"Schmerzlake" - Verschollen im Wald

Herzlake: ein Ort, der eng mit der Geschichte des SV Werder verknüpft ist (Foto: nordphoto).
Trainingslager
Freitag, 03.06.2016 / 15:56 Uhr

Von Michael Freinhofer

Mitte August wird Werder sein drittes Sommer-Trainingslager in Herzlake beziehen (siehe Meldung). Das 4.000 Einwohner zählende Örtchen erlangte vor allem durch einen ehemaligen Werder-Coach deutschlandweiten Ruhm: Felix Magath. Seit Magath gilt der beschauliche Ort im niedersächsischen Emsland als Synonym für schmerzvolle, knüppelharte Trainingsmethoden mit Medizinbällen und Waldläufen. Auch wenn das diesjährige Werder-Trainingslager eher für den spielerischen Feinschliff sorgen soll, lohnt ein Blick zurück auf die Beziehung der Grün-Weißen zu Herzlake. 

Die Erinnerung an die Amtszeit Magaths als Trainer des SV Werder zwischen Oktober 1998 und April 1999 ist auch für viele ehemalige Grün-Weiße eine schmerzvolle. Um seine Mannschaft für die Rückrunde richtig fit zu machen, reiste der Cheftrainer mit seinen Schützlingen im Januar 1999 nach Herzlake, nahe der niederländischen Grenze.

Ich galt als verschollen.
Andreas Herzog

Im allgemeinen Sprachgebrauch der Spieler entwickelte sich der Ort, wo Magath seine Jungs trimmte und abrackern ließ, aufgrund der schmerzhaften Kraft- und Konditionseinheiten schnell zu "Schmerzlake". Ein kleiner Mythos war geboren. Christian Brand, damaliger Akteur an der Weser, erinnert sich beim Stichwort Trainingsqualen insbesondere an die „mit zwei Medizinbällen bepackten, niemals enden wollenden Berganläufe.“

Auch der damalige Werder-Kapitän, Andreas Herzog, hat aus heutiger Sicht amüsante Erinnerungen an das "magathsche" Trainingslager. „Ich dachte, wir laufen eine Stunde. Als Kapitän, wie es sich gehört, ging ich ganz nach vorne. Als der Trainer länger laufen ließ, habe ich mich zurückfallen lassen und mich dabei hoffnungslos im Wald verirrt. Ich galt als verschollen“, blickt der Österreicher zurück. Erst nach eineinhalb Stunden kam Herzog mit seinem Teamkollegen Ailton ins Hotel zurück. Auch dank der damaligen schweißtreibenden Einheiten wird Felix Magath oftmals "Quälix" genannt. 

Der heutige Cheftrainer Viktor Skripnik, der selbst unter Magath die Sprints auf den Berg hinauf absolvieren musste, wird während der Tage in Niedersachsen vermutlich nicht auf die Methoden seines einstigen Übungsleiters setzen. Für Kapitän Clemens Fritz und Co. ist das Trainingslager im Emsland nach dem Trainingslagern in Neuruppin (Brandenburg) und dem Zillertal (Österreich) bereits das dritte Trainingslager in der Vorbereitungsphase. Genügend Kondition dürften die Grün-Weißen bis dahin - zu ihrem eigenen Glück - schon gesammelt haben.

 
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