Verdient, aber vermeidbar: 1:3 gegen Wolfsburg

Dienstag, 25.03.2014 / 21:57 Uhr

Trotz einer erheblichen Leistungssteigerung insbesondere im zweiten Durchgang musste Werder Bremen am 27. Spieltag eine vermeidbare und dennoch verdiente 1:3 (1:2)-Niederlage...

Trotz einer erheblichen Leistungssteigerung insbesondere im zweiten Durchgang musste Werder Bremen am 27. Spieltag eine vermeidbare und dennoch verdiente 1:3 (1:2)-Heimniederlage gegen den VfL Wolfsburg hinnehmen und bleibt mit weiterhin 29 Punkten tief drin in der Gefahrenzone der Tabelle. Aus einer ganz schwachen Anfangsphase der Grün-Weißen heraus resultierte ein früher zwei-Tore-Rückstand durch Junior Malanda (2.) und Ivan Perisic (10.). Sebastian Prödls Kopfballtor (16.) brachte die Grün-Weißen vor 37.270 Zuschauern im Weser-Stadion endlich ins Spiel. Maximilian Arnolds Traumtor zehn Minuten vor Schluss besiegelte jedoch die bittere Niederlage.

Aufstellung und Formation: Erstmals nach langer Verletzungspause kehrte Kapitän Clemens Fritz für den an einer Bauchmuskelzerrung laborierenden Aleksandar Ignjovski zurück in die Startelf. Auf der gewohnten rechten Außenverteidigerposition feierte er zugleich sein 250. Bundesligaspiel. Derweil fehlte Philipp Bargfrede aufgrund seiner in Freiburg kassierten fünften Gelben Karte. Für ihn rückte Felix Kroos als defensiver Part in die Mittelfeldraute. Außerdem beorderte Robin Dutt im Angriff Nils Petersen zurück an die Seite von Franco Di Santo, wodurch der zuletzt als Halbspitze agierende Aaron Hunt wieder in der zentraloffensiven Mittelfeldschaltstelle die Fäden ziehen sollte.

Die Höhepunkte: Tiefschlaf zu Beginn, Aluminiumpech nach einer Stunde

2. Minute, 0:1, Junior Malanda: Gleich die erste Ecke der Gäste trifft Werder tief ins Mark. Rodriguez zieht den Standard vom Tor weg, gut acht Meter vor Wolfs Gehäuse steigt Malanda unbedrängt in die Höhe, auch weil ihn Naldo bestens frei blockt, köpft scharf auf Prödl, von dessen Brust der Ball unglücklich ins Netz springt.

10. Minute, 0:2, Ivan Perisic: Blitzsaubere Kombination der Wolfsburger. Auf der rechten Außenbahn gelangt Träsch an den Ball, der direkt und scharf nach innen passt, Arnold lässt volley in die Gasse auf den völlig frei eingelaufenen Perisic abtropfen, der aus spitzem Winkel problemlos vollendet.

16. Minute, 1:2-Anschlusstor, Sebastian Prödl: Aus dem Nichts, aber ganz egal. Die bis dato nahezu apathisch beeindruckten Hausherren profitieren von einem Missverständnis zwischen Gäste-Keeper Benaglio und Ex-Werderaner Naldo. Nutznießer ist Prödl, der Obraniaks hohe Freistoßeingabe per Kopfballbogenlampe im Tor unterbringt.

29. Minute: Gewagt dribbelt Benaglio den früh attackierenden Di Santo aus, spielt quer zu Timm Klose, dem die Ballannahme als letztem Mann vollkommen misslingt. Zlatko Junuzovic ist wachsam und erzwingt im Strafraum direkt den Zweikampf mit Wolfsburgs Innenverteidiger. Beide Kontrahenten geraten ins Straucheln, die Heimfans im Weserstadion fordern verständlicherweise Elfmeter, aber Schiri Siebert hat wohl recht, das Spiel weiterlaufen zu lassen.

32. Minute: Erneut gute Werder-Chance. Wolfsburgs Defensive gerät mittenrein in eine Phase von erhöhter Orientierungslosigkeit. Ein Bremer Diagonalball erreicht den frei stehenden Petersen, der aus 15 Metern Mut zum Volley-Risiko beweist, aber dabei keinen gezielten Torabschluss fabriziert.

34. Minute: Ricardo Rodriguez, dieser ständige Offensivgeist von Wolfsburgs linker Verteidigerposition, zwingt Wolf mit einem knallharten Versuch aus etwas mehr als 20 Metern zu einer richtig guten Parade.

51. Minute: Diesmal schaltete sich Wolfsburgs rechter Außenverteidiger Christian Träsch auffällig ins Offensivspiel mit ein. Bei dessen scharfem Versuch aus der zweiten Reihe muss Wolf abklatschen lassen, direkt vor die Füße von Caliguiri, aber Prödl kommt seinem Keeper entscheidend zu Hilfe.

63. Minute: Durch ganz viel Pech schrammt Werder um Zentimeter am mittlerweile alles andere als unverdienten Ausgleich vorbei. Junuzovic' Ecke köpft Petersen aus fünf Metern gegen den Querbalken.

65. Minute: Beinah die Vorentscheidung zu Ungunsten der Bremer. Am Ende eines flotten Wolfsburger Konters legt Arnold auf Caligiuri, der jedoch leichtfertig aus bester Position verzieht.

69. Minute: Fast wieder der Ausgleichstorschrei auf den Bremer Lippen, aber Assani Lukimya ist zu überrascht, dass ihm Hunts Eckball am langen Pfosten vor die Füße fällt. Er kann kein Kapital daraus schlagen.

72. Minute: Nur 180 Sekunden darauf ist Lukimya eindeutig zielsicherer, aber sein Schuss aus 18 Metern gerät einen halben Meter zu hoch. Beinah im Gegenzug verfehlt Luiz Gustavo mit einem Schlenzer ganz knapp den Bremer Kasten.

80. Minute, 1:3, Maximilian Arnold: Werder rennt an, ist besser als der VfL, aber die Gäste sorgen höchstwahrscheinlich für die Vorentscheidung. Wolf hält glänzend im Eins-gegen-Eins mit Olic, Arnold - der Olic mustergültig bedient hatte -, holt sich den zweiten Ball, um ihn daraufhin wunderbar aus der Drehung im linken oberen Torwinkel unterzubringen.

88. Minute: Caligiuri kann sogar noch einen draufsetzen, aber Caldirola klärt für den bereits geschlagenen Wolf auf der Linie.

92. Minute, Nachspielzeit, Abpfiff: Beinah sorgt der soeben eingewechselte Levent Aycicek noch für den Anschlusstreffer, trifft aber nur das Außennetz. Direkt danach pfeift Schiri Siebert ab.

Linktipp: Das Spiel noch einmal in der Zusammenfassung oder voller Länge bei WERDER.TV

Die Analyse: Anfangsviertelstunde wie im Horrorfilm

Auffälligkeiten:

- Vor allem in Werders rabenschwarzer Anfangsviertelstunde wähnten sich die Zuschauer im Weser-Stadion, als haben sie Eintritt für einen Horrorfilm gelöst. Wolfsburg dominierte und spielte gegen total verunsicherte Hausherren nach Belieben. Folgerichtig musste Werder einen allzu frühen Doppelschlag verkraften.

- Trotz hoher Fehlerquote und wenig durchdachten Offensivaktionen aus dem Spiel heraus kämpften sich die Grün-Weißen rechtzeitig zurück ins Spiel und konnten die 'Wölfe' im ersten Durchgang zumindest bei Standards in Bredouille bringen.

- Der VfL verfügte mit Ricardo Rodriguez und Christian Träsch über eine unermüdlich antreibende, offensiv brandgefährliche Flügelzange auf den beiden Außenverteidigerpositionen, durch die Werder ein ums andere Mal in Verlegenheit gebracht wurde.

- Eingeleitet durch Robin Dutts Wechsel in der Pause, Eljero Elia für Ludovic Obraniak zu bringen und gleichzeitig in der Offensive auf ein 4-3-3 umzustellen, rissen die Grün-Weißen die Partie mit Wiederanpfiff an sich. Werder kam zu einigen guten Torchancen, ein weiteres Mal treffen sollten aber nur noch die Wolfsburger.

Szene des Spiels: Werder spielte, Werder drängte mit Zuversicht und Mut auf den Ausgleich. Doch dann kam Maximilian Arnold und sorgte mit einem Traumtor in der 80. Minute für den Endstand.

Werder-Spieler des Spiels: Aufgrund des hohen Risikos der Werderaner in der zweiten Halbzeit kamen die Gäste wiederholt zu aussichtsreichen Kontersituationen. Schlussmann Raphael Wolf hielt seine Mannschaft insbesondere währenddessen nicht nur ein Mal im Spiel. Zudem bei allen drei Gegentoren absolut machtlos.

Fazit: Mitten hinein in Werders Schlussoffensive ließ die geniale Einzelaktion von Maximilian Arnold sämtliche Hoffnungen auf eine erfolgreiche Aufholjagd zerplatzen. Doch trotz einer zweiten Halbzeit, an der es aus Bremer Sicht bis auf die Chancenverwertung wenig auszusetzen gab, geht der Sieg der Gäste, die stets bei Kontern gefährlich blieben, absolut in Ordnung.


von Maximilian Hendel

Highlights und Stimmen auf WERDER.TV und WERDER.DE folgen im Laufe des Abens

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