Kernig und präsent von Anfang an

Anschwitzen - Mainz 05 vor dem Gastspiel des SVW

Serge Gnabry im Duell mit Levin Öztunali, dem früheren Werderaner (Foto: nordphoto).
Profis
Freitag, 17.02.2017 / 18:29 Uhr

von Maximilian Hendel

Es dauerte ein paar Minuten, bis das Interesse auf der gestrigen Mainzer Spieltagspressekonferenz dann tatsächlich auch auf die anstehende Bundesligapartie gerichtet wurde, zu welcher der FSV am Samstag, 18.02.2017, um 15.30 Uhr den SV Werder Bremen in der heimischen Opel Arena empfängt. Ehe die Verantwortlichen der 05er den Ausblick auf die Grün-Weißen werfen konnten, mussten sie noch das wenige Stunden zuvor an die Öffentlichkeit geratenen Gerücht eines etwaigen Interesses von Bayer Leverkusen an ihrem Cheftrainer Martin Schmidt energisch dementierten.

„Ich habe heute Morgen zum ersten Mal davon gelesen. Das Innenverhältnis zwischen Cheftrainer und der sportlichen Leitung ist sehr gut. Wenn es da irgendetwas geben würde, dann würden wir darüber kommunizieren“, unterstrich Sportdirektor Rouven Schröder Schmidts vorangegangen Widerruf und ergänzte: „Natürlich ist es vollkommen normal, dass ein Trainer wie Martin Schmidt in einen gewissen Fokus rutscht, weil er einfach über lange Zeit sehr, sehr gute Arbeit macht. Aber damit sollten wir es auch belassen und uns auf Bremen konzentrieren.“

Schmidts Ansatzpunkt bei Balleroberungen

Das tat der demnach begehrte Fußballlehrer aus der Schweiz und warnte trotz Werders prekärer tabellarischer Situation ausdrücklich vor der anstehenden Herausforderung des FSV. „Ich habe es lieber, wenn ein Gegner kommt, der ‚Bruder Leichtfuß’ ist als einer, der eine hohe Spannung hat und voll fokussiert ist. Und das wird Bremen mit Sicherheit sein“, betonte Schmidt. Alexander Nouri habe es geschafft, „dem Team eine klare Philosophie zu geben. Er hat das Spiel kultiviert, das können sie mir glauben. Wir haben sie beobachtet. Sie wurden zuletzt immer unter Wert geschlagen, haben eine unheimlich gute Offensive, einen guten Spielaufbau, agieren sehr variabel. Es gilt, das erstmal zu verteidigen.“ Gerade angesichts von aktuell vier Niederlagen in Folge wird den Grün-Weißen dieses Lob bittersüß schmecken.

Sowieso werden die Gastgeber aus der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt keineswegs in Ehrfurcht erstarren, denn „wo wir einen Ansatz finden, ist bei Balleroberungen“, markierte Schmidt in seiner Analyse als wunden Punkt an. „Da bieten sie uns was an. Das wollen wir im Umschaltspiel natürlich dann nutzen.“ Wie aufreibend sowie zugleich kreuzgefährlich es für die eigene Defensive gegen stets gallige und unermüdlich gegenpressende Mainzer sein kann, hatte in der letzten Woche erst der FC Augsburg erleben müssen. „Wir haben die Sprintzahl getoppt, wir haben die Kilometer getoppt. Es ist entscheidend, dass wir das reinwerfen. Schon beim Einlaufen hat man gemerkt, das ist Spannung drin, da will heute was bewegt werden“, lobte der 49-Jährige im Interview mit dem klubeigenen 05er-TV. 122 Kilometer spulte seine Mannschaft auf dem Weg zu jenem eminent wichtigen 2:0-Sieg am vergangenen Freitag ab.

„Selbst mit 28 Punkten hast du gar nichts erreicht“

Zuvor war Mainz aus Punktesicht einige Zeit ziemlich stagniert. Seit dem vorzeitigen Ausscheiden aus der Europa League im Spätherbst 2016 hatte der FSV lediglich einen Sieg (3:1 gegen den HSV) und zwei Unentschieden aus acht Bundesligaspielen eingefahren. Umso erlösender wirkte der Erfolg über den FCA, der aufgrund von Werders anschließender Niederlage gegen Mönchengladbach einstweilen neun Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz einbrachte. „Durchatmen wäre zu viel gesagt“, entgegnete Schmidt jedoch vehement voreiligen Gedanken sowohl über drei weitere Punkte als auch auf eine dann möglicherweise geruhsame Rückrunde. „Selbst mit 28 Punkten hast du gar nichts erreicht und kannst dich nicht zufrieden zurücklehnen. Wir wollen am Samstag ein Spiel wie gegen Augsburg liefern; von Anfang an kernig, präsent und das Spiel bestimmen. Das ist unsere Herangehensweise.“ Wer diese im Duell mit dem SVW auf dem Rasen umsetzen soll, dafür hat Martin Schmidt nahezu die freie Auswahl.

Bis auf Mittelfeldtalent Suat Serdar (Muskuläre Probleme) sowie die beiden Angreifer Karim Onisiwo (Aufbau nach Knochenödem) und Emil Berggreen (Aufbau nach Kreuzbandriss) kann der Cheftrainer von einem „sehr, sehr guten und sehr, sehr breit zusammengestellten“ Kader zehren, der ihm vielerlei denkbare Personaloptionen ermöglicht. „Der positive Konkurrenzdruck ist sehr hoch und momentan ist es wirklich nicht so einfach, in die erste Elf reinzukommen“, bemerkte Schmidt. Er müsse sich vor dem Werder-Spiel gegenüber zwei Ansätzen entscheiden, „entweder aufwühlen und ein, zwei neue Reize setzen oder den gleichen Spielern eine weitere Chance geben. Da ist man als Trainer immer hin- und hergerissen.“ Ziemlich gut dürfte die Aussicht auf einen neuerlichen Einsatz von Beginn an unter anderem für Bojan Krkic sein. Im bewährten 4-2-3-1 der 05er soll der vielgereiste und kurz vor Transferfrist verpflichtete Leihspieler von Stoke City jene Lücke im zentraloffensiven Mittelfeld schließen, die ihr Anfang Januar zum VfL Wolfsburg abgewanderter Topscorer Yunus Malli (Sechs Tore, sieben Assists) hinterlassen hat.

 
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