegenüber versahen, hatte RB bis Ende Januar allzu oft schon kleinste Fehler, oder Unaufmerksamkeiten der Gegenseite zu jeweils perfekten Zeitpunkten ausgenutzt. „Hohes Pressing, hohe Intensität“, waren daher wohlweislich mit Nachdruck formulierte Schlagworte von Werders Cheftrainer Alexander Nouri, als dieser über Auffälligkeiten des Aufsteigers sprach. Noch immer fordert dieser durch ein wahnsinnig aufreibendes Laufpensum beinah sämtliche Kontrahenten physisch wie in puncto Konzentrationsfähigkeiten bis aufs Äußerste – gerade beim Spielaufbau in deren eigener Hälfte. Es bleibt keine Seltenheit, dass Hasenhüttls Team dabei bis zum Abpfiff die 120 Kilometermarke übertroffen hat.
Doch was dem Österreicher beispielsweise auch im Duell mit den Wolfsburgern auffiel: „Die letzte Präzision fehlte“, bemängelte er, „aber das war kein Problem der Nervosität oder des Drucks, sondern das Problem eines sehr guten Gegners, der sehr gut verteidigt hat und uns nicht zu vielen Chancen kommen ließ.“ Abgesehen von der durchwachsenen Leistung einschließlich des wenig zufriedenstellenden Ausgangs für die Gastgeber ereilte sie ein wirklich beunruhigender Schreckmoment erst gut eine Stunde nach Abpfiff. Urplötzlich verlor ihr über die bisherige Saison hinweg auftrumpfender Neuzugang Naby Keita in den Stadionkatakomben kurzzeitig das Bewusstsein und musste nach jenem Kreislaufkollaps die Nacht im örtlichen Uniklinikum verbringen. Glücklicherweise konnten die Klubverantwortlichen alsbald Entwarnung geben. Das Training nahm der Guineer hingegen noch nicht wieder auf. „Er macht ein bisschen individuelles Programm. Wir geben ihm alle Zeit, sich zu erholen“, informierte sein Trainer. In Bremen hätte Keita sowieso aufgrund seiner fünften Gelben Karte pausieren müssen.