Zwei Jungprofis in Jerez

Premiere für Kobylanski und von Haacke: Erstmalig sind die beiden Werder-Talente im Trainingslager dabei (Foto: nph).
Profis
Mittwoch, 15.01.2014 / 09:40 Uhr

Einen Tag vor der Abreise ins Trainingslager wurden die beiden Nachwuchstalente Julian von Haacke und Martin Kobylanski mit einem Profivertrag ausgestattet. Mit dieser Unterschrift erfüllten sich die beiden einen Kindheitstraum. „Das ist schon was Besonderes, ein Schritt in die richtige Richtung", freut sich von Haacke und ergänzt: "Wir wissen aber auch, dass es genauso schnell wieder runtergehen kann, wie es bergauf ging." Martin Kobylanski reagiert ebenso besonnen: „Wir wollen uns voll auf das Wesentliche konzentrieren und das ist Fußball. Durch den Profivertrag hat sich nicht viel verändert. Wir sind immer noch junge Spieler, tragen nach dem Training die Bälle."

Viel Zeit, sich über das neue Arbeitspapier zu freuen, blieb den beiden aber auch gar nicht. Die bisherige Zeit und die restlichen drei Tage in Jerez de la Frontera wollen sie dafür nutzen, um auf sich aufmerksam zu machen. „Wir trainieren hier täglich mit Spielern, die schon sehr viele Bundesliga-Spiele absolviert haben. Davon kann man als junger Spieler nur profitieren", sagt Kobylanski. „Wir wollen aus diesem Trainingslager alles mitnehmen, was geht, auch den Muskelkater", ergänzt von Haacke mit einem Schmunzeln.

Für den gebürtigen Bremer ist der Profi-Status eine einzigartige Geschichte. „Ich komme direkt aus dem Viertel, ganz Bremen ist Werder, da wird man automatisch mit diesem Verein groß. Außerdem ist mein Vater total fußballverrückt, der hat mich schon mit ins Weser-Stadion geschleppt, als ich noch ganz jung war. Ich war schon zig Mal da, quasi schon mein ganzes Leben. Dass ich als gebürtiger Bremer, als Viertel-Junge die Chance habe, jetzt so nah dabei zu sein und alles mitzuerleben, ist schon außergewöhnlich." Das Kicken hat von Haacke auf dem „Kreuzi" in Bremen gelernt. „Das ist ein stinknormaler Spielplatz hinterm Sielwall. Als ich da gespielt habe, war da eine Erdfläche in der Mitte und zwei Bäume haben auf der einen Seite als Tor gedient. Das andere Tor hatte durchlöcherte Netze und stand gegenüber", erinnert sich der frischgebackene Profi.

Von Haacke ist noch ganz am Anfang einer vielleicht großen Karriere. Dessen ist sich der Mittelfeldspieler mehr als bewusst: „Ich weiß, dass ich vor allem körperlich noch an mir arbeiten muss. Dafür werde ich vor und nach den Einheiten in den Kraftraum gehen. Aber auch das Umschaltspiel nach vorne muss noch zügiger gehen", reflektiert von Haacke. Cheftrainer Robin Dutt hat eine hohe Meinung von dem jungen Mittelfeldmann: „Er hat im ersten halben Jahr, in dem ich hier bin, eine unglaubliche Spielintelligenz an den Tag gelegt. Er hat eine gute Passgenauigkeit, die eine Grundvoraussetzung für einen Bundesliga-Spieler ist. Wir müssen zwar in anderen Bereichen noch mit ihm arbeiten, aber ich möchte ungern, dass er den Durchbruch in einem anderen Verein schafft, weil ich glaube, dass er den in den nächsten zwei Jahren bei uns schaffen kann."

Und auch Martin Kobylanski steht beim Bremer Coach hoch im Kurs. „Martin bewegt sich sehr gut in den Räumen und hat einen sehr guten Zug zum Tor", lobt Dutt. Davon überzeugen konnte sich jeder Werder-Fan im Nordderby beim HSV, als der 19-Jährige bei seinem Kaderdebüt gleich in der Startelf zu finden war. „Ich hatte mir bei dem Spiel ein Zimmer mit Julian geteilt und wir haben uns ungemein auf die Kulisse in Hamburg gefreut, waren stolz im 18er Kader zu sein. Vor dem Spiel haben wir dann einen Spaziergang gemacht. Da hat mich irgendwann Robin Dutt zur Seite genommen und mir gesagt, dass ich von Beginn an spiele. Das war ein super Gefühl. Ich wollte mich von meiner besten Seite zeigen. Dass ich die Chance bekommen habe, und wir auch noch 2:0 gewonnen haben, war super", geriet Kobylanski bei dem Gedanken an den 21. September des vergangenen Jahres immer noch ins Schwärmen.

Dass der Weg nach ganz oben für die beiden immer mal wieder auch über die U23 führen kann, empfinden Kobylanski und von Haacke als förderlich, nicht als Degradierung. „Das macht mir nichts aus. Als junger Spieler muss man das hinnehmen. Es ist ein Lernprozess. Ich habe mit dem Trainer darüber geredet und manchmal sind 90 Minuten in der Regionalliga besser als fünf Minuten in der Bundesliga. Deswegen finde ich es gut, dass ich in der U23 die Möglichkeit habe, volle 90 Minuten durchzuspielen. Ich möchte einfach auf dem Platz meine Leistung bringen, egal ob in der Bundesliga, oder in der Regionalliga", spricht Kobylanski für beide. Ob zunächst noch bei der U23 oder direkt in der Bundesliga-Mannschaft, eines scheint sicher: von beiden wird es zukünftig noch einiges zu hören geben.


Aus Jerez berichtet Dominik Kupilas

 

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