Rot! Verschossener Elfer! Eigentor! 0:3! - Die Reaktionen

Gedrückte Stimmung bei Trainer Robin Dutt und dem gesamten Team im Anschluss an die herbe Niederlage. (Foto: nph)
Profis
Samstag, 14.09.2013 / 19:53 Uhr

Drei Gegentreffer, darunter ein Eigentor, ein verschossener Elfer und obendrein noch eine frühe Rote Karte: Viele der 40.060 Zuschauer im Bremer Weser-Stadion werden sich an diesem Nachmittag gefragt haben, ob das Spiel des SV Werder nicht am Samstag, sondern bereits tagszuvor am Freitag, den 13., ausgetragen wurde? Die Antwort gaben die Protagonisten der 0:3-Niederlage in der Mixed Zone. Der Tenor: Nein, mit fehlendem Glück hatte das, was die Grün-Weißen zuvor ablieferten, nichts zu tun.

„Ich sehe die rote Karte und den verschossenen Elfer eher als Randgeschichte. Vielmehr müssen wir darüber reden, wie wir in solch ein Spiel gehen. Das können wir nämlich so nicht akzeptieren. Ich bin verärgert über das Auftreten meiner Mannschaft in den ersten 20 Minuten. Wir sind heute nicht so aufgetreten, wie wir hätten auftreten müssen", zeigte sich Cheftrainer Robin Dutt unzufrieden über die Leistung seiner Mannschaft an diesem fünften Spieltag. Speziell die Anfangsphase stieß dem Werder-Coach sauer auf: „Die ersten 20 Minuten waren der Schlüssel dafür, wie sich das Spiel entwickelt hat. Wir sind einfach nicht wie eine Heimmannschaft aufgetreten. Mir hat da die Körpersprache gefehlt. Die Motivationslage jedes einzelnen Spielers war nicht okay. Ich bin gespannt, wie jeder Spieler dieses Spiel reflektiert."

Weitere Stimmen der Verantwortlichen hat WERDER.DE in den Katakomben des Weser-Stadions gesammelt.

Zum Spielverlauf, vor allem zu den ersten 20 Minuten:

Thomas Eichin: „Uns fehlte heute der Mut, gerade in den ersten 20 Minuten, die einfach schlecht waren. Da müssen wir zuhause ganz anders auftreten, sehr viel schneller und mutiger spielen. Das haben wir in der Anfangszeit komplett versäumt. Wir brauchen grundsätzlich mehr Aktionen nahe des gegnerischen Strafraums. So darf man nicht anfangen. Wir haben nach der Roten Karte befreiter gewirkt und uns drei große Torchancen erarbeitet, die wir in den gesamten Spielen zuvor nicht hatten. Dennoch muss man sagen: Das war heute ein Tag zum Vergessen."

Clemens Fritz: „So wie wir in den ersten 20 Minuten agiert haben, kann man natürlich nicht auftreten. Wir haben mutlos nach vorne gespielt und uns gegenseitig durch individuelle Fehler in Schwierigkeiten gebracht. Den Schuh müssen wir uns anziehen und da kann sich auch keiner von freisprechen. Wir haben uns einfach nicht gegenseitig unterstützt und nach der roten Karte wurde es dann natürlich noch schwieriger. Wir haben trotzdem versucht uns aufzubäumen und dagegen zu stemmen. Aber Frankfurt hat das gut gemacht und uns laufen lassen. Mit ein bisschen Glück, wäre vielleicht die eine oder andere Standardsituation reingegangen. Dann wäre vielleicht auch mehr drin gewesen, dem war aber leider nicht so."

Aaron Hunt: „Die ersten 20 Minuten waren schlecht. Danach war es durch die rote Karte für uns einfach schwierig. Wir hatten trotzdem genug Chancen, auch ich mit dem Elfmeter, um nach den Standardsituationen noch einmal ins Spiel zurückzukommen. Um heute etwas bewegen zu können, hätten wir die eine oder andere Gelegenheit einfach reinmachen müssen. Wenn wir das machen, ist für uns sicherlich auch noch mehr drin. Aber es war irgendwie heute ein schwarzer Tag für uns."

Cedrick Makiadi: „Ich kann die Pfiffe der Zuschauer nachvollziehen. Sie haben viel Geld bezahlt, um ein vernünftiges Fußballspiel zu sehen, das wir ihnen gegen Frankfurt nicht bieten konnten. Wir haben uns vor der Partie viel vorgenommen, die Woche über gut trainiert. Aber im Spiel war davon fast gar nichts mehr zu sehen. Wir haben überhaupt nicht in die Partie gefunden. Das müssen wir schnellstmöglich ändern. Wenn man was positiv sehen will, dann die Tatsache, dass wir nach der roten Karte nicht auseinandergefallen sind."

Zur Roten Karte:

Franco Di Santo: „Ich habe nach dem Ball geschaut und den gegnerischen Spieler nicht gesehen. Hätte ich ihn gesehen, hätte ich mein Bein vielleicht nicht so weit oben gehabt. Ich kann mich einfach nur bei den Fans und der Mannschaft dafür entschuldigen. Es tut mir sehr leid. Auch bei Oczipka möchte ich mich entschuldigen. Es war wirklich keine Absicht."

Thomas Eichin: „Di Santo ist ein sehr groß gewachsener Spieler. Er wollte den Ball holen, doch sein Fuß gehört da natürlich nicht hin. Es war allerdings keine Absicht. Es ist aber eine berechtigte Rote Karte."

Robin Dutt: „Es ging zu schnell. Ich muss mir die Szene noch einmal in Ruhe anschauen, ehe ich sie bewerten kann. Ich weiß nur, dass Di Santo den Gegenspieler nicht absichtlich trifft."

Clemens Fritz: „Ich möchte ihm bei dieser Aktion keine böse Absicht unterstellen. Franco will im letzten Moment noch zum Ball und trifft dabei unglücklich den Gegenspieler. Ihm tat die Aktion am meisten leid. Es wird ihn jetzt nicht weit zurückwerfen. Er ist ein positiver Typ. Wir werden noch viel Freude an ihm haben. Da bin ich mir sicher."

Aaron Hunt: „Wir tun uns natürlich generell momentan offensiv schwer, etwas zu bewegen. Wenn dann noch ein Stürmer durch die rote Karte ausfällt, macht es das Ganze sicherlich nicht leichter."

Zum Trend der letzten Spiele:

Clemens Fritz: „Wir haben viel zu viele Gegentore bekommen. Das ist vollkommen klar. Das ist ein Ansatzpunkt, an dem wir in der Vorbereitung sehr intensiv gearbeitet haben. Man hat das ja auch in den ersten Wochen gesehen, dass uns das recht gut gelungen ist. Wenn man natürlich sieben Gegentore in zwei Spielen kriegt, dann habe ich ehrlich gesagt auch keine Argumente. Sicherlich haben wir heute auch rund 70 Minuten in Unterzahl agiert, trotzdem darf das so nicht passieren."
 

Ausblick auf den weiteren Saisonverlauf:

Thomas Eichin: „Dass es eine ganz, ganz schwere Saison wird, muss ich nicht erst nach den heutigen Eindrücken bescheinigen. Das war mir vor der Saison schon bewusst. Wir dürfen ja auch nicht die letzten drei Jahre vergessen, da haben wir auch nicht um die Europapokalplätze mitgespielt. Wem das nicht bewusst ist, dass es eine ganz schwere Saison wird, der ist hier sowieso fehl am Platz."

Clemens Fritz: „Wir sollten vorsichtig sein, jetzt schon von Abstiegskampf zu sprechen. Gewinnst du drei Spiele, dann heißt es auf einmal wieder, du spielst um die Europa League mit. Das ging in den letzten Jahren auch immer sehr schnell. Wir sollten uns einfach auf uns konzentrieren und intensiv weiter arbeiten. Wir haben vor der Saison gesagt, wir müssen uns jeden Punkt hart erarbeiten und daran hat sich auch nichts geändert. Wenn wir heute etwas Positives mitnehmen können, ist es die Einstellung nach dem Platzverweis, nur müssen wir diese Einstellung von der ersten Sekunde an den Tag legen."

Aaron Hunt: „Wir haben in den letzten beiden Spielen sieben Gegentore bekommen und tun uns nach vorne unglaublich schwer. Wir haben jetzt sechs Punkte aus fünf Spielen, was auch zu wenig ist. Deshalb gehören wir momentan sicherlich zu den Mannschaften, die zu Recht unten stehen. Diese Situation müssen wir einfach annehmen und weiter arbeiten."

Zum Nordderby am kommenden Samstag:

Sebastian Prödl: „Zu einem solch frühen Zeitpunkt schon drei Niederlagen kassiert zu haben, tut keinem gut. Aber wir haben mit Dortmund, Gladbach und jetzt Frankfurt nicht gegen irgendwelche Gegner verloren. Sie sind alle Aspiranten auf den Europapokal. Wir brauchen nach der Niederlage heute nichts schönzureden. Doch wir haben immer beteuert, dass es eine schwierige Saison wird. Wir können mit einem Derbysieg wieder eine andere Richtung einschlagen."

Thomas Eichin: „Wir haben nächsten Samstag in Hamburg die Möglichkeit zur Wiedergutmachung. Dort können wir das Ding wieder drehen."

Aus dem Weser-Stadion berichten Timo Volkmann und Marcel Schmidt

 

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