Körperlich ziemlich gut, taktisch noch Sand im Getriebe

Anschwitzen - Der FC Augsburg im Fokus

Szene aus dem April: Theo Gebre Selassie ist einen Schritt vor Augsburgs Caiuby am Ball (Foto: Nordphoto).
Profis
Samstag, 10.09.2016 / 08:45 Uhr

von Maximilian Hendel

Sorgenfrei und frohgemut durfte Cheftrainer Dirk Schuster

auf der Spieltagspressekonferenz vor dem Augsburger Gastspiel am morgigen

Sonntag (11.09., 15.30 Uhr, im Weser-Stadion) sogleich die obligatorische

Eingangsauskunft über die Personalsituation geben. „Wir haben ein bisschen die

Qual der Wahl“, führte der 49-Jährige ein, da nahezu das komplette Aufgebot

inklusive aller Neuzugänge und Länderspielreisenden bis zuletzt um die möglichen

18 Kaderplätze eiferte. „Aber genau das wollten wir auch; einen Konkurrenzkampf,

der ziemlich stark ist und wo sich die Spieler auch gegenseitig zu

Höchstleistungen antreiben. Da kann sich keiner die Blöße geben, irgendwo in

einer Trainingseinheit einen Schritt zu wenig zu machen.“

Wenn auch unter noch einmal ganz anderen Voraussetzungen - eine Mannschaft permanent und unerschütterlich an ihr Maximum zu treiben, und zwar vor allem zu stets völlig ungeahnten Höchstleistungen, das ist Dirk Schuster in den vergangenen dreieinhalb Jahren am lange Zeit vernachlässigten Traditionsstandort Darmstadt 98 bekanntermaßen auf epochale Art und Weise gelungen.

Augsburg angelt sich den Trainer des Jahres

Es war demnach nahezu folgerichtig, dass Augsburgs Geschäftsführer Sport Stefan Reuter die in der zurückliegenden Sommerpause zeitlich eher dringende als geruhsam mögliche Suche nach der neuen fußballerischen Schlüsselpersonalie des Klubs schnurstracks in Richtung Dirk Schuster forcierte. Für den wahrlich sensationellen Klassenerhalt mit dem direkt aus der 3. Liga empor geschossenen SVD war der gebürtige Karl-Marx-Städter jüngst als Trainer des Jahres in Deutschland honoriert worden. Umso bemerkenswerter, weil sämtliche seiner ebenfalls ausgezeichneten Vorgänger wie etwa Thomas Schaaf, Felix Magath, Jürgen Klopp oder Jupp Heynckes mit ihren Bundesligateams mindestens die Vizemeisterschaft, wenn nicht die Meisterschale, DFB-Pokalsiege oder die Champions League-Trophäe feiern konnten beziehungsweise die Nationalmannschaft zu WM-Bronze (2006, Jürgen Klinsmann) und sogar zum Weltmeistertitel (2014, Joachim Löw) geführt hatten.

Nunmehr ist Schuster an einem neuen Ort angetreten, die dort kaum weniger bemerkenswerte Arbeit seines zu Schalke 04 abgewanderten Vorgängers Markus Weinzierl fortzusetzen. Sukzessive wird beim FCA seit dem Aufstieg 2011 - zunächst unter Jos Luhukay sowie in den anschließenden vier Spielzeiten mit Weinzierl – erfolgreich daran getan, sich mehr und mehr als Bundesliga-Inventar zu etablieren. Bei aller Mühe, in den ersten zwei Jahren die Klasse zu halten; ihre bislang wohl augenscheinlich größte Herausforderung meisterten die Augsburger in der abgelaufenen Saison. Der ungewohnten Bewährungsprobe einer Dreifachbelastung aus Bundesliga, DFB-Pokal mitsamt ihrer Premiere in der Europa League hielten sie bravourös stand. Erst in der KO-Runde hatten sie sich dem späteren Finalisten FC Liverpool beugen müssen.

Schuster: „Mit mehr Zielstrebigkeit zum gegnerischen Tor“

Doch Dirk Schuster würde heute nicht von einem qualitativ in der Breite verstärkten Kader schwärmen können, wenn der FCA im letzten April nicht rechtzeitig – allen voran ausgelöst dank eines aus Bremer Sicht allzu bitteren 1:2 im Weser-Stadion - den Absprung aus der akuten Gefahrenzone gepackt hätte. So aber konnten die Fuggerstädter am heutigen Samstagvormittag in den Flieger zum Bundesliga-Auswärtsspiel nach Bremen steigen, um hier noch ihr Abschlusstraining zu bestreiten, ehe der neue Cheftrainer Schuster wiederum seine Startelf-Wahl zu treffen hat. Sicher dazugehören dürften Kapitän Paul Verhaegh (Sprunggelenk) und Daniel Baier (Rippe), die ihre Verletzungen auskuriert haben. Gute Einsatzchancen haben ebenso die beiden jüngst noch Ende August verpflichteten Neuzugänge Jonathan Schmid (1899 Hoffenheim) in der Offensive sowie Innenverteidiger Martin Hinteregger (Salzburg). Auch Gojko Kacar (HSV) hofft auf sein baldiges Debüt.

Doch egal, wem Schuster letztendlich das Vertrauen schenkt. „Vom körperlichen Zustand sind wir ziemlich gut dabei“, bescheinigte der ehemalige Nationalspieler seinem gesamten Team. Er verwies allerdings mit Blick auf den missglückten Bundesliga-Heimauftakt gegen den VfL Wolfsburg einschränkend genauso darauf, dass „von verschiedenen taktischen Sachen her einiges noch ein bisschen holprig war und auch – denke ich – in Bremen noch ein bisschen Sand im Getriebe sein wird. Aber wir sind auf einem guten Weg.“ Und um diesen weiter ebnen zu können, „müssen wir mehr Zielstrebigkeit zum gegnerischen Tor entwickeln und speziell den ersten Ball nach Eroberung sauberer und genauerer zu spielen.“ Ein klarer Auftrag für Sonntagnachmittag.


 
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