0:7-Heimdebakel gegen den Rekordmeister

Samstag, 07.12.2013 / 17:23 Uhr

Was für ein schwarzer Nachmittag im ausverkauften Weser-Stadion. Werder Bremen musste im Heimspiel gegen Rekordmeister Bayern München ein heftiges 0:7 (0:3)-Debakel einstecken ...

Was für ein schwarzer Nachmittag im ausverkauften Weser-Stadion. Werder Bremen musste im Heimspiel gegen Rekordmeister Bayern München ein heftiges 0:7 (0:3)-Debakel einstecken. Nach zuvor gutem Beginn der Grün-Weißem ebnete ein Eigentor von Assani Lukimya (21.) den Weg für die Gäste. Daniel van Buyten und Franck Ribéry erhöhten noch vor der Pause. Nach Wiederanpfiff wurde es richtig bitter. Dafür sorgten die weiteren Tore von Mario Mandzukic, Thomas Müller, abermals Ribéry und Mario Götze.

Die Grün-Weißen wollten sich gegen den ungeschlagenen Tabellenführer nicht bloß defensiv einigeln, sondern mutig eigene Akzente setzen. Dafür sollten hinter Nils Petersen in der Sturmspitze die offensive Dreierreihe aus Franco di Santo, Aaron Hunt und Eljero Elia sorgen. Auf der Doppelsechs begann diesmal Theo Gebre Selassie neben Makiadi, Kapitän Clemens Fritz rückte im Gegenzug wieder nach hinten rechts.

Erster schmerzlicher Nadelstich in der 21. Minute

Wie kaum anders zu erwarten verfügte der FC Bayern von Beginn an über große Ballbesitzdominanz. Zudem agierte Pep Guardiolas Elf wie gewohnt auf den Positionen variabel, zirkulationsfreudig und absolut passsicher. Und die Grün-Weißen? Die folgten anfänglich den Maßgaben ihres Trainers, traten überaus laufintensiv und couragiert auf. Die erste Chance besaßen dennoch die Gäste. Nach Thomas Müllers Vorarbeit wurde es Mario Götze etwas zu einfach gemacht, in den Strafraum zu gelangen, Keeper Raphael Wolf schmiss sich ihm furchtlos mit langen Armen entgegen und durchkreuzte hervorragend diese heikle Szene (5.). Von Minute zu Minute steigerten sich die Hausherren, die keineswegs ohne offensive Absichten angetreten waren. Eljero Elia zog von der rechten Seite aus energisch nach Innen und prüfte mit einem Aufsetzer Nationaltorhüter Manuel Neuer (13.).

Noch viel größer die Möglichkeit fünf Minuten später. Diesmal trieb Elia den Angriff über die linke Seite voran, hielt sich van Buyten vom Leib, legte auf Hunt ab - und wäre dessen direkter Schuss nicht von Jerome Boateng zur Ecke abgefälscht worden, hätte Neuer sehr viel von seinem Können zeigen müssen, um den Ball aus dem rechten Kreuzeck zu holen (18.). Jedoch setzte der Rekordmeister unter unglücklicher Bremer Mithilfe mitten hinein in die hoffnungsvollen Minuten der Grün-Weißen einen ersten allzu schmerzlichen Nadelstich. Von der Grundlinie aus spielte Franck Ribéry scharf in den Fünfmeterraum, Assani Lukimya hielt die Fußspitze in den Passweg und lenkte den Ball dadurch unhaltbar ins eigene Netz (21.). Kurz darauf hatten die Gäste die vor dem ersten Gegentor aufgekeimte kleine Euphorie in Werders Spiel endgültig pulverisiert. Toni Kroos' präziser Freistoß segelte ins Strafraumzentrum, wo FCB-Innenverteidiger Daniel van Buyten gleich zwei Gegenspieler übersprang und ins linke Eck zum 0:2 einköpfte (27.).

Eiskalte Bayern, chancenlose Bremer in der zweiten Hälfte

Doch die Gastgeber schüttelten sich. Hunt zirkelte einen Freistoß aus der Halbdistanz einen guten Meter über die Latte. Dann flog eine Bremer Flanke auf den zweiten Pfosten, di Santo legte per Kopf quer, doch van Buyten konnte in höchster Not vor dem einschussbereiten Makiadi klären (33., 35.). Unbeeindruckt davon legten diese so eiskalten Bayern jedoch das dritte Tor nach. Mandzukic und Müller hoben durch einen unkonventionellen Doppelpass auf der rechten Außenbahn die grün-weiße Viererkette aus, Müller hatte viel Platz und noch mehr Zeit, legte quer auf den mitgelaufenen Ribéry, der umgehend sicher verwandelte (37.). Auf der Gegenseite steckte di Santo unmittelbar vor dem Pausenpfiff noch einmal durch die Schnittstelle, Aaron Hunt umkurvte gekonnt einen Gegenspieler, ehe Neuer per Glanzparade den verdienten Anschlusstreffer verhinderte (43.).

Wer jedoch auf ein wirkungsvolles Aufbäumen in der zweiten Halbzeit hoffte, sah sich schnell eines Besseren belehrt. Werder konnte zu keinem Zeitpunkt an die teils Mut machenden Phasen des ersten Durchgangs anknüpfen, geschweige denn den FCB in Bedrängnis bringen. In nahezu schlafwandlerischer Sicherheit vollzog der amtierende Triple-Sieger seinen Dienst. Knapp zehn Minuten nach Wiederanpfiff konnte Raphael Wolf das vierte Gegentor einstweilen mit zwei prächtigen Paraden verhindern; sowohl gegen Götze als auch gegen Mandzukic. Keine Chance wurde ihm jedoch in der 60. Minute gelassen. Der heute überragende Ribéry legte in den freien Raum, Mario Mandzukic brauchte nur einzuschieben. Die nunmehr sichtlich entgeisterten und schlichtweg chancenlosen Werderaner konnten der Weltklasse des Kontrahenten nichts mehr entgegensetzen. Die Bayern erhöhten den Druck, kombinierten immer weiter und sollten zusätzlich noch drei Mal treffen. Thomas Müller nutzte die Vorlage von Götze (68.), Ribéry vollendete einen tollen Spielzug des zuvor eingewechselten Claudio Pizarro und David Alaba (82.), ehe Mario Götze in der letzten Spielminute den bitteren 0-7-Endstand aus Bremer Sicht herstellte.

von Maximilian Hendel


Analysen und Stimmen folgen im Laufe des Abends auf WERDER.TV und WERDER.DE

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