Lorenzens Tage der guten Nachrichten

Überwätigendes Gefühl: Melvyn Lorenzen dreht nach seinem ersten Bundesliga-Tor zum Jubel ab (Foto: Heidmann).
Profis
Montag, 15.12.2014 / 15:41 Uhr

Zwei Tage danach strahlt Melvyn Lorenzen noch immer. Erst recht, als er am Montagmittag erfährt, dass er von den Fans zum Volkswagen „Man of the Match" gewählt wurde. Der 20-Jährige ist dabei nicht nur ein stolzer und glücklich Sieger, sondern in erster Linie baff. Ähnlich überraschend wie sein Comeback kommt für ihn auch diese Auszeichnung. Lediglich ein „krass" rutscht ihm über die Lippen. Die Höhepunkte für das Sturmtalent reißen in diesen Tagen nicht ab und „so ganz habe ich das alles noch nicht verarbeitet", gibt Lorenzen zu.

„Es war ein ganz besonderer Moment", beschreibt der Youngster sein Solo zur zwischenzeitlichen 2:1-Führung im Spiel gegen Hannover 96 am vergangenen Samstag. Ein Tor, das er sich „immer wieder angeschaut" hat. Dabei war das Spiel bei seinem Startelf-Debüt für den gebürtigen Londoner, der als Fünfjähriger mit seiner Mutter nach Kiel kam, schon fast vorbei gewesen. Nach einer, laut Werder-Coach Viktor Skripnik, "richtig starken Trainingswoche" bei den Profis waren die Kraftreserven kurz nach der Halbzeit aufgebraucht.

Mit Herz und Willen zum "Man of the Match"

Mit den letzten Körnern belohnte sich Lorenzen dann aber doch noch für die harte Arbeit während der Reha-Phase: „Es war die letzte Möglichkeit, noch etwas zu machen, wenigstens mal auf das Tor zu schießen", erinnert er sich an den Moment, als ihn Fin Bartels mit einem Steilpass auf die Reise schickte. Als der Ball dann im Netz zappelte, konnte und wollte der pfeilschnelle Stürmer die Freudentränen nicht zurückhalten. Seine Gedanken beim Torjubel galten seiner Familie, die ihn während seiner Leidenszeit unterstützten: „Dieses Tor hat mir gezeigt, dass ich alles schaffen kann, egal wie unwirklich es scheinen mag."

Halb in der Wirklichkeit zurück, erreichte den 1,88-Meter großen Stürmer nach der Trainingseinheit am Montag also schon die nächste gute Nachricht. Sein großes Herz und seinen großen Willen honorierten die Werder-Fans, mit 46 Prozent der Stimmen entschied das Talent, das vor eineinhalb Jahren von der U 19 Holstein Kiels an den Osterdeich kam, das Rennen bei Facebook deutlich. „Das freut mich natürlich riesig. Aber ich tue jetzt gut daran, mich wieder voll auf die Zukunft zu fokussieren", bleibt der Sohn eines Uganders auf dem Boden der Tatsachen.

Auf selbigem sieht ihn Cheftrainer Viktor Skripnik: „Er ist erwachsen genug. Er weiß, dass er jetzt nicht im Himmel ist, sondern weiter hart an sich arbeiten muss." Denn natürlich will Lorenzen auch in den verbleibenden zwei Spielen bis zur Winterpause auf dem Platz stehen: „Ich befinde mich in einem großen Konkurrenzkampf und weiß, dass ich weiter Vollgas geben muss. Zudem bin ich erst seit drei Wochen wieder im Training, das muss man auch berücksichtigen. Trotzdem denke ich, dass meine Chancen nicht schlecht stehen." Zumindest sind sie mit dem sehenswerten Treffer am Samstag nicht gesunken.

Von Erik Scharf

 

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