Daumendrücken der Brüder

Auf dem Weg zum Arbeitsplatz Weser-Stadion: Felix Kroos (Foto: nph).
Profis
Mittwoch, 18.02.2015 / 18:03 Uhr

Um zu erraten, wo Felix Kroos den Mittwochabend verbringen wird, bedarf es keiner Wahrsager-Fähigkeiten. Um 20.45 Uhr ist Anstoß, doch nicht Kroos selbst, sondern sein älterer Bruder Toni wird dann auf dem Platz gefragt sein. Für den Profi von Real Madrid geht es in der Champions League gegen Werders kommenden Gegner in der Liga, den FC Schalke 04. Der jüngere Kroos wird das Duell zu Hause vor dem Fernseher verfolgen und seinem Bruder beide Daumen drücken.

Für Felix ist Toni nicht nur Bruder, sondern auch bester Freund. Gleiches gilt umgekehrt. Trotz der großen Distanz zwischen der spanischen Hauptstadt und Bremen „stehen wir tagtäglich in Kontakt. Schade nur, dass wir uns so selten sehen. Da sind wir traurig", gibt Felix Kroos im Interview mit dem ZDF zu. SMS, Telefon oder das Netzwerk Twitter, wo beide sehr aktiv sind, Möglichkeiten der Kommunikation hat das Geschwisterpaar genug.

"An der Playstation sind wir gleichauf"

Und sie nutzen sie. „Wir können über alles reden", sagt Kroos. Der Fußball steht da nicht im Mittelpunkt. „Es gibt genug andere Themen, wichtigere Sachen." Ganz anders als in der Jugend, als die Kroos-Brüder gemeinsam mit Vater Roland an der Karriere bastelten, Extra-Schichten einlegten und auch zu Hause beim Abendessen nur ein Thema kannten: das runde Leder. „Es war nicht immer einfach, den eigenen Vater als Trainer zu haben. Ich denke es ist wichtig, wenn man nach Hause kommt, auch mal abzuschalten. Da wollte ich früher schon manchmal meine Ruhe haben." Und dennoch gilt sein Dank der Familie, die dem Projekt Profi-Fußballer alles unterordnete.

Durch den geringen Altersunterschied wuchsen die beiden auf wie Zwillinge. „Wir hatten immer die gleichen Interessen, haben alles zusammen gemacht. Das hat zusammen geschweißt", blickt Werders Nummer 18 zurück. Große Vergleiche zwischen sich und seinem Bruder zu ziehen, war noch nie das Ding von Felix Kroos. „Er ist ein absoluter Ausnahmespieler und hat in unserem Beruf den größtmöglichen Erfolg gehabt. Da kommen die wenigsten hin", erkennt der 23-Jährige an und fügt schmunzelnd hinzu: „Aber an der Playstation sind wir gleichauf."

Kroos' Kampf um den Stammplatz

Viel lieber als zu vergleichen, konzentriert sich Felix Kroos auf seinen eigenen Weg bei Werder. Gegen Leverkusen und Augsburg stand er in der grün-weißen Startelf und auch für das Schalke-Spiel am Samstag, 15.30 Uhr, strebt der ehrgeizige Mittelfeldakteur einen Platz in der Anfangsformation an. Ob es dann am Ende wie in den letzten fünf Bundesliga-Partien zu einem Werder-Sieg reicht, wird sich zeigen.

Zumindest ist Schalke für Felix Kroos ein besonderes Pflaster. Hier erzielte er im November 2013 sein erstes und bislang einziges Bundesliga-Tor. Und so wie Felix die "Königlichen" am Mittwochabend im Duell mit Schalke verfolgt, wird am Samstag mit großer Wahrscheinlichkeit Toni vor dem Fernseher sitzen. Auch weil er schon als kleiner Junge dem SV Werder die Daumen drückte, vor allem aber um seinen Bruder in der Bundesliga auf dem ganz eigenen Karriereweg die Daumen zu drücken.

 

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