Einigkeit: Die Tendenz stimmt

Nach dem Spiel wusste kein Werder-Spieler so richtig, ob er sich über den Punkt freuen sollten. (Foto: nph)
Profis
Sonntag, 29.09.2013 / 19:23 Uhr

Cheftrainer Robin Dutt wirkte weniger enttäuscht als das einige erwartet hatten. Klar musste er beim Schlusspfiff wahrscheinlich einmal kurz schlucken. Klar hätte er gern die drei Punkte mitgenommen. Klar hätte er gern die Leistung der ersten 35 Minuten konserviert, doch bei seiner Einschätzung siegte die Einsicht, dass es trotz allem ein Sonntag war, an dem sich die Mannschaft auf einer höheren Entwicklungsstufe präsentiert hatte.

„Ich sehe das wirklich sehr differenziert, ich hätte hier gerne gewonnen, der Punktverlust tut weh, aber ich muss auch das Große und Ganze sehen und muss sagen: Die Tendenz stimmt!", so Dutt, der seine Belege dafür überzeugend darlegte. „Mir waren am Anfang der Saison die Schritte der Weiterentwicklung etwas sehr klein, aber ich muss sagen, jetzt sind sie deutlich größer geworden. Schon in unserem Spiel gegen Frankfurt hat mir die Mentalität in Unterzahl nach einer halben Stunde gefallen. In Hamburg sind wir mit einer soliden bis guten Leistung zu drei Punkten gekommen. Und heute haben wir eine Halbzeit gespielt, die man uns noch vor ein paar Wochen überhaupt nicht zugetraut hat. Jetzt kann man noch nicht am 7. Spieltag erwarten, dass alles perfekt läuft. Aber nach dem heutigen Spiel bin ich mir sicher, dass wir mit viel Arbeit dahin kommen können, hier auch mal ein Spektakel zu liefern, bei dem wir den Gegner nicht nochmal ins Spiel kommen lassen. Alles in allem dürfen wir nur ganz kurz enttäuscht sein."

Neben der erfreulichen Tendenz der spielerischen Weiterentwicklung des Teams gab es noch folgende Themen in der Mixed-Zone nach dem Spiel:

Ebenfalls zur positiven Entwicklung des Teams:

Zlatko Junuzovic: „Klar bin ich enttäuscht. Wir haben hier zwei Punkte verloren, denn die Gesamtleistung hat gestimmt. Es fehlte etwas an Cleverness und Erfahrung, aber die Tendenz ist klar weiter steigend. Das merkt man auch als Spieler auf dem Platz. Und ich habe das Gefühl, dass die Zuschauer das auch merken. Sie haben uns heute wieder super unterstützt."

Zum Spielverlauf:

Robin Dutt: „Dass die Partie sich verändert hat, hatte nicht nur mit der Defensive zu tun. Es geht wie immer um die Balance. Wir haben zu Beginn ganz stark nach vorn gespielt, da bekommst du hinten automatisch weniger zu tun. In der ersten Halbzeit war ja spielfreier Sonntag in unserem Strafraum. Das haben wir richtig gut gemacht. Das ist dann in der zweiten Hälfte nicht mehr so geglückt."

Thomas Eichin: „Wir haben sehr, sehr gut angefangen und sind zurecht in Führung gegangen. Wir müssen lernen, uns nicht nach einem 2:0 zurückzulehnen und weiterzumachen. Das zeichnet die Bundesliga aus, dass das eben nicht reicht. Wir haben die Nürnberger selbst zurück ins Spiel gebracht. Wir haben den Zwei-Tore-Vorsprung nicht konsequent nach Hause gebracht. Nürnberg hat dann hop oder top gespielt, war im Angriff und bei Standards sehr gefährlich. Das ist kein Beinbruch. Am Ende müssen wir auch mit dem Punkt zufrieden sein. Die sechs Tore für die Zuschauer sind natürlich super. Mir wäre ein 1:0 lieber gewesen. Die Mannschaft muss einfach weiter reifen."

Clemens Fritz: „Wenn wir zu Null gespielt hätten, hätten wir hier gewonnen. Bei drei Gegentreffern ist es auch zu Hause sehr schwer zu gewinnen. Das hätte nicht passieren dürfen. Wir haben ein blödes Tor vor der Halbzeit und eins gleich nach der Halbzeit kassiert. Danach waren wir wieder im Spiel und es war ein Vergleich auf Augenhöhe."

Zlatko Junuzovic: „Das war heute 30 bis 35 Minuten sehr, sehr gut. Wir haben hinten dicht gemacht und haben druckvoll und mutig nach vorn gespielt. Schon zehn Minuten vor der Halbzeit haben wir dann aber nachgelassen. Wir wollten nur noch den 2:0-Vorsprung in die Halbzeit retten und haben nicht mehr Fußball gespielt. Positiv fand ich, dass wir uns nach dem Ausgleich wieder gefangen haben und wieder 3:2 in Führung gegangen sind. Insgesamt muss man sagen, dass sich Nürnberg den Punkt in der zweiten Hälfte verdient hat."

Eljero Elia: „Das ist wirklich schade für das Team und die Fans. Wir haben bis zum zweiten Tor super gespielt und danach keinen Fußball mehr gespielt. In der zweiten Halbzeit haben wir dann schwach angefangen. Am Ende ist ein Punkt zu wenig. Wenn man zu Hause nicht gewinnt, ist das ein gefühlte Niederlage."

Zur Tabellensituation:

Thomas Eichin: „Das Unentschieden ist richtig schade, denn wir hätten heute einen richtigen Sprung nach oben machen können."

Robin Dutt: „Es wäre auch Platz vier drin gewesen, aber ich genieße heute Abend trotzdem den Blick auf die Tabelle. Nach Abpfiff waren wir Platz sieben. Das finde ich nach sieben Spieltagen absolut okay. Mal sehen, was die Stuttgarter heute Abend noch machen."


aus dem Weser-Stadion berichten Michael Rudolph, Timo Volkmann und Marcel 'Schmiddi' Schmidt

 

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