Von einem guten Gefühl dürfte Sebastian Mielitz am Montag weit entfernt gewesen sein, zu groß war die Enttäuschung bei dem 24-Jährigen. „Ich bin mit 15 oder 16 Jahren zu Werder gekommen, habe seit der U17 alle Mannschaften durchlaufen, habe mich durchgekämpft und meinen Traum verwirklicht, die Nummer 1 bei meinem Verein zu sein. Jetzt hat sich das Trainerteam dafür entschieden, dass Raphael Wolf im Tor bleibt. Ich konnte die Entscheidung nicht nachvollziehen, muss sie aber hinnehmen und bin natürlich enttäuscht und traurig zugleich", so Mielitz, der sich aber nicht aufgibt. „Ich weiß, dass ich ein guter Torwart bin und ich weiß, dass ich das Mainz-Spiel, auf das sich immer bezogen wird, gerne revidieren wollte. Die Möglichkeit wird mir jetzt nicht gegeben. Aber ich werde das professionell hinnehmen und weiterhin alles für den Verein geben."
Dazu gehört auch, den Konkurrenten bestmöglich zu unterstützen. „Wir haben trotzdem ein gutes Verhältnis. Heute sollte ich vielleicht nicht unbedingt mit ihm scherzen, aber 'Miele' ist ein guter Kerl und wie ich ihn einschätze, geht er gut mit der Situation um", weiß Raphael Wolf, der keinen besonderen Druck spürt. „Ich fühle mich gut und bin bereit für die Aufgabe. Jeder einzelne Bundesliga-Spieler in jedem Verein muss sich jede Woche beweisen. Da bin ich nicht der einzige. Das ist das Geschäft, da geht es um Leistung. Und ich muss jetzt meine Leistung bringen."
von Dominik Kupilas