2:1 in Hannover! Prödls Goldenes Tor in der Nachspielzeit

Sonntag, 30.03.2014 / 19:29 Uhr

Was für ein wichtiger Last-Minute-Sieg! Dank eines deutlich verbesserten Auftritts im Vergleich zu den vergangenen beiden Partien samt des Goldenen Tores von Sebastian Prödl...

Was für ein wichtiger Last-Minute-Sieg! Dank des Goldenen Tores von Sebastian Prödl in der Nachspielzeit sicherte sich Werder Bremen am 29. Spieltag beim Nordkonkurrenten Hannover 96 einen 2:1 (0:1)-Auswärtssieg. Vor 49.000 Zuschauern in der ausverkauften HDI Arena waren die Gastgeber kurz vor dem Pausenpfiff dank Szalbocs Husztis listigen Freistoß etwas glücklich in Führung gegangen (43.). Bis dato dominierten selbstbewusste Bremer die Partie. Doch die Grün-Weißen ließen sich von diesem Rückstand nicht entmutigen und kamen verdientermaßen in der 56. Minute durch Franco Di Santo zum Ausgleich. Als dann vieles schon auf ein Unentschieden hindeutete, trat Junuzovic noch einmal zum Eckball an, den Prödl nur Momente später vollendete (90.)

Aufstellung und Formation: Eine gleich auf vier Positionen veränderte Startformation sollte den jüngsten Negativtrend wieder umkehren. Nach seiner Innenbandverletzung im Knie kehrte Santiago Garcia zurück auf die angestammte Linksverteidigerposition. Caldirola rückte dafür nach innen an Prödls Seite. Lukimya musste weichen. Philipp Bargfrede hatte seine Gelbsperre abgesessen und startete genauso wie Cedrick Makiadi auf der Doppel-Sechs vor der Viererabwehrkette. Kroos war verletzt, Obraniak saß auf der Bank. Zudem erhielt Eljero Elia auf der offensiven Außenbahn erstmals seit Anfang Februar wieder die Chance von Beginn an, wofür Cheftrainer Robin Dutt auf einen Angreifer - Nils Petersen - verzichtete.

Höhepunkte: Husztis Freistoßtor als Ansporn für die Aufholjagd

8. Min.: Werder ist gleich dran. Hannovers Sakai verschätzt sich bei Junuzovic' Freistoßeingabe aus dem linken Halbfeld. Prödl läuft unbeachtet in den Fünfmeterraum, um einen Augenblick verpasst er es aber, denn Ball noch entscheidend zu berühren, um 96-Keeper Zieler vor größere Herausforderungen zu stellen.

13. Min.: Der Kapitän geht mit bestem Beispiel voran. Am Ende eines flüssigen Angriffszuges legte Hunt nach außen zum aufgerückten Clemens Fritz, der versetzt Prib mit einer Körpertäuschung und schlenzt aus 18 Metern kreuzgefährlich auf das Lange Eck. Zieler hält gerade noch mit ganz langen Fingerspitzen.

17. Min.: Von gleich drei Kontrahenten angegangen, dringt Hunt in den Strafraum ein. Dank etwas Glück rollt der abgefälschte Ball zu Elia, der es direkt aus spitzem Winkel probiert und Zieler zu einer gekonnten Fußabwehr zwingt.

31. Min.: Erstes offensives Lebenszeichen der Gastgeber überhaupt, dafür gleich ein brandgefährliches! Caldirola gewährt 96-Kapitän Stindl zentral an der Bremer Strafraumgrenze viel zu viel Aktionsradius, was dieser zu einem scharf auf das linke Torwarteck gezogenen Abschluss nutzt und dabei nur um Zentimeter verzieht.

43. Min., 1:0 für Hannover, Torschütze: Szabolcs Huszti. Bereits der zweite Torschuss reicht 96, um in Führung zu gehen. Der ungarische Nationalspieler Huszti lässt sich von einem äußerst komplizierten Winkel nicht beirren, zwirbelt einen Freistoß aus 20 Metern halbrechter Position direkt durch Werders etwas poröse Vier-Mann-Mauer; der halbhohe Ball setzt auf, Raphael Wolf ist am kurzen Pfosten zu spät dran.

51. Min.: Stindls ungemütlicher Freistoß weit hinten von der linken Seite heraus eröffnet den Chancenteil der zweiten Halbzeit. Niemand erreicht diesen hohen Ball, der gut einen Meter am Pfosten vorbeispringt.

56. Min., 1:1-Ausgleich für Werder, Torschütze: Franco Di Santo. Endlich belohnen sich die Grün-Weißen für ihren vielversprechenden Auftritt, den sie auch trotz Pausenrückstand aufrechterhalten. Junuzovic gewinnt unter Bedrängnis einen wegweisenden Zweikampf im Mittelfeld. Der Ball kommt zu Hunt, der auf links zu Eljero Elia ablegt, dessen gefühlvoll und perfekt in den Raum platzierter Heber den durchgestarteten Di Santo erreicht, der mühelos einschiebt.

62. Min.: Der Ex-Bremer Leon Andreasen erobert sich einen zu kurz abgewehrten Ball in zentraler Position und setzt umgehend zu einem Flachschuss aus 20 Metern an, den der blitzschnell ins rechte untere Eck springende Wolf zur Seite pariert.

69. Min.: Überfallartiger Konter der Werderaner, den Junuzovic nach Hannovers vergebener Freistoßflanke einleitet. Daraufhin treibt Di Santo den Ball bis tief in die Hälfte der Gastgeber, schickt Makiadi, der dreht sich auf der Grundlinie um die eigene Achse, flankt mit dem linken Fuß an den Fünfmeterraum, wo Di Santo wiederum lauert und nur ganz knapp am linken Pfosten vorbeiköpft.

77. Min.: Riesenparade von Raphael Wolf, der den nahezu sicheren erneuten Rückstand seiner Elf verhindert. Schlaudraff passt nach links, Fritzt stolpert leicht und erreicht den Ball nicht, wodurch Andreasen mutterseelenallein aus 15 Metern jede Möglichkeit hat einzuschießen, aber nur Wolf mit vollem Tempo am Hals trifft.

81. Min.: Von Hunt initiiert, gelangt der Ball nach rechts in den Strafraum zu Junuzovic, dessen abgefälschten Abschluss Zieler im letzten Augenblick halten kann.

90. Min.: Beinah der Bremer Siegtreffer. Petersen legt auf Strafraumhöhe zurück zu Junuzovic, sein verdeckter Schuss setzt kurz vor Zieler auf; Hannovers Keeper klärt dennoch phantastisch zur Ecke ...

90. + 1 Min., TOOOOR! UND JETZT DOCH das 2:1 für Werder, Torschütze Sebastian Prödl: Junuzovic hebt die anschließende Ecke an die Kante des Fünfmeterraums, Caldirola verlängert per Kopf, Prödl steht daraufhin absolut richtig und rammt die Kugel mit der Stirn aus Nahdistanz zum erlösenden Tor ins Netz!

90. + 3 Min.: Gaaaanz tief Durchatmen! Fast sogar noch der unmittelbare Ausgleich, aber Wolf hält grandios den Kopfball des ehmaligen Werderaners Christian Schulz. Kurz darauf pfeift Schiri Markus Schmidt ab.

Linktipp: Der packende Auswärtssieg noch einmal in voller Länge bei WERDER.TV!

Die Analyse: Mit etwas Glück ein redlich erkämpfter wie erspielter Sieg

Auffälligkeiten:

- Werder agierte von Beginn an konzentriert und mutig, irritierte die Gastgeber insbesondere durch eine stetig flexible und der jeweiligen Spielsituation angepasste Änderung der taktischen Grundordnung zwischen 4-2-3-1, 4-1-4-1 als auch zeitweilig eines 4-4-2 mit Mittelfeldraute und zwei Angreifern.

- Auch defensiv wussten die Bremer zu überzeugen. Die phasenweise ziemlich in Bedrängnis geratenen Hausherren benötigten eine halbe Stunde bis zu ihrem ersten Torschuss. Auch in der Folge und trotz des zwischenzeitlich unglücklichen Rückstandes wurden 96 vor allem aus dem Spiel heraus nur wenige Chancen zugestanden.

- Jedoch setzten die Hannoveraner, die in der zweiten Halbzeit deutlich besser ins Spiel gekommen waren, zwei, drei ganz gefährliche Nadelstiche, die Wolf allesamt aufmerksam klären konnte. Vor allem bei Schulz' Kopfball in der dritten Minute der Nachspielzeit zeigte er sein ganzes Können

- Zielstrebig erspielte sich Robin Dutts Elf einige Torchancen. Die emsigen Offensivkräfte Junuzovic, Hunt, Elia und Di Santo sorgten nachhaltig für Unruhe in Hannovers Hintermannschaft.

Szene des Spiels: Zwei Szenen stehen sinnbildlich für die dramatischen Schlussminuten. Dazu zählt natürlich die Eckballsituation, die zum von den gut 5.000 (!) mitgereisten Werder-Fans vielumjubelten 2:1 führte. Nicht weniger bedeutend war jedoch die Glanztat von Raphael Wolf gegen Schulz nur Sekunden vor dem Abpfiff.

Werder-Spieler des Spiels: Sebastian Prödl! Der Innenverteidiger verdiente sich in vielen Belangen Bestnoten. Als Turm in der Defensive unersetzbar, zwischenzeitlich hatte er fast 90% seiner Zweikämpfe gewonnen. Schlussendlich ging seine Quote zwar auf knapp Zweidrittel zurück, was aber auch daran lag, dass er sich unermüdlich ins Offensivspiel einbrachte. An fast jeder gefährlichen Standardsituation in 96igs Strafraum war auch Prödl beteiligt - inklusive seines i-Tüpfelchens in der Nachspielzeit!

Fazit: Nicht nur redlich erkämpft, sondern auch erspielt, verdienten sich die Bremer drei ganz wichtige Auswärtspunkte im Abstiegskampf. Dieser Erfolg in der Nachspielzeit ist Gold wert!


von Maximilian Hendel



Highlights und Stimmen der Partie auf WERDER.TV und WERDER.DE im Laufe des Abends

 

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