Traditionalistische Löwen aus dem Baskenland

3:0 und 3:1 - Zweimal besiegten Sebastian Prödl und der SVW Athletic Bilbao in der Europa League 2009 (Foto: getty).
Testspiel
Samstag, 26.07.2014 / 17:38 Uhr

Nachwuchsförderung. Für Athletic Bilbao ist das kein erstrebenswertes Zukunftsmodell, sondern seit Jahrzehnten gelebte Philosophie. Als einziger Klub im europäischen Spitzenfußball setzt der baskische Klub ...

Nachwuchsförderung. Für Athletic Bilbao ist das kein erstrebenswertes Zukunftsmodell, sondern seit Jahrzehnten gelebte Philosophie. Als einziger Klub im europäischen Spitzenfußball setzt der baskische Klub konsequent auf Spieler aus der Region und den eigenen Nachwuchsteams. Am Sonntag, 27.07.2014, 16 Uhr, trifft der SV Werder im zweiten Testspiel des Zillertal-Trainingslagers auf Bilbao (Live und in voller Länge bei WERDER.TV). Im Kader von Athletic stehen auch dann ausschließlich Spieler aus Spanien und dem Baskenland.

Acht Meistertitel, 24 Pokalsiege und dazu Rang drei in der ewigen Tabelle hinter Real Madrid und dem FC Barcelona - die Löwen, wie sie auch genannt werden, können auf eine überaus erfolgreiche Vereinsgeschichte zurückblicken. Als einziges Team neben Rekordmeister Madrid und Rekordpokalsieger Barcelona spielt das Team seit Gründung der Primera Division im spanischen Fußballoberhaus. In den 30er-Jahren und Anfang der 80er dominierten sie den Fußball auf der Halbinsel, doch im letzten Jahrzehnt blieb es - abgesehen vom Europa-League-Finaleinzug 2011/12 - ruhig um Athletic.

Der baskische Weg

Der Weg, den der Klub dennoch unbeirrt geht, ist ein ungewöhnlicher. In mehr als 110 Jahren Vereinsgeschichte setzten die Verantwortlichen stets auf Spieler mit baskischen Wurzeln oder Profis, die in der Jugend des Vereins ausgebildet wurden. Wie zum Beispiel Iker Muniain. Geboren im baskischen Pamplona lernte er bei Athletic das Fußballspielen, mit 16 Jahren traf er in der Europa-League-Qualifikation und ist damit der jüngste Torschütze der Klubhistorie. Nicht nur das. Das "Wunderkind" ist auch Bilbaos jüngster jemals eingesetzte Profi und lange hielt er den Rekord als jüngster Torschütze der Primera Divison. Mittlerweile ist der Linksaußen 21 Jahre alt und kann stolze 162 Erstligaspiele vorweisen.

Seit gut einem Jahr werden Muniain und Co. von Ernesto Valverde trainiert. In Bilbao ist der 50-Jährige ein alter Bekannter. Bereits von 2003 bis 2005 trainierte er Athletic, zuvor war er Co-Trainer unter Jupp Heynckes. Im vergangenen Sommer wechselte der Spanier aus Valencia zurück an seine alte Wirkungsstätte und schaffte gleich im ersten Jahr die beste Platzierung Bilbaos seit mehr als einem Jahrzehnt: Rang vier in der Primera Division und damit die Qualifikation zur Champions League.

Werders weiße Weste gegen Athletic

Doch: In der kommenden Spielzeit müssen Valverde und seine „Rot-Weißen" auf einen ihrer zentralen Lenker verzichten. Spielmacher Ander Herrera wechselte zum englischen Rekordmeister Manchester United. Ein Wechsel, der beispielhaft für die Herausforderungen des baskischen Traditionsvereins steht. Oft bleiben die ganz großen Spieler nicht in der Hafenstadt - trotz enger Verbundenheit und familiärer Atmosphäre im Verein. 2012 wechselte beispielsweise Javi Martínez zum FC Bayern in die Bundesliga.

Martinez war auch dabei, als der SV Werder zum ersten und bislang letzten Mal auf Bilbao traf. In der Gruppenphase der Europa League 2009/10 siegten die Grün-Weißen in beiden Duellen: 3:1 im Weser-Stadion und sogar 3:0 auswärts in der "Kathedrale des Fußballs", dem San Mamés Barria. Mit 16 Punkten qualifizierte man sich vor den Spaniern als Gruppenerster für die K.O.-Phase.

Obwohl der Spielbetrieb in Spanien wie in Deutschland Ende August startet, begann Athletic deutlich später mit der Vorbereitung als der SVW. In drei Testpartien blieben sie bis dato immer siegreich. Den letzten Test bestritt der Klub am Mittwoch im rund 50 Kilometer von Zell am Ziller entfernten Wörgl. Der Gegner: Werders Ligakonkurrent, der SC Paderborn. Mit einem 2:1-Sieg verließ Bilbao den Rasen. Ein Ergebnis, das Werder-Coach Robin Dutt am Sonntag ganz sicher nicht passen dürfte.

von Yannik Cischinsky

 

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