Hajrovic-Interview: Der Standardspezialist vom Land

Angekommen in Bremen: Izet Hajrovic beim Testspiel gegen Hannover 96 (Foto: nph).
Profis
Donnerstag, 07.08.2014 / 17:54 Uhr

Ein Pass, ein Foul, ein Elfmeter. Als Nils Petersen kurz vor Ende des Chelsea-Tests im Weser-Stadion gefoult wurde, hatte ein anderer Werderaner kurz zuvor seine Klasse aufblitzen lassen: Izet Hajrovic ...

Ein Pass, ein Foul, ein Elfmeterpfiff. Als Nils Petersen kurz vor Ende des Chelsea-Tests im Strafraum vor der Ostkurve gefoult wurde, hatte ein anderer Werderaner Augenblicke zuvor seine Klasse aufblitzen lassen: Izet Hajrovic. Mit einem sehenswerten Außenrisspass schickte der bosnische Nationalspieler Petersen auf die Reise und bereitete so den dritten Werder-Treffer des Nachmittags vor. Seit drei Wochen trägt Hajrovic den Dress der Grün-Weißen, absolvierte seine ersten Testspiele - und so langsam ist er angekommen an der Weser.

Mit WERDER.DE traf sich der 23-Jährige im Weser-Stadion zum Gespräch. Im ersten Teil des Interviews spricht Hajrovic dabei über persönliche Ziele, schmerzhaften Muskelkater und seine Stärke, die Standardsituationen.

WERDER.DE: Vor vier Wochen hast du deinen Vertrag bei Werder unterschrieben, seit drei Wochen trainierst du mit der Mannschaft. Was hast du bisher für Eindrücke sammeln können?

Izet Hajrovic: „In den letzten Wochen konnte ich mich sehr gut in das Team integrieren. Meine Mitspieler und der Trainerstab haben mich alle sehr gut aufgenommen und es mir leicht gemacht. Auch die Fans im Weser-Stadion haben mich herzlich begrüßt. Das hat mich gefreut. Was den Spielrhythmus und die körperlichen Voraussetzungen betrifft, wird es bei mir und im gesamten Team von Woche zu Woche besser. Ich denke, zum Bundesligastart werden wir alle ziemlich fit sein (lacht)."

WERDER.DE: Wie viel Zeit hattest du bisher überhaupt, um in Bremen anzukommen?

Hajrovic: „Wir hatten ein paar Nachmittage frei, an denen ich fast immer mit meiner Frau in die Stadt gegangen bin. Aktuell wohnen wir noch im Hotel. Da ich keine Lust habe, dort nur herumzusitzen, haben wir einige Sehenswürdigkeiten erkundet, die uns sehr gefallen haben. Wir fühlen uns ziemlich wohl. Bremen ist eine kleine, kompakte Stadt. Das gefällt mir sehr. Ich bin in Brugg in der Schweiz geboren und in einem ziemlich kleinen Nachbardorf aufgewachsen, das nur circa 6.000 Einwohner hatte. Man kann sagen, ich komme vom Land (lacht). Der Kanton Aargau, in dem ich aufgewachsen bin, ist sehr ländlich geprägt. Aber es war eine sehr schöne Zeit und ich habe bis heute alle meine Freunde dort. Wenn ich in der Schweiz bin, treffen wir uns immer wieder."

WERDER.DE: Bereits in der Jugend hast du beim Grasshopper Club Zürich angeheuert...

Hajrovic: „Zürich ist für mich eine Weltstadt, die mir von allen am besten gefallen hat, in denen ich bisher gelebt habe. Aber wer weiß, Bremen gefällt mir auch sehr gut..."

WERDER.DE: Als du am ersten Tag am Flughafen ankamst, hat Zlatko Junuzovic dich gleich auf Serbokroatisch begrüßt. Zu wem hast du in den letzten Wochen den engsten Draht gehabt?

Hajrovic: „Am meisten Kontakt hatte ich in den letzten Woche zu Raif Husic, mit dem ich mir im Trainingslager ein Zimmer geteilt habe. Seine Eltern sind ebenfalls aus Bosnien und er spricht auch etwas serbokroatisch. Außerdem habe ich Zeit mit Zladdi verbracht und viel mit Mehmet Ekici über die Türkei gesprochen. Am Anfang ist es eigentlich normal, dass man etwas zurückhaltender ist, aber alle haben mich super aufgenommen."

WERDER.DE: Ihr habt in der Vorbereitung bislang sehr hart trainiert. Was hast du für einen Eindruck vom Training? Bist du überrascht von der Intensität der Einheiten?

Hajrovic: „Ich wusste vorher, dass in der Bundesliga immer hart trainiert wird. Deshalb haben mich Umfang und Art des Trainings nicht überrascht. Zu Beginn war es für mich persönlich trotzdem sehr anstrengend. Die ersten Tage hatte ich ziemlich schmerzhaften Muskelkater, da die anderen Spieler deutlich früher eingestiegen sind und weiter waren. Das gehört zu einer Vorbereitung dazu. Ich denke, ich komme von Woche zu Woche besser heran."

WERDER.DE: Bisher hat die Mannschaft viele gute Leistungen gezeigt, erst gegen Hannover am Mittwoch gab es die erste Niederlage. Wie schätzt du das Team momentan ein?

Hajrovic: „Ich denke, wir sind auf einem guten Weg. Wir haben einen klasse Mix aus jungen und älteren Spielern, echten Führungsspielern. Es ist sehr wichtig, dass man beides im Team hat. Bei uns ist sicherlich der Teamgeist das größte Plus."

WERDER.DE: Was sind deine persönlichen Ziele mit Werder? Was glaubst du könnt ihr diese Saison erreichen?

Hajrovic: „Mein oberstes Ziel ist, dass ich mich noch weiter in die Mannschaft integriere. Natürlich möchte ich so viele Spiele wie möglich bestreiten und mich weiterentwickeln - schließlich bin ich mit 23 Jahren noch ein junger Spieler. Als Mannschaft lautet das Ziel, sich besser zu platzieren als in der letzten Saison."

WERDER.DE: In den bisherigen Testspielen war auffällig, dass du wenn du auf dem Platz standst, alle Standardsituationen übernommen hast.

Hajrovic: „Ich denke, der Trainerstab kann einschätzen, was meine Stärken sind. Robin Dutt hat mir gesagt, dass ich die Ecken und Freistöße treten soll. Ich bin sehr froh darüber, dass ich diese Aufgabe übernehmen darf. Es ist für mich ein gutes Zeichen, dass er mir dieses Vertrauen entgegenbringt."

Das Interview führte Yannik Cischinsky 


Im zweiten Teil des Interviews blickt Hajrovic auf seine ersten Erfahrungen mit den Werder-Fans, erklärt, wie er mit den Anfeindungen nach seinem Wechsel an die Weser umgegangen ist und verrät, warum Skifahren für ihn out ist.

 

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