Nicht zuletzt Chicharitos drei Tore beim aufreibenden 3:2-Auswärtssieg in Mainz nach zweimaligem Rückstand wegbereiteten überhaupt erst jenen positiven Trend, den Roger Schmidts Team daraufhin aufnahm. Dem BVB jedenfalls konnten die Leverkusener nur eine Woche später dank eines wieder aufgelegten Musterbeispiels ihrer hartnäckig-aggressiven Vorwärtsverteidigung den letzten Nerv und schlussendlich drei Punkte rauben. Gegen den Vizemeister markierte Hernández den Endstand und durfte angesichts einer eher überraschend ausgebliebenen Nominierung ins Nationalteam mit einem individuellen Trainingsplan im Gepäck für ein paar freie Tage zu seiner Freundin nach Madrid reisen. Roger Schmidt sah die „super Gelegenheit, ihn einfach durchschnaufen zu lassen, den Kopf freizubekommen.“ Die Eindrücke nach Chicharitos Rückkehr stimmten den 49-Jährigen überaus zufrieden: „Er kam mit Energie aufgeladen zurück und hat eine super Trainingswoche hingelegt.“
Wie gefüllt die Akkus etwa des brasilianischen Linksverteidigers Wendell und chilenischen Mittelfeldspielers Charles Aránguiz sind, die nach Abertausenden Flugkilometern im Zuge der südamerikanischen WM-Qualifikationsrunde erst gestern ins Mannschaftstraining einstiegen, bleibt abzuwarten. Derweil scheinen die beiden Österreicher Aleksandar Dragovic und Julian Baumgartlinger einsatzbereit. Sie waren mit Blessuren vom Nationalteam zurückgekehrt. „Insgesamt macht die ganze Mannschaft auf mich einen sehr lebendigen, positiven Eindruck“, bekräftigte Schmidt trotz noch vereinzelten personellen Unwägbarkeiten. Denn weil es sowieso immer eine sehr schwierige Aufgabe sei, in Bremen zu spielen, „ist es wichtig, jetzt nachzulegen. Wir können durch einen Auswärtserfolg unsere Situation stabilisieren und oben dabei sein.“ Ab halb sieben wird man sehen, ob die Leverkusener ihre Rechnung einmal mehr voreilig ohne Werder gemacht haben.