"Doppelt bitter, doppelt unangenehm"

Nach der Niederlage im Nordderby gegen den Hamburger SV hängen die Köpfe bei den Werder-Profis (Foto: nph).
Profis
Samstag, 28.11.2015 / 19:47 Uhr

Eine Niederlage? Immer bitter! Eine Niederlage im Nordderby? Doppelt unangenehm! Das empfand Cheftrainer Viktor Skripnik, so ging es Kapitän Zlatko Junuzovic nach dem Schlusspfiff und gleiches werden sich auch die Werder-Fans auf dem Heimweg gedacht haben. „Wir wollten mit dem Derby einiges gutmachen, haben es aber wieder nicht geschafft, von Beginn an richtig dagegenzuhalten", analysierte Geschäftsführer Sport, Thomas Eichin. „Das war ein ganz schwaches Spiel. Die Enttäuschung ist brutal", fasste Keeper Felix Wiedwald die 1:3-Niederlage in Worte.

WERDER.DE fasst die Stimmen aus der Mixed Zone des Weser-Stadions zusammen.

Zum Spielverlauf:

Zlatko Junuzovic: „Wir wollten heute auf keinen Fall verlieren und dann liegen wir plötzlich mit 0:2 hinten. Das tat sehr weh. Im Anschluss an das 2:1 war die Hoffnung wieder da, aber auch da kassieren wir einen blöden Konter. Wir haben die Hamburger bei langen Bällen und Kontern zu einfach vor das Tor kommen lassen."

Philipp Bargfrede: „Die Niederlage ist mega enttäuschend. Wir haben uns viel mehr vorgenommen, wollten gewinnen. Nach dem frühen 0:1 war es schwer für uns. In der zweiten Hälfte haben wir dann mehr Druck aufgebaut und nach vorne gespielt. Der Konter zum 1:3 tat dann richtig weh."

Fin Bartels: „Das frühe Gegentor hat uns völlig über den Haufen geworfen. Gerade nach dem Wolfsburg-Spiel war das heute zu wenig. Normalerweise können wir den HSV schlagen, aber mit dieser Leistung heute nicht. Wir haben es einfach nicht hingekriegt, unser Können auf den Platz zu bringen."

Felix Wiedwald: „Das Gegentor nach zwei Minuten hat alles über den Haufen geworfen. Natürlich gibt das nicht gerade zusätzliches Selbstvertrauen. In der zweiten Halbzeit sind wir endlich aufgewacht, waren richtig im Spiel und haben dann möglicherweise zu viel gewollt. Da haben wir unsere Absicherung sausen lassen, das ist sehr ärgerlich. Hamburg war giftiger als wir, besser in den Zweikämpfen und besser im Umschaltspiel."

Florian Grillitsch: „Wir sind nicht in die Zweikämpfe gekommen, haben die zweiten Bälle nicht bekommen und in der Rückwärtsbewegung nicht gut agiert. Nach dem Anschlusstreffer gab es eine kurze Euphorie, dann kassieren wir einen blöden Konter. Es ist bitter, eine solche Niederlage nach so einer guten Trainingswoche hinnehmen zu müssen."

Viktor Skripnik: „In einem Derby muss man viel mutiger agieren. Wir waren im ersten Durchgang ängstlich und haben erst in der zweiten Halbzeit eine Reaktion gezeigt. Wie so oft in dieser Saison haben wir zu oft gepennt und unglückliche Gegentore reinbekommen."

Thomas Eichin: „Das frühe Gegentor hat uns total verunsichert, die Räume konnten nicht geschlossen werden. Insgesamt war es in der ersten Halbzeit ein ganz schwaches Spiel von uns. Da war der HSV deutlich besser, viel selbstbewusster und konsequenter in den Zweikämpfen. Nach der Pause haben wir es besser gemacht, haben mit dem Mut der Verzweiflung gespielt, viel Druck aufgebaut und den Anschlusstreffer erzielt. In dieser Phase war der Ausgleich drin, aber dann machen wir auf und laufen in einen Konter. Aber wir brauchen heute nichts schönreden, wir stehen mit dem Rücken zur Wand."

Gefühlslage nach der Derbyniederlage:

Viktor Skripnik: „Die Mannschaft ist frustriert und sauer. Ich bin kein Roboter, mir geht es da genauso. Jede Niederlage ist bitter, aber im Derby zu verlieren ist doppelt unangenehm. Das ist das harte am Job als Trainer, draußen zu stehen, die Gegentore fallen zu sehen."

Fin Bartels: „Es ist bitter zu Hause das Derby zu verlieren. Wir wollten alles geben. Dass wir verloren haben, ist bitter für alle: für uns, aber vor allem für die Fans."

Zur aktuellen Situation:

Philipp Bargfrede: „Wir haben keine gute Phase und brauchen über nichts anderes reden als Abstiegskampf. Wir stecken unten mit drin, aber wir müssen auch den Blick nach vorne richten. Nächste Woche haben wir wieder ein wichtiges Spiel. Stuttgart steht ebenfalls unten drin. Dort müssen wir punkten."

Felix Wiedwald: „Fünf Niederlagen zu Hause in Folge dürfen nicht passieren. Wir müssen kollektiv wieder kratzen, beißen, wieder dahin kommen, wo wir im letzten Jahr waren und zusehen, dass wir zu Hause die Punkte holen. Wenn uns das nicht gelingt, wird es schwer unten rauszukommen. Wir brauchen unbedingt Punkte."

Zlatko Junuzovic: „Wir haben heute viele Menschen enttäuscht, das wissen wir. Da müssen wir uns an die eigene Nase fassen, nur wir können das ändern. Um die Situation brauchen wir nicht viel herumreden, sondern uns zusammen wieder rausziehen. Jeder gehört dazu und jeder muss bereit sein, alles zu geben."

Fin Bartels: „Wir müssen jetzt alles in Ruhe analysieren. Wir haben schon viel besseren Fußball gespielt. Es ist für mich unerklärlich, warum wir das in den letzten beiden Spielen nicht gezeigt haben."

Viktor Skripnik: „Wir stehen da, wo Werder seit Jahren steht: im Abstiegskampf. Wir müssen sachlich weiterarbeiten, die Leistung ehrlich miteinander aufarbeiten und uns zusammen professionell auf die nächsten Spiele vorbereiten."

Florian Grillitsch: „Wir müssen endlich wieder unsere Tugenden auf den Platz bringen. Laufen, kämpfen, gewinnen. Die Sicherheit holen wir uns im Training und werden gut vorbereitet in das Spiel gegen Stuttgart gehen."

Zum Rest der Hinrunde:

Thomas Eichin: „Wir haben noch drei Spiele, in denen wir unbedingt punkten müssen. Da haben wir einiges aufzuholen, sonst wird es gefährlich. Wir werden in den kommenden Tagen einige Gespräche führen und versuchen, das Umfeld ruhigzuhalten, damit das Trainerteam und die Mannschaft in Ruhe weiterarbeiten können."

Viktor Skripnik: „Im letzten Jahr hatten wir zur Winterpause 17 Punkte, rechnerisch sind jetzt noch mehr drin und das peilen wir an. In den nächsten Spielen geht es gegen direkte Konkurrenten, da können wir punkten."

Aus dem Weser-Stadion berichten Dominik Kupilas, Yannik Cischinsky und Steffen Wunderlich

 

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