Tiefschlaf verhindert Wiedergutmachung, Moral macht Mut

Aaron Hunt und Raphael Wolf nach der 1:3-Niederlage gegen den VfL Wolfsburg (Foto: nph).
Profis
Dienstag, 25.03.2014 / 23:43 Uhr

Zwei Gegentore in den ersten zehn Minuten. Der Start gegen den VfL Wolfsburg haben sich Robin Dutt und die Werder-Spieler ganz sicher anders vorgestellt. Kaum auf dem Platz, mussten die Grün-Weißen einem ...

Zwei Gegentore in den ersten zehn Minuten. Diesen Start gegen den VfL Wolfsburg haben sich Robin Dutt und seine Spieler ganz anders vorgestellt. Kaum auf dem Platz, mussten die Grün-Weißen einem Rückstand hinterherlaufen - am Ende ohne Erfolg. Der SV Werder verlor trotz des Anschlusstreffers von Sebastian Prödl mit 1:3 (1:2). „Wir haben das Spiel am Anfang verloren, da waren wir einfach nicht wach. Die Wolfsburger haben ihre Chancen natürlich auch eiskalt genutzt. Das ist bitter und tut weh", blickte ein enttäuschter Sebastian Prödl nach dem Schlusspfiff zurück.

„Ich kann mir nicht erklären, warum wir gleich zu Anfang diese beiden Treffer kassieren. Wir wussten um die Bedeutung des Spiels und müssen uns jetzt die Kritik gefallen lassen. Sie ist absolut berechtigt", gab Cedrick Makiadi, der kurz vor der Pause für den verletzten Felix Kroos eingewechselt wurde, zu Protokoll. Aber, der Mittelfeldakteur gab auch die Marschroute für die kommenden Aufgaben vor. „Diese Niederlage müssen wir jetzt abarbeiten und den Kopf hochnehmen", so Makiadi weiter.

WERDER.DE hat die wichtigsten Reaktionen zum Match zusammengefasst:

Zum Spielverlauf:

Aaron Hunt: „Wir sind heute alle sehr frustriert und enttäuscht. Die schlechte Anfangsviertelstunde war sicher der Hauptgrund für die absolut verdiente Niederlage. Die ersten Minuten haben wir komplett verschlafen. Dann ist es in unserer Situation und gegen einen so starken Gegner natürlich sehr schwer. Es war einfach nicht unser Spiel, vor allem bei eigenem Ballbesitz tun wir uns sehr schwer."

Robin Dutt: „Wir sind heute gar nicht dazu gekommen, eine Reaktion zu zeigen. Ein Gegentor nach einem Eckball kann immer fallen, aber das es direkt in der ersten Minute passiert, ist sehr bitter. Da dachte ich, ich sei im falschen Film. Dass dann direkt die nächste Aktion schon wieder zu einem Gegentreffer führt, ärgert mich noch mehr. Da war die Tür dann eigentlich schon zu. Daran hatten wir dann schon zu knabbern, da waren alle etwas schockiert - Spieler und Zuschauer. Mit dem Treffer von Basti Prödl haben wir die Tür dann wieder etwas aufgestoßen und in der zweiten Halbzeit versucht, mit Kampf dagegen zu stoßen, haben aber unsere Gelegenheiten nicht nutzen können. Aber: Dass die Mannschaft nach einer fast aussichtslosen Situation fast noch zum Ausgleich kommt, ist unser großes Plus. Die Mentalität macht Hoffnung."

Thomas Eichin: „Nach dem 0:2 hatten wir Chancen, sind besser in die Zweikämpfe gekommen und haben mit viel Engagement gespielt. Wir haben einen Riesenaufwand betrieben, viel probiert - da kann ich der Mannschaft wenig vorwerfen - aber das reicht am Ende einfach nicht bei dieser Fehlerquote. So ein Spiel konnten wir überhaupt nicht gebrauchen. Wir haben den Gegner zu Toren eingeladen. Die Fehlerquote war einfach tödlich heute bei einem Klasseteam wie Wolfsburg. Wir müssen diese Fehler abstellen und vorne effektiver werden."

Clemens Fritz: „Wir sind schwer ins Spiel gekommen, haben uns dann aber nach 15 Minuten gefangen. Der Anspruch muss sein, diese Leistung über 90 Minuten abzurufen. Am Ende hatten wir Pech mit dem Lattentreffer von Nils Petersen und haben uns einen Konter gefangen, als wir am Drücker waren. Das 1:3 war ein Sonntagsschuss. Das tut dann schon sehr weh."

Zur Situation:

Robin Dutt: „Wir sind uns unserer Position bewusst, befinden uns aber in guter Gesellschaft. Die Konkurrenz hat es genauso schwer, jede Woche hat eine andere Mannschaft den Kopf unten. Aber wir greifen aus einer Position an, die mir lieber ist, als drei, vier Plätze weiter unten. Wir brauchen aber noch einige Punkte und die müssen wir schnellstmöglich holen. Dafür fangen wir jede Woche bei null an und werden auch Sonntag wieder mit Elan in das Spiel gehen, versuchen keine Fehler zu machen und zu punkten. Wer einen kühlen Kopf bewahrt und es schafft, die erlittenen Rückschläge am besten wegzustecken, wird die Saison positiv beenden."

Aaron Hunt: „Wir sind weiterhin mittendrin im Abstiegskampf, haben aber auch nach den fünf ungeschlagenen Spielen nie davon geredet, dass wir schon gerettet sind. Es wird bis zum Ende spannend sein. Wir lassen uns aber nicht hängen, haben immer noch ein kleines Polster, aber so wie in den letzten beiden Spielen dürfen wir nicht mehr auftreten. Wir haben jetzt wieder nur wenige Tage bis zum nächsten Spiel. Die Zeit bis dahin werden wir nutzen, um die heutige Partie aufzuarbeiten. Es muss unbedingt eine Besserung eintreten. "

Clemens Fritz: „Die Enttäuschung ist direkt nach dem Schlusspfiff natürlich sehr groß, aber die Situation ist insgesamt für uns ja nicht neu. Es ist noch ein langer Weg bis zum Schluss. Wenn wir uns den ganzen Tag Sorgen machen würden, dann würde das eher hemmen, als es helfen würde. Aber wir wissen um unsere Situation. Der müssen wir uns stellen, müssen nach vorne schauen und die nächsten Spiele positiv angehen. Wir wissen, dass wir Woche für Woche hart arbeiten müssen."

Sebastian Prödl: „Im Abstiegskampf zählt nicht mehr, ob man schön spielt, sondern einzig und allein die Punkte. Es wird alles sehr eng. Wir müssen schnurstracks wieder punkten in den letzten acht Partien. Der Druck ist selbstverständlich vorhanden, aber wir haben keine Angst. Wir sind in der Position, dass wir keine Punkte aufholen, sondern einen Vorsprung verteidigen müssen. Wenn wir uns jetzt Sorgen machen würden, dann gäbe es nur noch mehr Fehler. Wir müssen daran glauben und Selbstvertrauen zeigen. Das ist der Weg, den wir gehen."

Thomas Eichin: „Nach den fünf ungeschlagenen Spielen in Folge haben wir gedacht, dass wir schon weiter wären. Jetzt müssen wir schleunigst zum Punkten zurückkehren und dabei den Kopf oben behalten. Mund abputzen, Spiel analysieren und dann schnell zur Vorbereitung auf das Hannover-Spiel übergehen. Wir sind nicht tot und haben alle Möglichkeiten in der eigenen Hand. Aus dieser Situation können wir nur als Kollektiv rauskommen und genau das hat zusammen mit der Moral bisher gut geklappt. Ich bin also guten Mutes, dass das auch jetzt wieder klappt. Dafür müssen wir schleunigst wieder unsere Stabilität finden."

Cedrick Makiadi: „Wir haben in der Hinrunde schon ähnlich hoch wie heute in Wolfsburg verloren und dann gegen Hannover knapp gewonnen. Da haben wir eine Reaktion gezeigt und uns zurückgekämpft. Das muss wieder unser Ziel sein für Sonntag."

Aus dem Weser-Stadion berichten Yannik Cischinsky und Dominik Kupilas

 

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