„Ich möchte keine Revolution, die Mannschaft hat in den letzten Jahren viele gute Dinge gelernt, ich möchte, dass sie die behält“, versicherte Ancelotti am Donnerstag, betonte gleichwohl verständlicherweise den Anspruch, eigene Ideen zu verwirklichen: „Ein paar wenige Dinge möchte ich anders machen, vielleicht etwas vertikaler spielen, um in der Offensive schnelle Lösungen zu finden.“ Einen ersten Eindruck davon soll der Bundesliga-Auftakt verschaffen. Allerdings wie Ancelotti weiß auch Kapitän Philipp Lahm einzuschätzen: „Wir können noch nicht bei 100 Prozent sein, weil wir eben ein neues Trainerteam haben und die Nationalspieler noch nicht lange dabei sind.“ Das hinderte den neuerlichen Meisterschaftsfavoriten einstweilen nicht am Supercup-Titel (2:0 über den BVB) sowie der mühelos 5:0 übersprungenen Pokal-Hürde Carl Zeiss Jena (u.a. 3x Lewandowski). Carlo Ancelotti ist daher nicht umsonst zuversichtlich gestimmt: „Ich denke, die Mannschaft ist bereit.“
Wohl dem, dessen so breit mit internationaler Klasse bestückter Kader dabei die Ausfälle der Außenbahnen-Antreiber Arjen Robben, Douglas Costa und Kingsley Coman verkraftet. Und dass Holger Badstuber und Jeromé Boateng, Deutschlands amtierender Fußballer des Jahres, nach Verletzungen im individuellen Aufbauprogramm stecken, lässt sich natürlich geduldig ertragen, wenn zudem neuerdings Nationalspieler Mats Hummels nach achteinhalb Jahren bei Borussia Dortmund zum Kader gestoßen ist. Gegen Werder wird er zusammen mit Javi Martinez die Innenverteidigung bilden, während Bayerns zweiter Neuzugang zunächst als Einwechselspieler auf sein Debüt wartet. Renato Sanches (19), im Sommer von Benfica Lissabon ausgelöst, wusste bei der EM wiederholt als frühreifer, passsicherer wie mutiger Offensivinitiator aus den zentralen Mittelfeldregionen des späteren Titelträgers Portugal heraus zu überzeugen.