Team selbstkritisch: "Schlecht von Anfang bis Ende"

Enttäuscht bedankten sich die Werder-Profis bei den mitgereisten Werder-Fans (Foto: nph).
Profis
Samstag, 26.10.2013 / 22:32 Uhr

Mit gefühlt acht Armen und sechs Beinen verhinderte Sebastian Mielitz am Samstagabend in der Volkswagen Arena Chance um Chance. Sogar eine Vierfach-Möglichkeit in der 16. Minute machte der Werder-Keeper zunichte. Doch ‚Miele‘ konnte einem an diesem Abend leidtun. Denn: Trotz seiner starken Paraden konnte auch er die 0:3-Niederlage beim VfL Wolfsburg nicht abwenden. Die Grün-Weißen ließen in diesem Spiel vieles vermissen, lieferten von Spielbeginn an wenig Argumente, um drei Punkte aus der Autostadt entführen zu können.

„Wir waren heute schlecht von Anfang bis Ende. Wir haben nie zu unserem Spiel gefunden, haben nichts von dem umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten. Wir wollten uns durchkombinieren, haben aber fast nur mit langen Bällen agiert. Das war ein Geschenk für Wolfsburg. Naldo hat wahrscheinlich darüber gelacht. Wir sind deshalb sehr enttäuscht, vor allem wegen der Art und Weise", fand Vizekapitän Aaron Hunt nach Spielschluss deutliche Worte. Auch Werders Geschäftsführer Thomas Eichin sah „keine gute Leistung. Vor allem in der ersten Halbzeit haben wir überhaupt nicht ins Spiel gefunden. Wir haben viel zu tief gestanden und haben dann versucht vorne draufzugehen. Dadurch waren die Räume viel zu groß und wir haben keinen Zugriff gehabt. In der zweiten Halbzeit haben wir das etwas besser gemacht, wurden dann in der einen Szene aber mit dem 2:0 bestraft. Insgesamt war die Niederlage aufgrund unserer Leistung aber absolut verdient."

Alle weiteren Aussagen aus der Mixed Zone der Volkswagen Arena hat WERDER.DE im Folgenden zusammengetragen.

Zum Spielverlauf:
Robin Dutt: „Vor allem in der ersten Halbzeit haben wir kein gutes Spiel gemacht. Da hat man deutlich gemerkt, dass uns ein echter Stürmer gefehlt hat, der die Bälle festmacht und für Entlastung sorgt. Außerdem haben wir es nicht geschafft, den Gegner in Zweikämpfe zu verwickeln. In der zweiten Halbzeit wollten wir dann neu starten, haben alles auf eine Karte gesetzt. Am Ende war die Niederlage hochverdient."

Sebastian Mielitz: „Es ist schwierig, nach solch einem Spiel die richtigen Worte zu finden. Unsere kompakte Defensive war unser großes Plus zuletzt. Da wurden wir heute auf eine harte Probe gestellt. Es war nicht mehr viel davon zu sehen. Der VfL hat sicherlich gut Druck gemacht, doch wir haben Wolfsburg auch einfach spielen lassen und hatten zu keiner Zeit richtig Zugriff gefunden. Aber: Wir werden wieder aufstehen."

Zlatko Junuzovic: „Wir haben absolut nicht ins Spiel gefunden. Wolfsburg hat uns von Beginn an unter Druck gesetzt und früh das 1:0 gemacht. Auch danach hatten sie noch zwei, drei richtig gute Chancen. Danach haben wir uns etwas gefangen, hatten zehn Minuten in denen wir selbst eine gute Tormöglichkeit erspielen konnten und eventuell einen Treffer hätten machen können. Wir müssen aber keine Ausreden suchen: Das war eine ganz schwache Leistung von uns und der Sieg für Wolfsburg deshalb verdient."

Clemens Fritz: „Wolfsburg hat sehr stark begonnen, hat uns von Beginn an unter Druck gesetzt und uns so zu langen Bällen gezwungen, die postwendend zurückkamen. Dagegen haben wir keine Lösung gefunden. Das war viel zu wenig."

Zur Anfangsphase:
Thomas Eichin: „Es war klar, dass Wolfsburg nach der Heimniederlage gegen Braunschweig so aus der Kabine kommt. Wer damit nicht gerechnet hat, der hat nicht aufgepasst. Wir standen einfach zu tief und sind deshalb nicht in die Zweikämpfe gekommen. Das müssen wir schnellstmöglich wieder abstellen und im Heimspiel besser machen."


Zur Leistung von Sebastian Mielitz:

Zlatko Junuzovic: „Miele hat stark gespielt. Er hat heute sicherlich drei, vier große Chancen vereitelt. Das war wichtig, um überhaupt noch so lange im Spiel bleiben zu können."

Thomas Eichin: „Ohne Sebastian Mielitz hätten wir heute noch deutlich mehr Tore kassiert. Er war praktisch der einzige, der Normalform hatte."


Zur falschen Neun:
Thomas Eichin: „Dass wir heute keinen gelernten Stürmer auf dem Feld hatten, war nicht optimal, aber das ist keine Entschuldigung."

Zlatko Junuzovic: „Die gelernten Stürmer sind alle verletzt, da mussten wir was Anderes ausprobieren. Es war keine Frage des Systems, sondern unser Auftreten im Allgemeinen. Wir hatten kaum Ballbesitz. Es hat die Entschlossenheit in den Zweikämpfen gefehlt, wir waren heute von der ersten bis zur letzten Minute nicht im Spiel. Wenn man so in ein Spiel kommt, dann zieht es sich durch das ganze Spiel. Wir dürfen einfach nicht so auftreten."

Clemens Fritz: „Wir haben heute vorne keinen gehabt, der auch mal ins Kopfballduell gehen kann. Wir wollten deshalb ruhig von hinten raus kombinieren und den Ball laufen lassen."


Ausblick:
Thomas Eichin: „Es war uns klar, dass es auch mal Rückschläge geben wird. Der Trainer wird das Spiel analysieren, seine Lehren daraus ziehen und die Mannschaft wird es nächste Woche besser machen."

Robin Dutt: „Solche Niederlagen sind sehr schmerzhaft, aber wir kalkulieren das mit ein und sind die Saison psychologisch langfristig angegangen. Die Mannschaft hat aber schon gezeigt, dass sie damit umgehen kann, dass sie lernfähig ist uns weiß, die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen. Unsere Aufgabe ist es so damit umzugehen, dass wir das nächste Woche wieder besser machen."

Clemens Fritz: „Wir werden unsere Lehren daraus ziehen und alles daran setzen, es nächste Woche gegen Hannover besser zu machen."

Aaron Hunt: „Ich tue mich schwer damit, die Niederlage auf eine Position zu schieben, das wäre zu einfach. Dafür waren wir heute als gesamtes Team zu schlecht. Das Spiel heute hat gezeigt, dass wir noch sehr viel Arbeit vor uns haben."

Zlatko Junuzovic: „Jeder sollte seine Leistung hinterfragen und sich in der kommenden Woche beweisen. Der Trainer wird die richtigen Worte finden. Wir werden nach vorne schauen. Klar ist, dass wir zuhause gegen Hannover gewinnen können."

Aus der Volkswagen Arena berichten Timo Volkmann und Dominik Kupilas

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