„Als wir nach dem Abpfiff in Richtung unseres Fanblocks gegangen sind, waren wir wirklich berührt. Für uns alle war das Spiel nach diesen ereignisreichen Wochen mit all den Vorkommnissen, den Veränderungen und den vielen Gesprächen unfassbar wichtig und wir haben dieser Drucksituation gemeinsam – ihr und wir zusammen! – standgehalten“, schrieb der Mannschaftsrat und ergänzte unter anderem: „Wir haben den Saisonstart verhauen und sind erst jetzt auf dem richtigen Weg, die Kurve zu kriegen. Da hilft es natürlich extrem, wenn man wie am Sonntag in Hoffenheim so brutal unterstützt wird. Dafür möchten wir uns hiermit noch einmal bedanken. Das war stark! Die mitgereisten HSV-Fans haben uns in jeden Zweikampf reingepusht und haben uns erst recht nach dem 1:2 extrem nach vorn geschrien. Keine Pfiffe, kein Niedermachen, sondern krasse Anfeuerungen.“ Gisdol war davon äußerst angetan: „Ich finde diese Botschaft sehr gut. Das zeigt, wie die Mannschaft mit der Situation umgeht und in den letzten Tagen gereift ist.“
Diesen Eindruck soll sie im Idealfall nun zum neuerlich besonderen Anlass des Nordderbys im Volksparkstadion bestätigen. Mit einiger Wahrscheinlichkeit könnte dann die gleiche Startelf wie in Hoffenheim auflaufen. Denn diese zeigte sich nicht nur überaus zweikampffreudig (+55%) und beeindruckend laufstark (117 Km), sondern verfügt zudem – wie Werders Cheftrainer Alexander Nouri warnte – „über gefährliche, schnelle Außen, die du besonders in Umschaltmomenten kontrollieren musst.“ Gemeint waren allen voran die zwei Torschützen Filip Kostic und Nicolai Müller. „Wir sehen gute Möglichkeiten, gegen Bremen zum Erfolg zu kommen“, meinte Nouris Amtskollege Markus Gisdol dementsprechend selbstbewusst, wollte einen ultimativen Druck aber nicht zulassen. „Klar, es ist eine besondere Brisanz, doch weder ein Endspiel noch ein Schicksalsspiel“, betonte der HSV-Trainer, weil „alle Spiele bis Saisonende für uns unglaublich wichtig werden.“