"Immer positiv" - Interview mit Franco Di Santo

Profis
Mittwoch, 07.01.2015 / 16:25 Uhr

Mit sechs Treffern stand Franco Di Santo nach dem 11. Spieltag an der Spitze der Bundesliga-Torschützenliste. Dann wurde er von einer Knieverletzung gestoppt, musste die letzten sechs Partien der Hinrunde von der Tribüne aus verfolgen. „Ich war nervöser als wenn ich selber spielen würde", verriet der 25-Jährige gegenüber WERDER.DE beim Interview im Regnum Carya Resort, dem Teamhotel des SV Werder in Belek.

WERDER.DE: Franco, viele Werder-Fans warten sehnsüchtig auf deine Rückkehr. Wann werden wir dich wieder mit den Teamkollegen auf dem Platz sehen?

Franco Di Santo: „Als Spieler fühlt sich das natürlich schön an, wenn sie mir zeigen, dass sie mich mögen und auf meine Rückkehr hoffen. Ich bin sehr glücklich darüber. Das ist der Grund, warum ich immer mein Bestes gebe. Ich weiß leider noch nicht genau, wann es so weit sein wird, denn ich brauche die Zeit, um zu genesen und zu sehen, wie mein Knie reagiert. Ich hoffe aber, dass ich in ein oder zwei Wochen wieder dabei bin."

WERDER.DE: Kannst du für uns deinen derzeitigen Tagesablauf hier in Belek beschreiben?

Di Santo: „Grundsätzlich arbeite ich an meinem Comeback wie alle anderen Verletzten auch, allerdings mit einigen spezifischen Übungen, die nicht nur gut für die Stabilität des Knies, sondern auch für die gesamte Zone mit sämtlichen Muskeln drumherum sind."

WERDER.DE: Durftest du dich über die Weihnachtstage und den Jahreswechsel wenigstens ein bisschen ausruhen?

Di Santo: „Ich hatte eigentlich keinen Tag so richtig frei. Jeden Morgen habe ich mein Programm absolviert, um so schnell wie möglich wieder einsteigen zu können. Was aber nicht heißen soll, dass ich die Zeit nicht genossen hätte. Ich war bei meiner Familie in Argentinien und hatte jede Menge Spaß ..."

WERDER.DE: ... wie man bei dir auf Instagram und Twitter gut verfolgen konntet. Dort hast du die Follower aber nicht nur am Training, sondern auch am Privatleben teilhaben lassen und dich trotz der Verletzung immer wieder optimistisch geäußert.

Di Santo: „Die meiste Zeit meines Lebens bin ich sehr positiv, versuche nach vorne zu schauen und das Beste aus der Situation zu machen. Diesen Optimismus möchte ich auch den Fans zeigen."

WERDER.DE: Wer hat dir diese Einstellung zum Leben vermittelt?

Di Santo: „Ganz klar meine Familie. Mein Vater, meine Mutter und all die Leute um mich herum. Mit ihnen zu sprechen und ihren Zuspruch zu erhalten, macht mich optimistisch. Auch meinen Hund Chicho wiedergesehen zu haben, tat mir richtig gut. Er ist fast wie ein tierischer Bruder für mich (lacht). Ich habe ihn vor vier Jahren bekommen, als ich in England unter Vertrag stand. Leider lebt er aktuell bei meinen Eltern in Argentinien. Ich bin ihr einziges Kind und mit ihm haben sie jetzt eine Art Ersatz (lacht)."

WERDER.DE: Auch dein Landsmann Santiago Garcia ist über die Feiertage in die Heimat geflogen. Seid ihr zusammen gereist?

Di Santo: „Nein, ich war alleine unterwegs. Dafür ist die Distanz zwischen Rosario, wo Santis Familie lebt, und meinem Geburtsort Mendoza zu groß. Während ich über Chile geflogen bin, hat er die Route über Buenos Aires genommen. Argentinien ist ein riesiges Land (lacht)."

WERDER.DE: Nicht nur eure Heimatstädte unterscheiden sich, auch menschlich seid ihr beide sehr verschieden, oder?

Di Santo: „Ja, das stimmt, Santi und ich sind charakterlich schon sehr unterschiedlich. Er ist eher eine ruhige, zurückhaltende Person, ich bin deutlich extrovertierter als er. Aber das heißt absolut nicht, dass wir uns nicht verstehen. Im Gegenteil: Wir sind dicke Freunde und machen fast alles zusammen. Allerdings leben wir gerade beide mit unseren Freundinnen zusammen, sodass wir etwas weniger Zeit miteinander verbringen können. Das ist natürlich ein Problem (lacht)."

WERDER.DE: Gehen wir noch etwas weiter zurück: Wie schwer war es für dich trotz allem Optimismus nicht auf dem Feld stehen und dem Team helfen zu können?

Di Santo: „Natürlich war das nicht einfach. Ich hatte das Gefühl, viel nervöser zu sein als wenn ich selbst hätte spielen dürfen. Man betrachtet die Partie aus einer anderen Perspektive und sieht einige Dinge, die man auf dem Rasen überhaupt nicht wahrnimmt. Das war schwierig, aber die Jungs haben es gut gemacht und mit Dortmund eines der besten Teams der Liga geschlagen. Klar, der BVB hat in der Meisterschaft Probleme, aber in der Champions League marschieren sie. Wir haben gezeigt, dass wir es können. Jetzt müssen wir es in der Rückrunde konstanter abrufen."

WERDER.DE: Genau daran arbeitet ihr gerade im Wintertrainingslager. Wie schwer fällt denn die Umstellung vom argentinischen Sommer mit fast 40 Grad auf das kühlere Wetter in Bremen und hier in Belek?

Di Santo: „Viele stellen mir diese Frage, aber das ist für mich wirklich kein Problem mehr. Ich kenne die kühleren Temperaturen, seitdem ich mit 16 Jahren von Zuhause weggegangen bin. Das ist zu meiner Normalität geworden."

 

Aus Belek berichten Dominik Kupilas und Yannik Cischinsky 

Der heutige Buchstabe des Lösungswortes lautet: R

 

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