Doch erst sechs Jahre später konnte sie sich in ihren Wunsch-Studiengang einschreiben. Die tiefe Verbundenheit zum Klub von der Weser riss in dieser Wartezeit nicht ab. „Ich habe ganz einfach bis zum Studium weiter Deutsch gelernt“, sagt Menghui. „Jetzt kann ich endlich nach Deutschland fliegen, mich mit den Leuten unterhalten und Werder im Weser-Stadion angucken.“
Einmal war sie bereits in Deutschland. 2012 bekam die junge Chinesin die Möglichkeit, ein Austauschsemester in Deutschland zu absolvieren. „Ich bin an die Universität nach Köln gegangen und konnte Werder im Stadion sehen. Das war toll“, freut sie sich. Zurück in Fernost verfolgt sie die Grün-Weißen häufig live. Am einfachsten ginge das über das Internet, erklärt sie. Im TV würden häufig nur Borussia Dortmund oder Bayern München gezeigt.
Der Besuch der Werderaner in ihrer Heimatstadt bedeutet Menghui sehr viel: „Ich werde es immer in Erinnerung behalten. Es ist wichtig für mich und die chinesischen Fans. Deshalb habe ich viele Geschenke für die Spieler gekauft und gemacht.“ Zum Beispiel für Nils Petersen, ihren aktuellen Lieblingsspieler. Ihm hat Menghui ein T-Shirt mit seinem Gesicht gefärbt. Bei der Ankunft der Werderaner am Flughafen in Tianjin nutze sie den Augenblick und überreichte dem Stürmer ihr Willkommensgeschenk. Ein Moment, den sie nie vergessen wird.
Aus Tianjin berichtet Dominik Kupilas