Im vergangenen Sommer wechselte Ujah schließlich an die Weser. Der Transfer kam für viele Fans in der Rhein-Metropole überraschend, die Enttäuschung über den Weggang des Publikumslieblings war groß. Für den einstigen Kölner wird die Stimmung am Samstagnachmittag im RheinEngergieSTADION daher bestimmt etwas rauer sein. "Ich erwarte keine schöne Atmosphäre", sagt Ujah selbst. Schon beim ersten Wiedersehen im Oktober 2015 hatte "Tony" nach seinem 1:0-Siegtreffer im DFB-Pokal die Pfiffe auf seiner Seite. Und auch am vorletzten Spieltag wird das Publikum wieder seinen Unmut äußern. Für Ujah gehört das dazu: "So ist das im Fußball. Das ist schade, aber kein Problem für mich." Trotz der zu erwartenden Reaktionen will er sich komplett auf die Aufgabe mit Werder fokussieren. "Ich konzentriere mich auf das Spiel. Ich möchte der Mannschaft helfen", erzählt er.
Aktuell muss sich der Nigerianer bei Werder mit der Joker-Rolle zufrieden geben. "Zwar spiele ich nicht immer von Beginn an, aber ich versuche immer positiv zu bleiben“, so der Werderaner, der in dieser Rolle zuletzt immer mehr aufblühte. Im Nordderby wurde Ujah während der zweiten Hälfte eingewechselt und sorgte mit seinem 1:2-Anschlusstreffer nochmals für Schwung. Beim Spiel gegen den VfB Stuttgart kam er erst in der 83. Minute aufs Feld und traf keine vier Minuten später zum finalen 6:2-Endstand. Trotz der Kurzeinsätze steht Werders Offensiv-Aktivposten in seiner ersten Saison in der Hansestadt wettbewerbsübergreifend bei 14 Treffern. Mit elf Toren in der Bundesliga ist das seine bisher trefferreichste Saison in der höchsten Spielklasse. Dass die gegnerischen Fans angesichts dieser Tor-Bilanz nicht gerade hocherfreut sind, wenn Ujah für den SVW aufläuft, dürfte deshalb zukünftig nicht nur in Köln zum Standard gehören.