SVW holt Punkt im Elfmeter- und Torfestival

Profis
Samstag, 30.11.2013 / 17:30 Uhr

Hoffenheim gegen Werder - was war das bitte für eine turbulente Partie? Früh gerieten die Bremer durch zwei Elfmeter-Entscheidungen in Rückstand. Es lief nichts zusammen bei der Dutt-Elf und nicht wenige hatten schon Mitte der ersten Halbzeit gemutmaßt: das Ding ist gelaufen. Doch dann kam die Dutt-Elf innerhalb von wenigen Momenten spektakulär zurück.

Hoffenheim gegen Werder - was war das bitte für eine turbulente Partie? Früh gerieten die Bremer durch zwei Elfmeter-Entscheidungen in Rückstand. Es lief nichts zusammen bei der Dutt-Elf und nicht wenige hatten schon Mitte der ersten Halbzeit gemutmaßt: das Ding ist gelaufen. Doch dann kam die Dutt-Elf innerhalb kürzester Zeit spektakulär zurück. Nach Hunt-Elfmeter besorgte Elia quasi mit dem Pausenpfiff das 2:2 und alles war wieder offen. Der zweite Durchgang begann ähnlich furios, zwei schnelle Hoffenheim-Tore sowie der neuerliche Anschlusstreffer von Petersen hielten die Spannung hoch. Und am Ende, als Werder erneut wie der sichere Verlierer aussah, kam einer, der noch nie ein Bundesligator erzielt hatte und traf: Philipp Bargfrede. Werder trennt sich 4:4 (2:2) von Hoffenheim und fährt mit dem Gefühl nach Hause, einen ganz ganz wichtigen Punkt gewonnen zu haben.

Der letzte Bremer Auftritt in Sinsheim war in Erinnerung geblieben. 4:1 gewann Werder im Dezember 2012. Prödl traf. Und drei Mal Arnautovic. Letzterer spielt mittlerweile bei Stoke City und Prödl stand nach seiner jüngsten Muskelverletzung noch nicht im Kader. In der ersten Elf gab es folgende personelle Veränderungen: Garcia kehrte nach Gelbsperre zurück, Ekici ersetzte den verletzten Kroos und auch im Tor nahm Cheftrainer Robin Dutt einen Wechsel vor: Raphael Wolf erhielt erstmals den Vorzug vor Sebastian Mielitz und soll zunächst die verbleibenden Spiele bis zur Winterpause im Kasten stehen, wie Dutt vor der Partie mitteilte. Personelle Umstrukturierungen auch auf Seiten der Hoffenheimer: für Strobl, Johnson und Modeste spielten Rudy, Herdling und Schipplock. Die Vorzeichen der Partie waren jedenfalls klar: beide Teams, sowohl Tabellenvierzehnter (TSG) als auch -zwölfter (SVW), wollten mit einem Sieg Anschluss halten an das „obere Mittelfeld". Auch, um den Abstand zur Abstiegsregion zu vergrößern. Mit dem Anpfiff waren dann allerdings sämtliche Gedanken- und Rechenspiele vergessen und es zählte nur noch eins: auf´m Platz.

Elfmeter-Festival in Halbzeit Eins

Die erste Chance der Partie gehörte den Gastgebern. Nach gut durchgestecktem Pass kam Roberto Firmino völlig frei aus halbrechter Position zum Abschluss und setzte Werders Schlussmann Wolf schnell in Szene. Dieser konnte den Ball gut um den Pfosten herum blocken und verhinderte den frühen Rückstand (5.). Auch in den Folgeminuten war ordentlich Dampf unterm Kessel, allerdings in erster Linie aufgrund der Kraichgauer. Nachdem Schipplock freistehend neben das Tor geschossen hatte, kam es erneut zu einer hektischen Strafraumszene. Zunächst konnte Wolf gegen Volland glänzen und parierte stark, doch im nächsten Moment war Volland wieder am Ball, drehte sich im Sechzehnmeterraum und wurde letztendlich von Garcia von den Beinen geholt. Eine unglückliche Szene, die einen Strafstoß zur Folge hatte. Schütze Salihovic platzierte die Kugel links, Wolf entschied sich für rechts - und so stand es nach 12 Minuten 1:0 für Hoffenheim.

Werder hatte Probleme, in die Partie zu finden. Und die Gisdol-Elf spielte sich in der Bremer Hälfte fest. In der 17. Minute wurde Polanski beim Eindringen in den Strafraum von Makiadi gestört - genug für Schiedsrichter Wolfgang Stark, erneut auf den Punkt zu zeigen. Wieder trat Salihovic an, wieder entschied sich Wolf für die rechte Ecke doch der Ball des Bosniers landete mittig in den Maschen. Ein frecher Lupfer besorgte die komfortable 2:0-Führung nach nur 19 Minuten. Es folgte Zeit zum Durchatmen für Werder. Aaron Hunt und Co. wollten diesen turbulenten Start nun schnell abhaken, aber immer wieder brachten die Pfiffe des Unparteiischen die Grün-Weißen aus dem Konzept. Nach einer guten halben Stunde entschied Stark auf Freistoß für Hoffenheim. Die Möglichkeit, der jedoch kein Foul vorausgegangen war, ließ Salihovic aus gut 18 Metern ungenutzt.

Das Spiel schien bereits Mitte der ersten Halbzeit entschieden, da kam Werder spektakulär zurück. Nach einem Hunt-Freistoß zeigte Stark erneut auf den Punkt, diesmal hatte Volland die Hand zur Hilfe genommen. Hunt verwandelte eiskalt und besorgte den wichtigen Anschlusstreffer noch vor dem Seitenwechsel (45.). Es lief die letzte Aktion vor dem Abpfiff, da brachte Hunt noch einen Ball über die rechte Seite ins Zentrum. Eigentlich eine sichere Beute für TSG-Keeper Casteels, der sich aber einen schweren Patzer erlaubte und die Kugel passieren ließ, sodass der mitgelaufene Elia nur noch einschieben musste (45.+1). Der absolute Wahnsinn - innerhalb von wenigen Augenblicken verwandelte Werder ein 0:2 in ein 2:2 und ging damit - selbst ein wenig überrascht - in die Kabine.

TSG wieder mit Blitzstart, Werder gibt sich nicht auf

Die zweite Hälfte begann praktisch bei 0:0, doch nach zehn Minuten lag Werder wieder 0:2 zurück. Übertragen auf das tatsächliche Ergebnis liest sich der Spielverlauf folgendermaßen: nach erstklassiger Salihovic-Flanke konnte Volland unbedrängt zum 3:2 für Hoffenheim einnicken (49.), ehe wenige Momente später wieder die Hoffenheimer Tormusik erklang. Kai Herdling zog aus 18 Metern druckvoll ab und der Ball schlug unhaltbar für Wolf im Tor ein (53.). Ein Schuss der Marke „Tor des Monats". Unfassbar. Trotz zweier Werder-Tore - sollte es etwa ein Tag werden, an dem für die Bremer rein gar nichts zusammen lief? Mitnichten.

Die Dutt-Elf bäumte sich auf und kämpfte zusehends leidenschaftlicher. Der für Elia in die Partie gekommene Nils Petersen, der zuletzt mehrere Wochen verletzt ausfiel und erstmals wieder auf dem Platz stand, sorgte für den neuerlichen Anschlusstreffer nach sehenswertem Doppelpass mit Clemens Fritz (59.), indem er die Kugel clever über die Linie drückte. Es folgte eine Phase, die geprägt war von Ereignislosigkeit und Leerlauf. Beide Teams mussten ordentlich durchschnaufen und zollten dem Aufwand, den sie zuvor betrieben hatten, Tribut. Petersens Großchance zum Ausgleich (90.+1) parierte Casteels noch großartig. Werder hoffte auf das 4:4 und plötzlich fiel es tatsächlich. Der nach halbjähriger Verletzungspause eingewechselte Bargfrede brachte den Ball in der Nachspielzeit irgendwie über die Linie und markierte sein erstes BL-Tor. Ein ganz wichtiges. Dann war Schluss. Das Prinzip Hoffnung - diesmal ging es gut für Werder. Doch in der kommenden Woche sollte darauf nicht zu sehr gezählt werden. Dann nämlich gastiert Bayern München im Bremer Weser-Stadion. So kurz nach dem Spiel mochte daran allerdings noch niemand denken. Der 1. Advent steht bei den Grün-Weißen ganz unter dem Zeichen dieses völlig verrückten 4:4-Remis. Ein Remis, das vom werder.de-Liveticker mit wenigen Worten perfekt beschrieben wurde: „Das war wirklich ein unglaubliches Spiel (...) in Sinsheim. Drei Elfmeter, acht Tore, zwei Comebacks, ein Punkt, kein Sieger."

Von Cord Sauer

Stimmen und Nachberichte folgen im Laufe des Abends auf WERDER.DE

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