"Enttäuscht, aber nicht niedergeschlagen"

Wissen die Niederlage richtig einzuordnen: Clemens Fritz, Theodor Gebre Selassie und Co. (Foto: nph).
Profis
Sonntag, 01.03.2015 / 20:57 Uhr

WERDER.DE hat sich in der Mixed Zone des Weser-Stadions umgehört und fasst die wichtigsten Aussagen rund um die Partie zusammen.

Euphorisch und voller Zuversicht kamen die Grün-Weißen zur Halbzeit aus dem Kabinengang, nur acht Minuten später aber gaben Fritz, Vestergaard und Co. ein gänzlich anderes Bild ab. Mit drei Toren in fünf Spielminuten „schockten" die Wolfsburger den SV Werder. „Da haben wir uns unnötig aus dem Konzept bringen lassen und uns um den verdienten Lohn gebracht", resümierte Geschäftsführer Thomas Eichin im Anschluss. Die 3:5-Niederlage gegen den Tabellenzweiten schmerzt zwar, aber "sie haut uns nicht um", wie Kapitän Clemens Fritz betonte. Man habe "den Wolfsburger heute die Stirn geboten", ergänzte Zlatko Junuzovic.

Zum Spielverlauf:

Clemens Fritz: „Nach vorne haben wir gut gespielt, aber hinten einfach zu viel zugelassen. Da standen wir unmittelbar nach der Pause echt neben uns. Wir dürfen so nicht aus der Kabine kommen. Wir haben Wolfsburg drei Tore geschenkt, anders kann man das nicht sagen. Den Schuh müssen wir uns anziehen. Da brauchen wir auch nichts schönreden."

Felix Kroos: „Wir hatten Chancen, hier etwas zu holen, haben es aber kollektiv verschlafen. Nicht jede Mannschaft nutzt das so eiskalt wie Wolfsburg. Dieses Spiel verlieren wir heute nur gegen zwei Mannschaften in der Liga: Bayern und Wolfsburg."

Viktor Skripnik: „Es ist schade, dass wir heute nicht wenigstens einen Punkt mitgenommen haben. Aber ich kann meiner Mannschaft trotz der Niederlage nur ein Kompliment machen. Wir haben versucht Fußball zu spielen, haben gegen eine Top-Mannschaft drei Tore erzielt. Leider sind wir noch nicht in der Lage, das über 90 Minuten durchzuziehen, aber daran arbeiten wir. Ich kann heute mehr Positives aus dem Spiel mitnehmen, als Negatives."

Sebastian Prödl: „Das war heute ein starkes Heimspiel gegen einen sehr starken Gegner. In der ersten Halbzeit haben wir alles reingeworfen, wollten ausnutzen, dass Wolfsburg unter der Woche gespielt hat. Aus dem Vorteil in Form der Tore hätten wir mehr rausziehen müssen. Am Ende hat die individuelle Klasse der Wolfsburger das Spiel entschieden. Wir sind jetzt enttäuscht, aber nicht niedergeschlagen."

Zlatko Junuzovic: „Wir haben es heute in den ersten zehn Minuten der zweiten Halbzeit verbockt. Deshalb sind wir so kurz nach dem Spiel enttäuscht. Am Ende fehlt uns dann die Cleverness, eine Führung gegen so eine starke Mannschaft auch mal über die Zeit zu retten. Wir wissen aber auch, dass wir den Wolfsburgern heute die Stirn geboten haben. Das hätte uns vor wenigen Monaten noch niemand zugetraut und darauf können wir aufbauen."

Thomas Eichin: „Wir wollen zu Hause offensiv spielen, uns nicht einigeln, sondern mit Druck auf den Ball gehen. In der ersten Halbzeit waren wir mutig und gut im Spiel. Das Publikum hat uns gepusht. Vielleicht waren wir einen Tick zu euphorisch und zu unkonzentriert. Die Minuten nach der Pause waren unnötig. Danach ist es natürlich schwer, gegen ein Team wie Wolfsburg zurück zu kommen, aber wir haben unsere Ordnung wieder gefunden."

Zu den Auswirkungen der Niederlage:

Clemens Fritz: „Die Niederlage wird uns nicht umhauen, so stabil sollten wir mittlerweile sein. In den letzten Wochen standen wir defensiv gut. Ich hoffe, die fünf Gegentore waren ein Ausrutscher."

Felix Kroos: „Wir wussten, dass irgendwann ein Rückschlag kommt, damit können wir umgehen. Ich gehe nicht davon aus, dass das einen Knacks gibt. Dafür sind wir zu gefestigt. Wir werden das Spiel in Ruhe aufarbeiten und uns dann ganz dem Spiel am Mittwoch zuwenden. Wir arbeiten genau so weiter wie bisher, daran müssen wir nichts ändern und ziehen auch Positives aus dem heutigen Spiel. Trotzdem ist das natürlich sehr ärgerlich."

Viktor Skripnik: „Wir sind mental weiter als in der Hinrunde. Und da haben wir auch schon gute Reaktionen gezeigt. Zum Beispiel haben wir drei Tage nach der Niederlage in Gladbach gegen Dortmund gewonnen. Ich hoffe, dass es diesmal auch so sein wird."

Thomas Eichin: „Wir müssen den Kopf weiter oben behalten und aus dieser Niederlage lernen. Wir befinden uns mitten in einem Entwicklungsprozess, da müssen wir diesen Schuss Naivität noch ablegen."

Zur Tabellensituation:

Clemens Fritz: „In der Liga geht der Blick weiter nach unten. Wenn wir uns jetzt über drei Tore freuen würden, wären wir komplett fehl am Platze."

Zlatko Junuzovic: "Wir haben nie nach oben geschaut, sondern die Situation immer richtig eigeordnet. Das werden wir auch jetzt wieder tun. Unser Ziel bleibt es, so früh wie möglich die Klasse zu halten."

Viktor Skripnik: "Wir haben unser primäres Ziel noch nicht erreicht. Aber derzeit sind wir auf dem neunten Platz, da würde gerne die halbe Liga mit uns tauschen."

Zum Pokalspiel in Bielefeld:

Viktor Skripnik: „Ich freue mich auf die nächste Aufgabe. Bielefeld wird keine Angst vor uns haben. Die sind Tabellenführer in der 3. Liga, spielen im eigenen Stadion. Das wird eine enge Kiste, aber mit der Begeisterung und der Leidenschaft können wir unserer Favoritenrolle, die wir als Bundesligist automatisch haben, gerecht werden."

Zlatko Junuzovic: „Wir können heute viel Positives mitnehmen und schauen optimistisch nach vorne. Es war uns klar, dass irgendwann auch mal wieder eine Niederlage kommt. Wir stecken deshalb nicht auf, sondern werden weiter hart dafür arbeiten, uns zu verbessern."

Zu den Fans:

Thomas Eichin: „Unsere Fans haben Fußballverstand. Sie können sehr gut einordnen, dass wir es gegen eine Mannschaft wie Wolfsburg nicht schaffen, das Tempo über 90 Minuten durchzuhalten. Unsere Fans sind einfach anders als andere."

Viktor Skripnik: "Das ist das Werder Bremen von früher. Unsere Fans sind sehr positiv, pushen uns unheimlich. Das ist sehr wichtig für die Jungs."

Aus dem Weser-Stadion berichten Dominik Kupilas und Yannik Cischinsky

 

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