Etwas vertikaler und noch schnellere Lösungen

Anschwitzen - der FC Bayern im Fokus

Auch diesmal wird es Rechtsverteidiger Theo Gebre Selassie wohl mehrmals mit Bayerns Franck Ribéry zu tun bekommen (Foto: Nordphoto).
Profis
Freitag, 26.08.2016 / 08:50 Uhr

von Maximilian Hendel

Zugegeben, zumindest die jüngeren Bremer Bundesliga-Auswärtsreisen in die bayerische Landeshauptstadt endeten in wenig erfreulichen und deutlichen Resultaten zugunsten des unangefochtenen Rekordmeisters. Daran wusste ein Reporter den neuen Cheftrainer des FC Bayern, Carlo Ancelotti, auf der gestrigen Münchner Pressekonferenz vor dem Auftaktspiel der Saison 2016/17 am Freitagabend, 26.08.2016, 20.30 Uhr auch entsprechend hinzuweisen. Allerdings – so viel Detailtreue darf sein – das tatsächlich letzte Pflichtspielaufeinandertreffen der langjährigen Kontrahenten in der Allianz Arena hatte er in seiner Aufzählung dann doch unterschlagen. 

Mitte April nämlich lieferten sich beide Kontrahenten ein lange Zeit erbittertes Ringen auf Augenhöhe um den Einzug ins DFB-Pokalfinale, bei dem das Pendel letztendlich erst in Richtung des FCB ausschlug, als Arturo Vidal, fußballerisch eigentlich der respekteinflößende Amboss im Münchner Mittelfeld, zu Beginn der Schlussphase in Werders Strafraum unnötigerweise den Verlockungen der Gravitation erlag und so Thomas Müllers Elfmeter zur 2:0-Vorentscheidung ermogelte.

Auf Pep Guardiola folgt Carlo Ancelotti

Was dennoch nicht wirklich viele Gegner des FC Bayern in den vergangenen vier Jahren forcieren konnten – noch dazu in München –, stellte die Elf von Cheftrainer Viktor Skripnik damals allen voran im Laufe des zweiten Durchgangs bemerkenswert unter Beweis. Unter großem gemeinschaftlichen Aufwand brachten die Grün-Weißen in der eigenen Hälfte den normalerweise so unerschütterlich strukturierten Passrhythmus des FCB stellenweise gehörig durcheinander. Aus der augenscheinlichen Münchner Irritation heraus wagten die Bremer obendrein nadelstichartige Gegenzüge. Die Art und Weise ihres von allerlei Seiten honorierten Pokalauftritts in der Allianz Arena darf den Grün-Weißen trotz aller sportlichen wie personellen Hiobsbotschaften der zurückliegenden fünf Tage auch heute Abend wieder als gern wiederholbares Paradebeispiel dienen.

Erstmals wird der FC Bayern dabei vom bereits erwähnten und in der europäischen Trainergilde hoch dekorierten Italiener Carlo Ancelotti angeführt. Der 57-Jährige beerbt den zu Manchester City weiter gezogenen Pep Guardiola, der in seinen drei Jahren das Team nicht zuletzt auf ein neues Niveau an traumwandlerischer Kombinationssicherheit und Spielfelddominanz getrieben hat. Ganze neun Mal verloren die Bayern in 102 Bundesliga-Spielen und erreichten einen sagenhaften Schnitt von 2,52 Punkten pro Partie. Auch wenn mit dem Katalanen die Wiederholung der Fabelsaison 2012/13 unter Jupp Heynckes nicht gelang, im eh berstenden Trophäenschrank zeugen neben einem Weltpokal und dem europäischen Supercup (2013) immerhin drei Meisterschalen samt zweier DFB-Pokale von Guardiolas Wirken.

Lahm: „Können noch nicht bei 100 Prozent sein“

„Ich möchte keine Revolution, die Mannschaft hat in den letzten Jahren viele gute Dinge gelernt, ich möchte, dass sie die behält“, versicherte Ancelotti am Donnerstag, betonte gleichwohl verständlicherweise den Anspruch, eigene Ideen zu verwirklichen: „Ein paar wenige Dinge möchte ich anders machen, vielleicht etwas vertikaler spielen, um in der Offensive schnelle Lösungen zu finden.“ Einen ersten Eindruck davon soll der Bundesliga-Auftakt verschaffen. Allerdings wie Ancelotti weiß auch Kapitän Philipp Lahm einzuschätzen: „Wir können noch nicht bei 100 Prozent sein, weil wir eben ein neues Trainerteam haben und die Nationalspieler noch nicht lange dabei sind.“ Das hinderte den neuerlichen Meisterschaftsfavoriten einstweilen nicht am Supercup-Titel (2:0 über den BVB) sowie der mühelos 5:0 übersprungenen Pokal-Hürde Carl Zeiss Jena (u.a. 3x Lewandowski). Carlo Ancelotti ist daher nicht umsonst zuversichtlich gestimmt: „Ich denke, die Mannschaft ist bereit.“

Wohl dem, dessen so breit mit internationaler Klasse bestückter Kader dabei die Ausfälle der Außenbahnen-Antreiber Arjen Robben, Douglas Costa und Kingsley Coman verkraftet. Und dass Holger Badstuber und Jeromé Boateng, Deutschlands amtierender Fußballer des Jahres, nach Verletzungen im individuellen Aufbauprogramm stecken, lässt sich natürlich geduldig ertragen, wenn zudem neuerdings Nationalspieler Mats Hummels nach achteinhalb Jahren bei Borussia Dortmund zum Kader gestoßen ist. Gegen Werder wird er zusammen mit Javi Martinez die Innenverteidigung bilden, während Bayerns zweiter Neuzugang zunächst als Einwechselspieler auf sein Debüt wartet. Renato Sanches (19), im Sommer von Benfica Lissabon ausgelöst, wusste bei der EM wiederholt als frühreifer, passsicherer wie mutiger Offensivinitiator aus den zentralen Mittelfeldregionen des späteren Titelträgers Portugal heraus zu überzeugen.


 
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