Doch bei aller konzentrierten Grundlagenarbeit, die er seiner Mannschaft auch in der neuerlichen Trainingswoche lobend attestierte, weiß Hasenhüttl nur zu gut, wie sehr eine Erfolgsserie eben zu den richtigen Zeitpunkten von auslösenden Dominomomenten mit abhängt. „Man hat in allen Spielen gesehen, wie eng sie waren, und es hätte durchaus das eine oder andere auch kippen können“, sagte der Österreicher. Seit dem „wenig prickelnden“ (Hasenhüttl) Pokalausscheiden bei Zweitligist Dynamo Dresden musste sein Team noch nicht wieder als Verlierer vom Platz; weder beim folgenden ersten Punktspiel in Hoffenheim, als Marcel Sabitzer einen Last-Minute-Punktgewinn sicherte, noch eine Woche darauf zur Bundesligaheimpremiere. Vielmehr erinnerte RB’s Cheftrainer erst dieser Tage wieder an jene „Initialzündung“, die vom - wiederum späten - Erfolgserlebnis diesmal über Vizemeister Borussia Dortmund (1:0, Naby Keita, 89.) ausgegangen war.
Allerdings so unerwartet beispielsweise der erste Heimsieg auch daherkam und so zweifelsfrei außergewöhnlich die nunmehr auf sieben Spiele angewachsene, überzeugende Serie ist, „ich sehe schon, wie viel mit dieser Truppe möglich ist“, gestand Hasenhüttl, der letzten Dienstag die ersten 100 Tage seiner neuen Stelle absolviert hatte. „Ich habe ja auch einen sehr frischen Vergleich“, fügte der Ex-Ingolstädter im Blick auf den letztjährigen souveränen Klassenerhalt mit dem FCI hinzu und unterstrich: „Wir haben jetzt hier noch größere Möglichkeiten.“ Nicht zuletzt der alles andere als alltägliche Klubbackground macht es den sportlichen Verantwortlichen möglich, mit dieser Vielzahl an so hoch veranlagten, teils europaweit begehrten Perspektivprofis die Bundesliga aufzumischen. Nach zuvor kolportierten vergeblichen Anläufen von Red Bull in Düsseldorf, beim FC St. Pauli und auch dem FC Sachsen Leipzig übernahm der 2009 in Eigenregie ins Leben gerufene Klub RB Leipzig die Oberliga-Lizenz des Vorortvereins SSV Markranstädt. Bis 2012 jedoch war er unter einigem Verschleiß an Führungspersonal, Trainern und Spielern nicht über die Regionalliga hinausgekommen.