Hajrovic - mit der Pulsuhr in den Resturlaub

Die Lieblingsnummer auf dem Trikot: Thomas Eichin und Izet Hajrovic präsentieren das Jersey des Neuzugangs (Foto: nph).
Profis
Donnerstag, 10.07.2014 / 17:41 Uhr

Hitze, eine hohe Luftfeuchtigkeit und Gewittergüsse - fast hätte Izet Hajrovic meinen können, es sei alles wie vor drei Wochen. In Brasilien kämpfte Werders Neuzugang mit der bosnischen Nationalmannschaft um den Einzug ins Achtelfinale. Doch der Traum des WM-Neulings war schnell ausgeträumt. Jetzt ist Hajrovic in Bremen angekommen: Mittwoch am Flughafen gelandet, Donnerstag einen Vier-Jahres-Vertrag unterschrieben und direkt zurück nach Zürich. Doch der Kurzbesuch in der Hansestadt hatte für den 22-Jährigen weit mehr zu bieten, als die reine Vertragsunterschrift.

Medial und sportlich musste der gebürtige Schweizer gleich an seinem ersten offiziellen Tag im Werder-Trikot ein straffes Programm bewältigen: Fotoshooting, Pressekonferenz, Laktattest - ein wahrer Marathon. „Es war schon anstrengend heute, aber ich wurde darauf vorbereitet. Es ist das erste Mal, dass ich so etwas erlebe. Es hat mir großen Spaß gemacht", so der Neu-Bremer, der von Stadt, Verein und Mitspielern schon begeistert ist. „Ich habe ein bisschen was von der Stadt gesehen. Das Stadion ist toll. Am besten hat mir gefallen, dass mich die Mitspieler und das Trainerteam sofort aufgenommen haben."

Hajrovic: "Einfach mal bei YouTube gucken!"

Beim SVW trägt Hajrovic die 14 - eine bedeutungsvolle Ziffer. Sieben Jahre trug Aaron Hunt das Shirt mit dieser Rückennumer, doch mit ihm will sich Hajrovic nicht vergleichen. „Die 14 ist einfach meine Lieblingsnummer. Ich trage sie schon seit dem Anfang meiner Profikarriere", erklärte die Offensivkraft. Um die Erwartungshaltung an ihm in Werders offensiver Schaltzentrale weiß er dennoch. „Aaron Hunt war viele Jahre in Bremen und hat seine Qualitäten gezeigt. Es ist schade, dass er den Verein verlassen hat. Natürlich spüre ich einen gewissen Druck", so Hajrovic. Er will zeigen, dass mit ihm zu rechnen ist. „Ich möchte mich weiterentwickeln und den Fans Freude bereiten. Wichtig ist es, dass ich mich schnell ins Team integriere. Mein Ziel ist es, das zu zeigen, was ich kann."

Nach seinen Stärken gefragt, hält sich der 1,77 Meter große Youngster bedeckt. „Ich will mich dazu gar nicht groß äußern." Stattdessen hat der Linksfuß mit einem schelmischen Schmunzeln einen Tipp parat: YouTube! „Wer mehr wissen will, kann meinen Namen suchen. Dann sieht man meine Stärken und Schwächen. Meistens sind es aber Stärken", sagt Hajrovic lachend. Und Eichin ergänzt: „Er ist sehr schnell, hat einen guten linken Fuß und ist multifunktional einsetzbar."

Der bosnische Offensivallrounder

Damit spielt der Geschäftsführer Sport auf einen der großen Trümpfe des Bosniers an. Hajrovic kann offensiv auf nahezu allen Positionen eingesetzt werden. Wo, das ist ihm selbst ganz gleich. „In erster Linie möchte ich auf dem Platz stehen. Ob außen, zentral oder im offensiven Mittelfeld, das entscheidet allein der Trainer", sagt der 22-Jährige.

Zuletzt spielte Hajrovic für Galatasaray Istanbul. Erst im Januar war er in die Türkei gewechselt, nachdem er zuvor vier Jahre in der Schweizer Super League für die Grasshoppers Zürich aufgelaufen war. Über die Vergangenheit möchte Werders neue Nummer 14 aber keine Worte verlieren. „Ich bin sehr glücklich, dass es mit Werder geklappt hat. Ich freue mich auf alles hier: die Fans, das Stadion, die Bundesliga. Gedanken was war, mache ich mir nicht."

Bevor es für Hajrovic im grünen Dress richtig losgeht, kann er allerdings erstmal in den Urlaubsmodus zurückschalten. Aufgrund seiner WM-Teilnahme darf er noch bis zum Start des Trainingslagers im Zillertal regenerieren. Beine hochlegen? Bei Hajrovic Fehlanzeige! „Es wird schon Urlaub sein, aber kein klassischer. Ich muss bereit sein, wenn ich in zehn Tagen einsteige. Werder hat mir direkt eine Pulsuhr mitgegeben - da werde ich ran müssen", sagt Hajrovic schmunzelnd, der die Zeit bei seiner Familie in Zürich verbringen wird.

Immerhin: Nach der schwitzigen Weltmeisterschaft im heißen Brasilien konnte er gemeinsam mit Frau Leyla auf Sardinien entspannen. „Angenehm warm war es, Brasilien war dagegen schlimm. Auf Sardinien konnte ich zwei Wochen richtig abschalten", sagte Hajrovic und verschwand im Flieger zurück in die Schweiz.

von Yannik Cischinsky

 

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